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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

LUDWIG-ERHARD-GIPFEL AKTIEN & MÄRKTE FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE Die größte Anlageklasse in Deutschland ist immer noch das „Nichts-Tun“ BÖRSE am Sonntag · 02/18 Diskussion 18 Fotos: © Christian Rudnik - WMG Wie verändern Innovationen die Finanzwirtschaft? So lautete sie, die Ausgangsfrage für das dritte Experten- Panel auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel. Es ging um Bargeld, Bitcoin und die Börse. Und nicht zuletzt um die Angst der deutschen Sparer vor der Aktie. „Das Problem, dass die Menschen hierzulande gar nicht investiert sind, ist das viel größere, als das der schwierigen Entscheidung, wie genau das Geld am besten angelegt und verteilt werden soll.“ Das sagte Florian Prucker, Gründer von Scalable Capital, und legte damit wohl den Finger in die Wunde, die die Börsenrallyes der letzten Jahre bei deutschen Privatanlegern hinterlassen haben dürfte. Denn während DAX, Dow Jones und Co. Jahr um Jahr neue Bestmarken erreichten und teils im zweistelligen Prozentbereich gestiegen waren, sparten in Deutschland nicht wenige ihr Verdientes lieber auf dem Konto. Und verloren damit jährlich Geld, ohne eines auszugeben. Für die Finanzbranche bergen all diese bisher so vorsichtigen und risikoscheuen Deutschen noch großes Potential. Dabei, auch dieser Klientel Investitionen in die weltweiten Finanzmärkte schmackhaft zu machen, könnten neue Innovationen helfen. „Wir digitalisieren viele Prozesse der Finanzbranche“, ergänzte Prucker. „Wir wollen so die Vermögensverwaltung durch technologische Innovationen demokratisieren und einem jeden einfach verständlich zugänglich machen.“ Etwas in der Art und Weise der Beziehung zum Kunden verändern und zusätzliche Technologie anbieten will auch der mit 1,4 Billionen Bilanzsumme größte europäische Vermögensverwalter Amundi. Alles über ein paar Klicks im Netz regeln, dafür sei die Zeit allerdings noch nicht reif, sagte Deutschlandchefin Evi C. Vogel und fügte an: „Das Beratungsgespräch bleibt weiter wichtig. Die Vermögensanlage umfasst mehr als ein Wertpapierportfolio. Beispiele sind die Altersvorsorge oder das Immobilien-Geschäft. Hier informiert sich der Kunde vielleicht im Netz, macht aber keinen Abschluss ohne ein persönliches Gespräch.“


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