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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE Anteile an beiden deutschen Großbanken  erwerben. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der sich eben jene Commerzbank kaum vor Übernahmespekulationen retten konnte. Unter anderem sollen die französische BNP Paribas und die italienische Großbank Unicredit zeitweise Interesse bekundet 47 BÖRSE am Sonntag · 02/18 haben. Zudem wäre eine Fusion der beiden Finanz- Schwergewichte eine verheißungsvolle Antwort auf die immer weiter enteilende Konkurrenz aus den USA gewesen. Und bevor ein Finanzkonzern wie die Commerzbank am Ende noch in die Hände ausländischer Banken fällt, dürfte auch die Bundesregierung ein Interesse daran haben, dass es – wenn es denn zu einer Fusion kommt – eine mit der Deutschen Bank wird. Der Bund hält aus Zeiten der Finanzkrise noch die für eine Übernahme notwendigen Anteile an der Commerzbank, kann also, indem er diese zum richtigen Zeitpunkt verkauft, Einfluss darauf nehmen, wer die Bank im Fall der Fälle bekommt. Cerberus überrascht die Börsianer Nun aber ist es ausgerechnet Cerberus-CEO Stephen Feinberg, der von einer Fusion nichts wissen will und sich wohl sogar gegen sie ausgesprochen hat. Das zumindest berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise und mit Verweis auf geheime Gespräche, die Feinberg bereits im Dezember mit dem Kanzleramt, dem Finanzministerium, den Aufsichtsbehörden, sowie den Banken geführt haben soll. Gehe es nach Feinberg, biete die deutsche Volkswirtschaft genug Platz für zwei große Privatbanken, schreibt die Wirtschaftszeitung. Anstatt einer Fusion soll er zunächst einmal mehr Effizienz und schlankere Strukturen gefordert haben. Feinberg nach seien beide Institute zu komplex aufgestellt und sollten sich vor allem in Sachen Neuausrichtung mehr bemühen. Damit einhergehend soll er auch die bisher wenig ambitionierten Ziele der beiden Banken angemahnt haben. Die Fusion der beiden großen deutschen Privatbanken könnte damit bis auf weiteres ein Anleger-Wunschtraum bleiben. Vor allem den Commerzbank-Kurs könnte dies nun belasten, was es für den Bund unattraktiver machen könnte seine Anteile zu verkaufen, womit ein Zusammenschluss wiederum noch weiter in die Ferne rücken würde. Und auch der Aktie der Deutschen Bank könnten nun die Impulse fehlen. Deren Start ins neue Jahr lief Foto: © zabanski - Fotolia.com


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