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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART ZITAT DER WOCHE „Wir sind für die Trendwenden gewählt worden, aber sie waren nicht erreichbar.“ Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, nach dem aus der Jamaika-Sondierungen in Berlin. Ausdrücklich hob Lindner hervor, die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, die Flexibilisierung der Gesellschaft und die Stärkung der Marktwirtschaft seien nicht erkennbar gewesen. Anleger und Börsianer sollten sich diese Aufzählung merken. APHORISMUS DER WOCHE „Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln.“ Max Planck Vertrag Ende Mai auslaufen sollte, hängt noch ein Jahr dran. „Wir sind erleichtert, dass schnell ein passender Nachfolger gefunden werden konnte“, ergänzt Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment. Und in der Tat, die Deutsche Börse könnte nach dem Gezerre um die Fusion mit der Londoner LSE in ruhigeres Fahrwasser abbiegen. Der abgetretene Theodor Weimer: Der Idealkandidat Chef, Carsten Kengeter, lebt in London, also dort, wohin er die Deutsche Börse fusionieren wollte. Weimer dagegen lebt in Wiesbaden – und damit fast in Sichtweite der Konzernzentrale der Deutschen Börse, die westlich von Frankfurt, in Eschborn, beheimatet ist. So gesehen lag diese Berufung in der Luft. Ob Weimer tatsächlich ein Idealkandidat ist, muss sich dagegen noch zeigen. sig HVB-Chef Theodor Weimer soll die Deutsche Börse als Vorstandschef wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen. Auf den ersten Blick scheint das eine ideale Kombination zu sein. Weimer ist international erfahren, in der hessischen und der deutschen Heimat tief verwurzelt und vor allem dort bestens vernetzt. Das unterscheidet den 57-Jährigen von Foto @ Deutsche Börse Theodor Weimer HVB-Chef seinen Vorgängern Carsten Kengeter und Reto Francioni. Beide hatten Fusionen angestoßen, bei denen der juristische Sitz der Deutschen Börse außerhalb Deutschlands gelegen hätte. Das hatte für Irritationen gesorgt. Weimer arbeitete wie sein Vorgänger mehrere Jahre für Goldman Sachs, und dort beriet er Banken und Versicherungen bei Fusionen. Bain und vor allem die als Kaderschmiede bekannte Unternehmensberatung McKinsey waren die vorherigen Stationen, eine Promotion in mathematischer Organisationstheorie war seine Grundlage für eine steile Karriere. Doch bei der HVB war er Statthalter, nicht Chef – vielleicht war’s ihm nicht genug. Nun also ist Weimer erster Mann eines DAX-Konzerns. Seine Berufung wird dort offenbar als gutes Signal aufgenommen. Der dienstälteste Vorstand, Jeffrey Tessler, hat seinen Vertrag wider Erwarten noch einmal um ein Jahr verlängert. Auch Vize-Chef Andreas Preuß, dessen 07 BÖRSE am Sonntag · 48/17 Kopf der Woche


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