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Wasser macht sich
gut im Portfolio
Die weltweite Wasserversorgung stößt zunehmend an ihre Grenzen: In Kapstadt droht die
öffentliche Wasserversorgung zusammenzubrechen, in Bolivien ruft die Regierung den
Notstand aus. Investitionen in die Wasserinfrastruktur sind bitter nötig – und machen Wasser
zu einer rentablen, langfristigen Anlagemöglichkeit.
Genau wie die Luft zum Atmen ist Wasser
ein Grundstein des Lebens. Doch der Zugriff
auf Wasser ist im Gegensatz zur Luft
alles andere als selbstverständlich. Und es
ist abzusehen, dass die Balance zwischen
Nachfrage und Angebot noch weiter aus
dem Gleichgewicht gerät. Sowohl natürliche
Faktoren wie der Klimawandel, als
auch sozioökonomische Entwicklungen wie
das anhaltende Bevölkerungswachstum, die
Urbanisierung, höhere Lebensstandards
und die fortschreitende Industrialisierung
in Schwellenländern führen zu bedrohlicher
Wasserknappheit in bevölkerungsreichen
Regionen. Vielerorts verschärft sich
diese Dynamik durch eine unzureichende
und schlecht ausgebaute Wasserinfrastruktur
sowie durch eine ineffiziente Nutzung.
Folgerichtig sind Investitionen in den Wassersektor
unausweichlich, um die Funktionsfähigkeit
von Städten und sogar ganzen
BÖRSE am Sonntag · 14/18
Kolumne
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Staaten zu gewährleisten.
UBS geht davon aus, dass ein gut diversifiziertes
Portfolio zum Anlagethema Wasser
den MSCI-World-Index über den gesamten
Konjunkturzyklus übertreffen wird. Denn eines ist sicher: Das Bedürfnis
nach Wasser wird in Zukunft nicht abbrechen. Insbesondere
Wasserversorger dürften von Investitionen in den Markt profitieren,
denn sie benötigen eine funktionierende Infrastruktur, dazu treten
sie als Käufer und Lieferanten von industriellen Anlagen auf.
Was passiert, wenn Wasserknappheit zu lange vernachlässigt
wird, zeigt ein Blick nach Kapstadt. Dort sinken die Vorräte
schon seit Jahren und trotzdem hat sich an der mangelhaften
Wasserinfrastruktur bis heute kaum etwas geändert. Natürlich
lässt sich eine effiziente Regulierung nur mit hohem Aufwand
umsetzen, doch die aktuelle Lage dürfte das gesamte Land nun
um einiges teurer zu stehen kommen. Wasser wird in Kapstadt
wohl bald nur noch an öffentlichen Ausschankstellen verfügbar
sein (offiziellen Schätzungen zufolge ab dem 11. Mai). Von diesem
Zeitpunkt an erhält die ortsansässige Bevölkerung täglich
nur noch 25 Liter pro Kopf – fünf Liter mehr als die von der
WHO definierte Wassermenge von 20 Litern, die zum kurzfristigen
Überleben nötig ist. Die üblichen Wasserleitungen werden
währenddessen vorerst stillgelegt.
Das zentrale Problem in Kapstadt ist ein seit den 1990er Jahren
bestehender Urbanisierungstrend, der mit einem starken Bevölkerungswachstum
von rund zwei Prozent jährlich einhergeht. Der
Ausbau der Wasserinfrastruktur konnte mit diesem Trend nicht
mithalten. Zudem wurde die Region von einer mehrjährigen
Maximilian Kunkel
Chef-Anlagestratege
der UBS Deutschland