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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 40

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART ZAHL DER WOCHE 192.700 US-Dollar stehen rechnerisch jedem der knapp 5,3 Millionen Norweger – vom Säugling bis zum Greis – aus dem Norwegischen Staatsfonds zu. Dieses Konglomerat aus Beteiligungen in Aktien erwirtschaftete jüngst eine Rekord-Rendite von 6,5 Prozent, sein Wert ist jetzt dieser Tage erstmals über eine Billion US-Dollar gestiegen. TERMINE DES MONATS 19.10. 03:00 China BIP Q3/2017 24.10. 10:00 EWU Markit Einkaufs mangerindizes (Flash) Oktober 25.10. 10:00 DE ifo Geschäfts- klimaindex Oktober 26.10. 13:45 EWU EZB, Ergebnis der Ratssitzung 27.10. 14:30 USA BIP Q3/2017 (erste Schätzung) 01.11. 20:00 USA Fed, Zinsbeschluss der Ratssitzung 31.10./01.11. 03.11. 14:30 USA Arbeitsmarkt- bericht Oktober Jack Ma Konzerne wie Google insgeheim über die ganze Branche kommen sah. Weit gefehlt – nach einigen Jahren der Expansion von Alibaba erkannte man gar in Jack Ma einen Mann, dessen Nähe zur chinesischen Politik nun wieder verdächtig erschien. Die aber sicherte sein Geschäft ab, und so wohnten in des Anlegers Brust seither zwei Seelen (mindestens). Jedenfalls gehört die Unternehmensgruppe zu den zehn wertvollsten Unternehmen der Welt und wird an der Börse mit weit über 300 Milliarden Dollar bewertet. Zeitweise brachten die Alibaba-Anteile im Portfolio der ansonsten eher lustlos dahinsiechenden US-Internetfirma Yahoo etwas Glanz in deren Bilanzen, so weit musste es also schon kommen. Und Alibaba vereinigte in seinem Konsumentengeschäft mehr Umsatz als die amerikanischen Geschäfte von Ebay, Amazon und Walmart zusammengenommen. In China betreibt Alibaba inzwischen auch stationären Einzelhandel: Die Internetaktivitäten in den großen Zentren scheinen bald ausgereizt, nun sollen die bislang 49 Kaufhäuser das Geschäft stützen. Da Alibaba international expandiert, Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de könnte der Warenhausmarkt demnächst auch in den USA chinesischer werden. Ähnlich wie Amazon beinhaltet das stationäre Geschäft die Möglichkeit, Einkäufe online zu ordern und dann nach Hause gebracht zu bekommen. Nach wie vor weist das Unternehmen ein starkes Umsatzwachstum auf – geschätzt für dieses Jahr etwa 45 Prozent, ein Wert, der eher auf ein Startup hindeutet als eine etablierte Firmengruppe (Quartalsumsatz zuletzt 6,43 Milliarden Euro). Ähnlich der Aktienkurs: Seit Jahresbeginn ein Zuwachs von über 90 Prozent. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Europa in den Fokus der Chinesen gerät – für den deutschen Mittelstand und seine stationären Handelsaktivitäten ein weiterer Weckruf; aus Verbrauchersicht wäre dies eine willkommene Konkurrenz für den übermächtigen Amazon-Konzern. Irgendwie zum Fürchten aber sind sie beide – solche wirtschaftliche Machtzusammenballung gab es allenfalls einmal in der frühen amerikanischen Ölbranche: Das war gut für Innovationen, aber gefährlich für die Marktwirtschaft. Wohin die Reise mit den Online-Giganten letztlich geht, weiß niemand. 03 BÖRSE am Sonntag · 40/17 Foto: © vege - Fotolia.com By World Economic Forum at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6419886


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