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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE (16,5 Prozent) an. Mit deutlichem Abstand folgt der chilenische Konzern „Quimica y Minera de Chile“ mit 6,6 Prozent. Knapp dahinter nehmen die Südkoreaner von „LG Chem“ mit 5,6 Prozent Position vier ein. „Samsung SDI“ folgt mit 5,2 Prozent. Insgesamt zeichnen diese fünf Konzerne schon für mehr als die Hälfte der Kursentwicklung des ETFs verantwortlich. Die Experten vom Online-Broker „Lynxbroker“ trauen dem ETF noch viel zu: „Mit der wachsenden Elektromobilität wird auch die Verknappung des Rohstoffs Lithium spürbar zunehmen“, glaubt Analyst Dirk Friczewsky und fügt weiter an: „Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird auch der Preis für den seltenen Rohstoff anziehen.“ Vor allem die Rohstoffproduzenten, die im „Solactive Global Lithium Index“ – also dem Referenzindex – eine exponierte Stellung einnähmen, könnten von einer positiven Preisentwicklung profitieren und den Index insgesamt nach oben treiben, so Friczewsky. Branchenexperten rechnen bis 2020 mit Preissteigerungen in Höhe von zwölf Prozent pro Jahr. Allerdings darf auch die sehr positive Entwicklung des Indexes und damit auch des ETFs nicht außer Acht gelassen werden. Nicht unwahrscheinlich, dass im Kurs schon viele Hoffnungen auf den baldigen E-Mobilitäts-Durchbruch enthalten sind. Derweil ist von einer weltweiten Verkehrswende, trotz vieler Versprechen, in der Praxis noch nicht viel zu sehen. Und die USA haben unter Donald Trump sogar den Ausstieg aus dem Paris Klimaabkommen in die Wege geleitet. Weiterhin ist nicht abzusehen, wie lange die Lithium-Ionen-Batterie als Akkumulator bevorzugt wird. Längst gibt es Alternativen, wie beispielsweise die Natrium-Ionen- oder die Kohlenstoff-Batterie. Wenn technologisch ausgereift, könnten sie dem auf Lithium basierenden Energiespeicher Konkurrenz machen. Und die Brennstoffzellentechnologie gibt es ja auch noch. Wiederum als Konkurrent zum Elektro-Antrieb. Inwieweit die Elektrifizierung unserer Fahrzeuge also die Lithium- Nachfrage in den kommenden Jahren in die Höhe treiben kann, bleibt fraglich. Durch die stark gestiegenen Preise könnten zudem neue Akteure auf den Markt drängen und die Preise so wieder drücken. Die Nutzung von Smartphones, Tablets und Co dürfte dagegen kaum zurückgehen. Und auch hierfür braucht es bisher ja noch den Lithium-Ionen-Akku. OG 59 BÖRSE am Sonntag · 02/18 Foto: © Imalp - Fotolia.com


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