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die davon ausgehen, dass der Markt nicht ganz frei von politischen Eingriffen ist. Während der Haushaltskrise in den USA gab Gold am 01.10. von knapp 1.320 auf unter 1.290 US-Dollar deutlich nach. Logischerweise hätte die Krisensituation zu steigenden Goldpreisen führen müssen. Kritiker führen an, dass mit den Gold-Verkäufen politisch beeinflusst eine Flucht aus dem USDollar ins Gold vermieden werden sollte. Wie auch immer sich die Situation im Einzelfall darstellen mag, ein Vertrauensverlust in etablierte Währungen wird damit langfristig nicht gestoppt werden können. Etablierte Leit-Währungen wie der US-Dollar mutieren durch die Notenbankpolitik der extrem hohen Liquidität und des damit einhergehenden Vertrauensverlustes zu Leid-Währungen. Inflationsschutz Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die weit geöffneten Geldschleusen der Notenbanken zu einer Inflationsentwicklung führen werden. Im Unterschied zu Währungen kann Gold nicht abgewertet werden. Die Deutschen sind aufgrund ihrer Geschichte besonders stark von Inflationsängsten geplagt. Knapp 8.000 Tonnen Gold befinden sich mit Stand vom Dezember 2012 nach einer Studie des Edelmetallkonzerns Heraeus und des Steinbeis Research Center for Financial Services im Besitz deutscher Privatanleger. Allerdings müssen die Investoren Nerven beweisen. Das heißt, dass Anleger wieder mit einer deutlich stärkeren Schwankung bei Gold rechnen müssen als in der Phase stark steigender Kurse von November 2008 bis September 2011, in welcher der Goldpreis von unter 700 US-Dollar auf über 1.900 US-Dollar stieg. Hohe Volatilität beim Gold ist allerdings keine neue Entwicklung. Von 1974 bis 1976 halbierte sich der Goldpreis, um dann richtig durchzustarten. Der Kurs legte dann bis 1980 um 700 % zu. Rendite oder Sicherheit Ein gewisser Prozentsatz an Gold sollte in keinem Portfolio fehlen. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur Renditegesichtspunkte, sondern vor allem der Erhalt der Kaufkraft durch das Edelmetall. Diese wird auch von den Goldskeptikern nicht in Frage gestellt, die argumentieren, dass Gold keine Zinsen zahlt und keine Dividenden ausschüttet. In Zeiten niedriger Zinsen können Anleger bei risikoarmen Anleihen kaum die Inflationsrate erwirtschaften. Bei höheren Zinsen steigen auch die Ausfallrisiken der Schuldner. Gold dagegen hat in seiner jahrtausendealten Geschichte noch keinen Ausfall erlebt, was man weder von Staats- noch von Unternehmensanleihen behaupten kann. Trends 2014 Historisch betrachtet wandert Gold meist in Länder, in denen Wohlstand entsteht. 10.000 Länder mit den größten Goldreserven 2013 USA Deutschland Italien Frankreich China Schweiz Russland Japan Niederlande Indien Türkei Taiwan Portugal Venezuela Saudi-Arabien Vereinigtes Königreich 0 2.000 4.000 6.000 8.000 Ohne Angaben von Ländern, die ihre Goldbestände in den letzten 6 Monaten nicht an den IMF berichtet haben sowie die Länder, bei denen zwar bekannt ist, dass sie über Goldreserven verfügen, diese allerdings nicht veröffentlichen Quelle: IMF; World Gold Council, Statista; Stand: Oktober 2013 80 // Anlagetrends 2014


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