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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART auf eine wirtschaftsfreundliche Politik in der USA ist mit den innenpolitischen Dauerschwierigkeiten der Regierung Trump ein Stück weit dahin, kommentieren die Devisenexperten der Commerzbank. Trump werde zunehmend sogar zum Belastungsfaktor für den Dollar. Tatsächlich versprach Trump eine umfangreiche Steuerreform mitsamt Steuersenkungen, eine großes Infrastrukturprogramm und eine massive Deregulierung. Fortschritt hat er bislang kaum gemacht. Durch das Entlassen einige Berater und das Auflösen der Gremien schwinde bei Anlegern die Hoffnung auf eine unternehmerfreundliche Politik, meint Commerzbank- Devisenanalystin Thu Lan Nguyen.  Einige Analysten verweisen darauf, dass die Euro-Stärke sich fortsetzen werde, weil die Wirtschaft der Eurozone robust wachse. Das gelte nicht nur für Deutschland, mittlerweile habe der Aufschwung auch einstige Problemländer wie Italien, Frankreich und Portugal erfasst. Damit schwinde die Wachstumsdifferenz mit den USA, die in den vergangenen Jahren den Dollar gestärkt hatte. Außerdem weist die Eurozone einen hohen Leistungsbilanzüberschuss auf: Die Währungsunion exportiert Güter in deutlich größerem Umfang als sie Güter importiert. Das ist ein Argument, aus dem der Euro zumal gegenüber dem Dollar aufwerten sollte - denn für die Vereinigten Staaten gilt das Gegenteil: Die größte Ökonomie der Welt weist weiter ein hohes Leistungsbilanzdefizit auf. Die wichtigste Botschaft von Jackson Hole aber ist eine Entwarnung an die Aktienmärkte. Wenn der Devisenmarkt sich stabilisiert und die Notenbaken zugleich an der Politik des billigen Geldes noch länger festhalten, dann ist der Boden für einen Herbst-Aufschwung am Aktienmarkt da. Vor allem aber werden Aktien nun interessant, die von der Neubewertung des Dollars bei 1,20 besonders profitieren. Vor allem exportorientierte US-Firmen könnten von einer höheren Nachfrage nach ihren Produkten aus dem Ausland profitieren, da ihre Güter und Dienstleistungen aufgrund niedrigerer US-Dollarnotierungen in anderen Währungsräumen günstiger und damit wettbewerbsfähiger werden. Ähnliches gilt für multinationale Unternehmen mit Hauptsitz in den USA: Ihre Tochtergesellschaften und Zweigstellen außerhalb der USA erwirtschaften ihre Gewinne in anderen Währungen. Haben diese gegenüber dem US-Dollar aufgewertet, erzielt der Konzern durch sein Auslandsengagement in US-Dollar gerechnet höhere Gewinne. So hat eine Studie der Investmentbank Morgan Stanley ermittelt, dass eine Abwertung des US-Dollarindex um ein Prozent mit einer Zunahme des Gewinnwachstums bei den im US-Leitindex S&P 500 gelisteten Unternehmen um 0,5 Prozentpunkte einhergeht. WW Euro in US-Dollar Stand: 01.09.2017 09 BÖRSE am Sonntag · 35/17 foto © Federalreserve / Wikimedia.org Fed-Chefin Janet Yellen


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