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Die besten Investments 2011

Das Börsenjahr 2010 neigt sich dem Ende zu, und wie in jedem Jahr stellen sich Anleger die Frage, wie man sich am besten für das kommende Jahr positioniert. Eine Möglichkeit besteht darin, auf diejenigen Märkte zu setzen, die 2010 besonders gut gelaufen sind, in der Hoffnung, dass diese ihre gute Performance auch 2011 wiederholen könnten. Eine andere Option ist es, auf große Wachstumstrends und -regionen zu setzen und mit einem entsprechend längerfristigen Anlagehorizont die Vorteile der Anlageform ETF/ETC, namentlich die niedrigen Kosten, gezielt für den Vermögensaufbau zu nutzen.

BÖRSE am Sonntag

Zu den Tops in diesem Jahr zählten allen voran die gehebelten ETF- bzw. ETC-Varianten auf Indizes und Rohstoffe, welche beeindruckende Wertzuwächse vorweisen können. Während sich gehebelte ETCs auf Silber oder Zinn mit einem Plus von 162,68% bzw. 136,13% zum Teil mehr als verdoppelten, brachten es ETCs auf Baumwolle oder Palladium auch ohne Hebel auf ein stattliches Plus von mehr als 80%. Wie bei allen anderen Hebelprodukten gilt aber auch für ETCs, dass einer größeren Gewinnchance ein ebenso größeres Verlustrisiko gegenübersteht, da der Hebeleffekt immer in beide Richtungen wirkt. Dementsprechend finden sich unter den größten Verlierern 2010 ebenfalls gehebelte ETFs bzw. ETCs, deren Basiswerte sich genau in die entgegengesetzte Richtung entwickelt haben. Gehebelte Short-ETCs auf Silber verzeichneten so Verluste von mehr als 70%.

Die in diesem Jahr allgegenwärtige Sorge um die ausufernde Staatsverschuldung der PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) sowie die in diesen Staaten beschlossenen radikalen Sparpakete führten dazu, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten dieser Länder eingetrübt haben. Dementsprechend finden sich unter den Verlierern 2010 auch der MSCI Greece oder der spanische Leitindex IBEX 35 wieder. Ebenso litt der europäische Bankensektor, repräsentiert durch den STOXX Europe 600 Banks, denn Kreditausfälle in den finanziell angeschlagenen Eurostaaten würden die Banken kurz nach der Finanzkrise erneut unter Druck bringen.

Schwellenländer im Fokus

Besonders beliebt unter den Anlegern sind ETFs auf den MSCI Emerging Markets-Index. Zwar konnte der Schwellenländerindex mit einer bisherigen Performance von 12,84% im Jahr 2010 nicht mit der Performance von einzelnen Länder- oder Branchenindizes wie dem MDAX oder dem STOXX Europe 600 Automobiles & Parts mithalten. Doch längerfristig wirkende Faktoren wie eine gesunde demografische Basis, hohe Investitionen in die Bildung und Infrastruktur sowie eine schnell heranwachsende Mittelschicht, die über eine entsprechend ansteigende Kaufkraft verfügt, machen die Emerging Markets auch in den kommenden Jahren zu einem unverzichtbaren Depotbestandteil. So soll nach Abgaben des IWF allein das Bruttoinlandsprodukt Asiens in den kommenden fünf Jahren um 50% wachsen. Im MSCI Emerging Markets, der die Wertentwicklung der globalen Schwellenländer widerspiegelt, sind Aktien aus Ländern wie Argentinien, Brasilien, Chile, China, Kolumbien, Tschechische Republik, Ägypten, Ungarn, Indien, Indonesien, Israel, Jordanien, Korea, Malaysia, Mexiko, Marokko, Pakistan, Peru, Philippinen, Polen, Russland, Südafrika, Taiwan, Thailand und der Türkei zusammengefasst. Dass einzelne Schwellenländer dabei stärker vom globalen Konjunkturaufschwung und der gestiegenen Investitionsbereitschaft profitieren als andere, zeigt sich darin, dass neben den BRIC-Ländern auch die Türkei und Malaysia unter den Top-Performern 2010 zu finden sind. Für 2011 sollten Investoren einen Blick auf Indonesien werfen.

Indonesien – ETF-Star 2011?

