AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Ein
zieht auf –
fünf Gründe
Börsensturm
Bridgewater erhöht weiter fleißig seine Short-Positionen, Börsengurus
wie Jeremy Grantham warnen vor einem baldigen Einbruch
der Märkte und die US-Investmentbank Morgan Stanley sieht in
den jüngsten Kursbeben nur die „Vorspeise“. Tatsächlich könnten
ein paar einzelne Wolken bald zu einem großen Gewitter am
Finanzhimmel werden. Im Wesentlichen daran schuld sind fünf
Faktoren, von denen vor allem einer gern vergessen wird.
Ray Dalio hat es schon wieder getan. Bereits
zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit
hat der Chef des weltgrößten Hedgefonds-
Anbieters Bridgewater seine Short-Positionen
im Dax deutlich aufgestockt. Bereits
seit Januar hält der Multimilliardär aus
New York City Leerverkaufspositionen bei
zwölf im DAX notierten Aktien. Deren Gesamtwert
ist inzwischen auf einen niedrigen
zweistelligen Milliardenbetrag angestiegen.
Bei Bayer, Siemens, Allianz und der Münchner
Rück hat er nun schon über ein Prozent
des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals
leerverkauft. Allein bei Siemens entspricht
das einer investierten Summe von 860
BÖRSE am Sonntag · 14/18
Titel
08
Millionen Euro. Auch die Deutsche Telekom ist mit einem Anteil
von 0,6 Prozent inzwischen in Dalios Short-Radius angekommen.
Darüber hinaus wettet er mit Bridgewater auch noch in Frankreich,
Spanien, den Niederlanden und Italien auf fallende Kurse. Welche
fünf Gründe sprechen für Dalios Megawette?
1 Die Zinspolitik
Zum einen wäre das die Zinspolitik der Notenbanken. Während
die Fed bereits begonnen hat, dürfte 2019 auch die EZB zum ersten
Mal seit langem den Leitzins leicht anheben. Die ultralockere
Geldpolitik der Währungshüter neigt sich damit diesseits und jenseits
des Atlantiks ihrem Ende entgegen. Vor allem in den USA
könnte der neue Fed-Chef Jerome Powell die Leitzinserhöhung
schneller vorantreiben, als zuletzt erwartet. Und dieses Risiko vernachlässigten
die Märkte noch, so VanEck-Experte Foster. Eine