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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 31

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART ZAHL DER WOCHE Millionen Berufspendler 18,4 gibt es in Deutschland. Das ist neuer Rekord. Grund dafür sind vor allem die hohen Miet- und Immobilienpreise in den Metropolen. TERMINE DES MONATS 11.08. 14:30 USA Verbraucherpreis index (CPI) Juli 15.08. 08:00 DE BIP Q2/2017 (Schnellmeldung) 15.08. 14:30 USA Einzelhandels umsätze Juli 24.08. 10:00 EWU Markit Einkaufs mangerindizes (Flash) August 25.08. 10:00 DE ifo Geschäfts- klimaindex August 31.08. 11:00 EWU Inflation (HVPI) Schnellschätzung August 01.09. 14:30 USA Arbeitsmarkt bericht August diesem Zeitraum gestiegen ist, wirkt das Ganze noch beeindruckender. Eine dauerhafte Stärkung der Kaufkraft sieht der Einzelhandel allerdings erst als denkbar an, wenn der Staat sein Steuersystem überarbeitet – zumindest die kalte Progression müsse ausgeglichen werden. In der Tat setzen Kosten von früher unbekanntem Ausmaß dem Verbraucher zu – allen voran die Ausgaben für die offensichtlich gescheiterte Energiewende, die bei ständig steigendem Subventionsbedarf noch nicht eines ihrer erklärten Ziele erreicht hat. Und die im Falle des CO2-Ausstoßes etwa aufgrund des europäischen Zertifikatehandels dieses Ziel auch niemals erreichen kann. Umsteuern allerdings dürfte schwerfallen. Analog übrigens die Entwicklung im Euroraum: Auch hier wächst die Wirtschaft, die Arbeitslosenzahl geht zurück. Was umso wichtiger erscheint, als in den südlichen Euroländern vor allem die Jugendarbeitslosigkeit erschreckend hoch bleibt. Dennoch – vor allem die Sorgenkinder Frankreich und Spanien befinden sich auf Kurs Aufschwung. Die Tücken der Wachstumsstatistik zeigen sich dabei allerdings im Fall Frankreichs: In das letzte Halbjahr fiel die Auslieferung eines Luxus-Ozeanriesen durch dessen französische Werft, Wert des Geschäfts: 700 Millionen Euro. So ein Sümmchen reicht schon, um die Wachstumskurve ganz allein nach oben abknicken zu lassen. Die Börsen machen aus alledem nicht viel Euphorisches, der DAX-Index ist in letzter Zeit bekanntlich eher gefallen und dann auf niedrigerem Niveau stabil geblieben. Was die Börsianer wiederum etwas beruhigt hat: Von irrationalem Überschwang ist nichts zu spüren; vielleicht nehmen die Kurse bereits eine Ankündigung der EZB im September vorweg, wenn die Notenbank aller Voraussicht nach das allmähliche Ende der Geldflut ankündigen wird. Bislang bestand die begründete Furcht, dass in einem solchen Fall die Kurse dramatisch einknicken könnten. Dieses Risiko ist verringert, wenn die Märkte eben gerade nicht in der Nähe ihres Allzeithochs notieren. Sollte es trotzdem zu Schockreaktionen kommen, empfiehlt sich Gelassenheit. Auch die nervösesten Anleger werden nach kurzer Zeit bemerken, dass die Normalisierung der Geldpolitik Jahre in Anspruch nehmen wird. In der Zwischenzeit kann an den Börsen viel, wirklich viel passieren. Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de 03 BÖRSE am Sonntag · 31/17 Foto: © Markus Mainka - Fotolia.com


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