Gerade Indonesien ist mit seinen reichhaltigen Rohstoffvorkommen und der weltweit viertgrößten Bevölkerung ein typischer Vertreter der Emerging Markets. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von mehr als 600,6 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr, besitzt das Land die größte Volkswirtschaft Südostasiens. Da die Integration in die Weltwirtschaft zugleich aber noch nicht so weit fortgeschritten ist wie die anderer Schwellenländer, blieb Indonesien während der globalen Wirtschaftskrise vor größerem Schaden bewahrt. Zwar blieb auch Indonesien 2009 von einem Rückgang des BIP-Wachstums gegenüber dem Vorjahr von 6,1% auf 4,5% nicht verschont, doch mit diesem Wert lag man weit über den Wachstumsraten westlicher Industrienationen, die größtenteils in einer Rezession steckten. Die zunehmende Öffnung der Märkte nach außen soll die Bedeutung Indonesiens als Wirtschaftspartner und interessantem Zukunftsmarkt weiter steigern. Der sich bereits 2010 abzeichnende kräftige Aufschwung dürfte sich daher in den kommenden Jahren verstärken. Die Regierung erwartet für das Gesamtjahr 2010 eine Zunahme des Wirtschaftswachstums um 5,8%. Mit einem Anstieg um 6,3% soll das BIP 2011 bereits über dem Wert von 2008 liegen. Im Rahmen ihres mittelfristigen Entwicklungsplans (2010 bis 2014) geht die Regierung zudem davon aus, das reale BIP-Wachstum bis 2014 auf mindestens 7,0% zu steigern. Erreichen will sie dieses ehrgeizige Ziel durch verstärkte Investitionen in die Bereiche Bildung und Gesundheit, wodurch sich die Lebensverhältnisse der Bevölkerung verbessern sollen. Darüber hinaus will man die Arbeitslosenquote bis 2014 von 7,9% auf 5,0% bis 6,0% senken und den Anteil der Bevölkerung, der unter der Armutsgrenze lebt, von 14,2% auf 8,0% bis 10,0% reduzieren. Geht es nach den Plänen der Regierung, soll sich das Pro-Kopf-Einkommen mit 4.500 US-Dollar im Jahr 2014 gegenüber den 2.220 US-Dollar im Jahr 2009 mehr als verdoppeln. Dies hätte positive Auswirkungen auf die Binnennachfrage, welche den Wirtschaftsmotor Indonesiens bildet und bereits in den vergangenen Jahren die wichtigste Konjunkturstütze war. Schätzungen zufolge dürfte sich die Zahl der Verbraucher mit hohen und mittleren Einkommen in den nächsten fünf Jahren auf 52 Mio. verdoppeln. Bei einer gleichzeitig geringen Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen sowie einem niedrigen Zinsumfeld, besitzt Indonesien alle Voraussetzungen, um auch in den kommenden Jahren ein starkes Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Als eines der Schwellenländer ist Indonesien im MSCI Emerging Marktes enthalten. Anleger, die sich jedoch allein auf Indonesien konzentrieren wollen, können dies mit dem von der Deutschen Bank lancierten db x-trackers MSCI Indonesia-ETF. Der Clou: Für ETFs von db x-trackers können bei der DAB-Bank seit September 2010 Sparpläne gebührenfrei eingerichtet werden. Anleger sollten aufgrund der für die nächsten fünf Jahre ausgesetzten Transaktionsgebühren einen monatlichen Ansparrhythmus wählen, um über den Cost Average-Effekt auf lange Sicht zu einem günstigen Einstandskurs zu kommen.

Fazit:

Wer mit ETFs an langfristigen Trends partizipieren will, kommt auch 2011 und in den darauffolgenden Jahren nicht mehr an den Schwellenländern vorbei. Ein Blick auf die Prognosen des IWF für die Bruttoinlandsprodukte 2011 zeigt, dass die größten Wachstumsimpulse in den Emerging Markets zu erwarten sind. Dementsprechend sollten sich auch die dortigen Aktienmärkte überdurchschnittlich entwickeln. Je nach Risikoneigung können Anleger entweder direkt in einzelne Länder wie China, Indonesien oder Vietnam investieren oder mit einem Investment in den breiter aufgestellten MSCI Emerging Marktes ihr Risiko auf mehrere Schwellenländer verteilen.