Nikkei mit Fantasie - trotz oder gerade wegen der fundamentalen Probleme?
Die Sorgenfalten beim Gedanken an die Perspektiven Japans sind in den vergangenen Jahren nicht kleiner geworden: Eine alternde Gesellschaft, Probleme der Exportindustrie trotz des schwachen Yen, und eine gleichzeitig weiter steigende Verschuldung, aktuell 230 Prozent des BIP, sind wohl die Hauptprobleme Nippons.
Die Sorgenfalten beim Gedanken an die Perspektiven Japans sind in den vergangenen Jahren nicht kleiner geworden: Eine alternde Gesellschaft, Probleme der Exportindustrie trotz des schwachen Yen, und eine gleichzeitig weiter steigende Verschuldung, aktuell 230 Prozent des BIP, sind wohl die Hauptprobleme Nippons.
Irgendwann in der Zukunft droht Japan mit der aktuellen Strategie gegen die Wand zu fahren, sollte keine Wirtschaftsdynamik aufkommen. Es bleibt aktuell nur zu hoffen, dass die lockere Geldpolitik und ein damit verbundener schwacher Yen dann immer noch als Airbag funktionieren, um Schlimmeres zu verhindern.
Viel Hoffnung ruhte auf den „Abenomics“ bei ihrer Lancierung vor drei Jahren. Das nach dem konservativen japanischen Premierminister Abe Shinzo benannte Programm, das Japan wiederbeleben sollte und aus den drei „Pfeilen“ geldpolitische Lockerung, Konjunkturstimuli und Reformen besteht, aber ist ins Stocken geraten. Während die ersten beiden Maßnahmen schnell implementiert wurden, hakt es immer noch an den Strukturreformen.
Aber trotz oder gerade wegen dieser „fundamentalen“ Probleme könnte der japanische Aktienmarkt in den kommenden Monaten zu den Gewinnern gehören. Denn zuletzt spielten als dominierende Marktkräfte ohnehin vor allem die Geldpolitik oder genauer die Divergenz der Geldpolitik verschiedener Wirtschaftsräume und auch der Kampf um die günstigere Währung und einem damit verbundenen Deflationsexport die beherrschende Rolle.
Corporate-Governance-Praktiken als Triebfeder
Sprich: Man könnte das Staatsanleihekaufprogramm, das jedes Jahr umgerechnet knapp 400 Milliarden US-Dollar in den Markt spült, noch ausweiten. Auf Fragen danach, was passieren würde, wenn in Japan das Zinsniveau steigt und der Staat dann noch mehr für Zinszahlungen berappen müsste, oder wer das irgendwann bezahlen soll, wenn die Bevölkerung wie prognostiziert bis 2050 von nun 127 Millionen auf 100 Millionen Japaner sinkt, haben Regierung und Notenbank allerdings noch keine Antwort gefunden.
Erneuter Angriff auf 21.000 Punkte möglich