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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Mit Adidas 2018 Börsenweltmeister? Umsatzrekorde, Gewinnrekorde, Kursrekorde. Die Aktie des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Adidas war für Anleger in den letzten Jahren so etwas wie ein Rundum-Sorglos-Paket. Auch die letzten Quartalszahlen, die Vorstandschef Kaspar Rorsted vorlegen konnte, überzeugten Anleger und Analysten. Ist ein Kursziel von 220 Euro nun realistisch? Für das dritte Quartal 2017 gab Adidas einen um Währungseffekte bereinigten Anstieg des Konzernumsatzes um zwölf Prozent bekannt, während Nike für die Monate Juni-August nur einen Umsatz auf Vorjahresniveau vermeldete und Under Armour in Quartal drei sogar einen Umsatzrückgang von minus fünf Prozent zu verzeichnen hatte. Somit konnte Adidas insgesamt Marktanteile hinzugewinnen. Besonders stark präsentierte sich der Umsatztrend in Nordamerika, dem weltweit größten und wichtigsten Sportartikelmarkt. Hier hat Nike eine dominierende Marktposition, Adidas jedoch ist aktuell deutlich angesagter. Die Marke mit den drei Streifen ist mit 23 Prozent (ohne Währungseffekte) gewachsen, während sowohl Nike als auch Under Armour einen Umsatzrückgang von minus drei beziehungsweise minus zwölf Prozent zu verzeichnen hatten. Ergebnissteigerungen besser als erwartet Das Highlight des jüngsten Quartalreports Reports war aus unserer Sicht jedoch der besser als erwartete Anstieg sowohl der Brutto- als auch der EBIT-Marge um jeweils über 200bps yoy. Dies unterstreicht die Qualität des Wachstums von Adidas. Sowohl ein verbesserter Produkt- als auch Preismix haben geholfen, den Gegenwind von der Währungsseite mehr als zu kompensieren. Die Fußball-WM 2018 wird das Umsatzmomentum im vierten Quartal beschleunigen. Nachdem das Umsatzwachstum des Konzerns von plus 19 Prozent im ersten Halbjahr des laufenden Jahres in Quartal drei auf plus zwölf Prozent zurückging, dürfte sich das Konzernwachstum BÖRSE am Sonntag · 48/17 Titel 14 im letzten Quartal 2017 wieder beschleunigen. Der Launch der ersten Produkte für die WM 2018 ist geplant. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wird der Trikot- Verkauf der teilnehmenden Nationen starten und damit zusätzliche Umsatzimpulse generieren. Problemkind Reebok Der Schwachpunkt im Adidas-Konzern ist und bleibt Reebok. Die Marke, die 2006 gekauft wurde und damals einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro erwirtschaftete, hat deutlich an Bedeutung im Konzern verloren. Wir erwarten für 2017 noch einen Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Euro und auch margenmäßig liegt die Marke Reebok weit hinter der Profitabilität der Marke Adidas zurück. Die Probleme liegen vor allem im Heimatmarkt von Reebok. Während die Umsätze außerhalb der USA „hoch einstellig“ wachsen, gehen die Umsätze in den USA zurück. Doch CEO Kasper Rorsted zeigte sich im „Conference Call“ zuversichtlich, dass auch dieser Trend 2018 in Richtung Wachstum dreht. Reebok könnte im kommenden Jahr somit für eine Von Volker Bosse


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