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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_44

ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE Prozent übertroffen werden. Wendet man dieses Verfahren auf den Deutsche Bank Commodity Booster Index an, so ist die „Strategie mit der optimalen Rendite“ auf Basis der besten impliziten Rollrendite in Kontrakten engagiert, die in spätestens 13 Monaten auslaufen. Mit dieser Strategie konnte der BCOM um 2,5 Prozent übertroffen werden. Die Strategie mit konstanter Laufzeit, die im UBS Bloomberg BCOM Constant Maturity Index zur Anwendung kommt, rollt täglich einen kleinen Teil ihres Engagements weiter, um die durchschnittliche Laufzeit konstant zu halten. Mit ihr gelang es, den BCOM um 2,6 Prozent zu schlagen. Anders ausgedrückt: Erhöht man die Komplexität der Rollmethode bei den Strategien mit optimaler Rendite und konstanter Laufzeit, so erhält man gegenüber der Strategie, die einfach nur die durchschnittliche Laufzeit im Index anhebt, lediglich eine Zusatzrendite von 0,5 Prozent beziehungsweise 37 BÖRSE am Sonntag · 44/17 0,6 Prozent. Die Anzahl der Kontrakte, denen ein Index folgt, sowie die Umschlaghäufigkeit und Komplexität des Rollkalenders beeinflussen nicht nur die Wertentwicklung, sondern auch die Kosten, die bei der Indexnachbildung entstehen. Die Anzahl der Transaktionen einzelner Indizes entspricht der Anzahl der Rolltermine der einzelnen Komponenten pro Jahr multipliziert mit der Anzahl der Tage, die das Rollen in Anspruch nimmt. Der UBS BCOM CMCI Index weist die meisten Transaktionen auf, da er täglich einen kleinen Teil seines Engagements weiterrollt, um die durchschnittliche Laufzeit aller Bestandteile über die Zeit konstant zu halten. Die Methode eines Rohstoffindex, in den man investieren kann, muss sich nachbilden lassen. Je komplexer der Rollkalender ist, desto höher sind die Nachbildungskosten, was wiederum zu einem höheren Tracking-Error führen kann. Auch die Liquidität der Basiskontrakte, die der Index hält, muss als wesentlicher Faktor in Betracht gezogen werden. Ein illiquider Kontrakt kann die tägliche Preisstellung des Rohstoffindex beeinträchtigen und Anleger daran hindern, zum gewünschten Zeitpunkt Engagements zu tätigen oder Rücknahmen vorzunehmen. Je weiter hinten sich ein Terminkontrakt auf der Kurve befindet, desto geringer ist seine Liquidität, und desto geringer ist wiederum der Umfang, in dem ein Anleger ein indexnachbildendes Instrument kaufen oder eine entsprechende Rücknahme vornehmen kann, ohne dass die Kursstellung des zugrunde liegenden Terminmarkts beeinflusst wird. Mit einem Portfolio, das zu 50 Prozent aus globalen Aktien, zu 40 Prozent aus globalen Anleihen und zu 10 Prozent aus Rohstoffen besteht, kann eine bessere Rendite erzielt werden, wenn anstatt klassischer Rohstoffindizes (mit einem Anteil von 10 Prozent) verbesserte Rohstoffindizes mit 10 Prozent vertreten sind. Verglichen mit einem Standard-Portfolio, das 60 Prozent globale Aktien und 40 Prozent globale Anleihen umfasst, verbessert sich unsere Benchmark – die Sharpe-Ratio – deutlich, wenn Rohstoffe in das Portfolio aufgenommen werden: durchschnittlich von 0,70 auf 0,72 bei Portfolios, deren klassische Rohstoffindizes einen Anteil von 10 Prozent haben, auf durchschnittlich 0,75 bei Portfolios, in denen verbesserte Rohstoffindizes mit 10 Prozent vertreten sind. foto © GrAl - Shutterstock.com


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