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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Andenstaaten: zuletzt mit Rückenwind In Chile, Peru und Kolumbien ist eine ähnliche Entwicklung wie in Mexiko zu erwarten: Einem etwas schwächeren Jahr 2017 könnten 2018 neue Wachstumsimpulse folgen. Gleichzeitig dürfte sich der Abwärtstrend bei den Inflationsraten fortsetzen. Bei den Andenstaaten ist jedoch zu beachten, dass sie vergleichsweise stark von der Entwicklung an den Rohstoffmärkten abhängig sind und Industriemetalle rund 50 Prozent ihrer Exporte ausmachen. Die seit Jahresanfang zu beobachtende Aufwärtsbewegung bei den Preisen für Industriemetalle hat insbesondere Chile und Peru Rückenwind verliehen. Inwieweit sich diese Entwicklung fortsetzt, bleibt jedoch abzuwarten. In Kolumbien hat Präsident Juan Manuel Santos jüngst den Bürgerkrieg nach Unterzeichnung eines Friedenabkommens und der Entwaffnung der Farc-Rebellen offiziell für beendet erklärt. Argentinien mit wirtschaftlichem Neustart Mit Mauricio Macri folgte im Dezember 2015 ein wirtschaftlicher Neustart in Argentinien. So verordnete er zahlreiche Reformen, um das Land nach Jahren der Rezession (BIP-Wachstum 2016: –2,2 Prozent) wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Macri kürzte beispielsweise die Energiesubventionen stark und gab den Wechselkurs des argentinischen Pesos frei. Nach einem starken Anstieg der Inflation (40 Prozent in 2016) infolge der Abwertung des Pesos ging die Preissteigerungsrate zuletzt zurück, liegt aber immer noch bei rund 25 Prozent. Gleichzeitig konnten die Exporte gesteigert werden. Die Deutsche Bank rechnet für das Jahr 2017 im Zuge der wirtschaftlichen Erholung mit einer 27 BÖRSE am Sonntag · 35/17 Wachstumsrate von 2,4 Prozent. Die weitere Entwicklung ist allerdings eng mit der politischen Stabilität verknüpft. Fazit In einem Umfeld nur leicht steigender USZinsen und einer anziehenden Weltkonjunktur sieht die Deutsche Bank für die lateinamerikanischen Volkswirtschaften derzeit insgesamt weiteres Erholungspotenzial. Gestützt werden sollte diese Entwicklung durch sinkende Inflationsraten, welche die nationalen Währungen weiter stabilisieren und den betreffenden Notenbanken, beispielsweise in Brasilien oder in Peru, zusätzlichen Spielraum für Leitzinssenkungen eröffnen würde. Aus Sicht entsprechend risikobereiter Anleger könnten trotz der politischen Unwägbarkeiten durch die Aussicht auf weitere Leitzinssenkungen Schwellenländer-Staatsanleihen in lokaler Währung ein interessantes Investment darstellen. Die Region Lateinamerika hat im breiten Index für Schwellenländer- Anleihen ein Gewicht von rund 30 Prozent und trägt damit maßgeblich zur Wertentwicklung bei. Darüber hinaus erscheinen diese Papiere sowohl im Hinblick auf die derzeitige jährliche Verzinsung von durchschnittlich sechs Prozent als auch bezüglich möglicher Kursgewinne für entsprechend risikobereite Anleger interessant. Aufgrund der zum Teil großen Unterschiede der einzelnen Volkswirtschaften der Schwellenländer – und der damit verbundenen speziellen Anlagerisiken – ist eine breite regionale Streuung ratsam. foto © gst / Shutterstock.com


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