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BÖRSE am Sonntag { Ausgabe 09

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Nach Angaben der KfW-Bankengruppe Gehören deutsche Nebenwerte ins Portfolio? „Herz“, „Rückgrat“, „Motor“ und „Erfolgsgarant“ – die Bedeutung des Mittelstands für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird immer wieder betont. Und das völlig zu Recht. Schließlich erwirtschaften kleine und mittlere Unternehmen mehr als die Hälfte der Wertschöpfung der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt. Gleichzeitig sind sie auch die größten Arbeitgeber. BÖRSE am Sonntag · 09/18 Kolumne 20 Ulrich Stephan Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank sind derzeit etwas mehr als 31 Millionen Menschen und damit 70 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland in einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt – und neun von zehn Auszubildende absolvieren ihre Ausbildung in einem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Entsprechend seiner großen Bedeutung ist die Stimmungslage des Mittelstandes ein wichtiger Indikator für das wirtschaftliche Wohlergehen Deutschlands. Und danach scheint es um die Konjunktur im Land bestens bestellt. Das vielbeachtete KfW-Ifo-Geschäftsklima für den Mittelstand, das monatlich die Einschätzungen von rund 5.600 deutschen Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten und maximal 50 Millionen Euro Jahresumsatz auswertet, lag zu Jahresbeginn nahe seinem Allzeithoch vom November 2017. Während die aktuelle Lage dabei besonders positiv bewertet wurde, gingen die Erwartungen für die kommenden Monate zwar etwas zurück – noch immer rechnen die meisten mittelständischen Unternehmen jedoch mit einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäfte bis in den Sommer hinein. Die Deutsche Bank erwartet daher, dass auch das Anfang März zur Veröffentlichung anstehende Geschäftsklima für Februar die gute Stimmung im Mittelstand bestätigen wird, wenngleich es leicht niedriger ausfallen könnte. Stimmungsmäßig enteilt der deutsche Mittelstand damit den ebenfalls recht zuversichtlichen Großunternehmen. Grund für deren etwas weniger euphorische Zukunftsaussichten könnte unter anderem der starke Euro im Vergleich zum US-Dollar sein, unter dem das Exportgeschäft international stark verflochtener deutscher Konzerne in Zukunft leiden könnte. Gesamtwirtschaftlich betrachtet erscheint die Eurostärke allerdings als Ausdruck der aktuell positiven konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone und in Deutschland. Dieser Trend könnte sich getrieben von einem starken globalen Wachstum fortsetzen. Die Deutsche Bank erwartet für das laufende Jahr mittlerweile sogar ein höheres Wachstum als 2017: Nach einem Plus von 3,8 Prozent könnte das globale Bruttoinlandsprodukt 2018 um 3,9 Prozent zulegen. Davon dürften sowohl kleine als auch mittlere deutsche Unternehmen im weiteren Jahresverlauf profitieren. Entsprechend risikobereite Anleger mit Interesse an einem Investment in deutsche KMUs sollten bedenken, dass längst nicht


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