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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 05

UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE Car-Sharing-Offensive: Daimler und BMW fusionieren Werden Car2go und DriveNow bald eins? Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ steht eine Fusion der beiden Car-Sharing-Dienste offenbar kurz bevor. Damit machen die Mutterkonzerne Daimler und BMW in einem wichtigen Zukunftsfeld wohl bald gemeinsame Sache – der Auftakt einer zukünftigen Zusammenarbeit auch darüber hinaus? Die beiden großen deutschen Car-Sharing-Anbieter Car2go und DriveNow gehen zusammen. Schon vor gut einem Jahr war darüber spekuliert worden, und seitdem hatten sich die Gerüchte hartnäckig gehalten. Dass es nun tatsächlich und schon bald so kommen soll, ist natürlich keine kleine Nachricht. Schließlich kommt die Car2go-Mutter aus Stuttgart und heißt Daimler, DriveNow derweil ist die Tochter eines automobilen Schwergewichts aus München mit dem Namen BMW. Somit fusionieren im übertragenen Sinne Daimler und BMW – in einem kleinen Segment. Die beiden Premiumhersteller dürften den Schritt bereits im Februar bekannt geben. Die Marken sollen zwar erhalten bleiben, das gesamte Backend inklusive der gesamten IT-Technik soll jedoch zusammengelegt werden. Zudem wird es wohl eine gemeinsame Internet-Plattform geben. Sowohl Daimler als auch BMW wollten sich zunächst nicht dazu äußern. BÖRSE am Sonntag · 05/18 Fusion des Monats 36 Das allerdings brauchen sie wohl auch nicht, denn die klaren Indizien für eine solche Fusion häufen sich. So ist vor kurzem nun auch der Autovermieter Sixt vor den beiden Premiumkonzernen eingeknickt und hat den Weg frei gemacht für einen Zusammenschluss der Carsharing-Töchter. Bislang hatte der Münchner MDax-Konzern 50 Prozent an DriveNow gehalten und in Person seines Vorstandschef Erich Sixt wohl einen Verkauf vermeiden wollen, womit BMW und Daimler nicht alleine über die Fusion ihrer Tochter-Unternehmen hätten entscheiden können. Nun aber haben sich BMW und Sixt geeinigt. Für 209 Millionen Euro wechseln die bisherigen Sixt-Anteile an den Münchner Autobauer. Zustimmen müssen nur noch die Aufsichtsbehörden. Für Sixt am Ende wohl kein schlechtes Geschäft. Und BMW freut’s sowieso: „Bis 2025 wollen wir 100 Millionen Kunden für unsere Premium Mobilitätsangebote begeistern. Mit Drive Now als hundertprozentiger Tochter haben wir alle Optionen für eine strategische Weiterentwicklung unserer Services in der Hand.“, sagte Digitalvorstand Peter Schwarzenbauer der dpa. Eine dieser strategischen Weiterentwicklungen dürfte dann wohl die Fusion mit Car2go sein. Für Daimler und BMW wäre eine Zusammenführung ihrer Carsharing-Dienste ein wichtiger Schritt im Kampf um Marktanteile gegen Branchengrößen wie Foto: © car2go


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