Page 33

BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 05

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Neben Lithium-Produzenten und Batterieherstellern profitiert als Teil der Wertschöpfungskette auch die globale Halbleiter-Branche vom E-Auto-Boom. Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb enthalten einen bis zu zehnmal so hohen Halbleiter-Wert als klassische Verbrenner. Und mit Infineon hat einer der technologisch führenden Konzerne in diesem Sektor seinen Sitz in Deutschland, zeigt sich zudem bereits heute als Zulieferer für das Auto der Zukunft weltweit stark präsent. Halbleiter für die Automobilbranche sind schon jetzt das größte Geschäftsfeld des deutschen Tech-Konzerns. So soll jenes Feld auch im laufenden Geschäftsjahr wieder stärker wachsen als der Konzern insgesamt. Und der wiederum stärker als der Markt für Halbleiter insgesamt. Laut Vorstandschef Reinhard Ploss könne keiner die Halbleiter-Nachfrage so gut bedienen wie Infineon und in acht der zehn meistverkauften E-Autos steckten bereits heute Teile der Münchner. So beispielsweise auch in Teslas Model 3 und nicht zuletzt in über 50.000 elektrisch oder teilweise elektrisch angetriebenen Bussen in China. Überhaupt verfügt Infineon im Reich der Mitte über eine starke Marktposition, liefert dort sogar Technik für das elektrische Ladesäulennetz und ist zudem ohnehin einer der führenden Chip-Zulieferer auf dem chinesischen E-Auto-Markt. Geht es nach den Experten der Schweizer Investmentbank UBS könnte Infineon sogar der größte Halbleiter-Profiteur im Zuge der automobilen Elektrifizierung werden. Ab 2020, so die Analysten, dürfte sich die Nachfrage nach E-Fahrzeugen und damit einhergehend auch die Anzahl der darin verbauten Chips nochmals beschleunigen. Aufgrund der starken Positionierung von Infineon dürfte der Konzern in 33 BÖRSE am Sonntag · 05/18 dem Sektor stärker als die Konkurrenz wachsen. Im Vergleich zu anderen europäischen Tech-Werten sollten Infineon Aktien mit einem Aufschlag bewertet werden, schrieb kürzlich Goldman Sachs-Analyst Alexander Duval. Der Dax-Konzern sei zudem ein strategischer Übernahmekandidat. Durch seine technologische Führungsposition könnte Infineon für einige Jahre den Halbleiter-Markt beherrschen. Zudem ist man nicht allein von einer Verkehrswende abhängig, Infineon-Technik wird weltweit auch für Photovoltaik- und Windkraftanalgen genutzt, steckt in Zügen, Mobiltelefonen und Fernsehern, ja sogar im neuen deutschen Personalausweis. Und im Zuge der Digitalisierung dürfte die Nachfrage nach Halbleitern eher zu- als abnehmen. An der Börse hat das in jüngerer Vergangenheit allerdings bereits zu hohen Kursgewinnen geführt. So legte der Wert des Infineon-Papiers über die letzten drei Jahre um knapp 140 Prozent zu, etwas über 24 Euro ist eine Aktie inzwischen wert. Auch wenn die Zukunftsaussichten rosig scheinen, dürfte es also nicht einfach sein den richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg zu finden. OG Infineon Foto: © fabian.schiffer - infineon.com Infineon Stand: 02.02.2018


BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 05
To see the actual publication please follow the link above