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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 5 Visa Deutsche Unternehmen sucht man fernab von Adidas vergebens in der FIFA-Sponsorenliste. Dagegen sind mit Hisense, Vivo und Wanda gleich drei chinesische Konzerne mit auf der Weltbühne des Fußballs dabei. Der Einfluss der Volksrepublik wächst, auch im Sport. Die weiteren Sponsoren und Partner sind Gazprom, Budweiser, Hyundai-Kia, Qatar-Airways und die russische Alfa- Bank als regionaler Unterstützer. Aber zurück zu Visa. Kaum eine Aktie kann in den letzten Jahren auf solch kontinuierliche Kursanstiege zurückblicken wie der Kreditkarten Krösus. Über 1.235 Prozent legte der Kurs eines Visa- Anteilsscheins innerhalb der letzten zehn Jahre zu. Auf fünf Jahre gesehen waren es 212 Prozent, auf drei Jahre gesehen 78 Prozent. Und allein 2017 steht auch schon wieder ein Kursgewinn in Höhe von 24 Prozent zu Buche. Dabei kommt dem Konzern vor allem der Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen zu gute. Immer mehr Menschen kaufen heute mit Kreditkarte ein. Durch die dabei anfallenden Gebühren verdienen deren Betreiber wie beispielsweise Visa viel Geld. Im vergangenen Quartal konnten die Amerikaner ihren Umsatz um 14 Prozent auf 4,9 Milliarden US-Dollar und den Gewinn um elf Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar steigern. Eine Trendumkehr ist bislang nicht in Sicht, weshalb das WMJahr auch für Visa ein gutes werden könnte. Allerdings sind auch alternative Bezahlsysteme auf dem Vormarsch, die das Kreditkarten System womöglich irgendwann ersetzen könnten. Fazit Wer also wird nun 2018 Kursweltmeister? Das lässt sich – wenig verwunderlich – nicht vorhersagen. Die Sponsoren-Papiere zu beobachten dürfte aber auf keinen Fall schaden. Die Aktien der WM-Unterstützer gehörten in den Monaten vor einem sportlichen Großereignis häufig zu den Lieblingen der Investoren, sagt HSBC-Zertifikate-Experte Jewgeni Ponomarev. Dies sei aber nicht automatisch mit Kursgewinnen im WM-Jahr verbunden, wie unter anderem das Beispiel Adidas im Jahr 2014, als Deutschland Weltmeister wurde, zeige, erklärt Ponomarev weiter. Die Aktie sei damals aufgrund schwacher Russland-Geschäfte sogar richtig ins Straucheln geraten und erst nach der WM richtig durchgestartet. 2014 entwickelten sich letztlich Adidas, Nike und Puma schlechter als der MSCI World. Einzig die Aktien von Visa, Johnson & Johnson und Sony konnten deutlich zulegen. Ob das an der Weltmeisterschaft lag, weiß bis heute keiner. So dürfte es auch 2018 wieder zwei spannende Turniere mit unvorhersehbarem Ausgang geben. Und Deutschland hat wohl bei beiden gute Chancen auf das Treppchen. OG 13 BÖRSE am Sonntag · 48/17 Foto: © Vinokurov Kirill - Shutterstock.com Visa Stand: 30.11.2017


BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48
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