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Aktien: Jede Menge Potential

Aktien machen aus Privatpersonen Miteigentümer eines Unternehmens. Seit Jahrhunderten ist die Aktie damit ein wichtiges Instrument für den Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft – seien es im 19. Jahrhundert die Eisenbahnen oder heute die digitale Technik. Doch nur jeder Siebte hierzulande besitze Aktien. Mit dem Tag der Aktie, der am 16. März begangen wird, soll diese Anlageform bekannter und beliebter gemacht werden. Die BÖRSE am Sonntag sprach aus diesem Anlass mit Michael Krogmann, Mitglied der Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse.

BÖRSE am Sonntag

Aktien machen aus Privatpersonen Miteigentümer eines Unternehmens. Sie ermöglichen Start-ups, neue Geschäftsideen umzusetzen, und sie sichern Großunternehmen die Finanzierung von Wachstum und Beschäftigung. Seit Jahrhunderten ist die Aktie damit ein wichtiges Instrument für den Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft – seien es im 19. Jahrhundert die Eisenbahnen oder heute die digitale Technik. Doch nur jeder Siebte hierzulande besitze Aktien. Mit dem Tag der Aktie, der am 16. März begangen wird, soll diese Anlageform bekannter und beliebter gemacht werden. Die BÖRSE am Sonntag sprach aus diesem Anlass mit Michael Krogmann, Mitglied der Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse.

BÖRSE am Sonntag: Herr Krogmann, die Deutsche Börse veranstaltet nun zum dritten Mal den "Tag der Aktie". Das Pendant zum Weltspartag?

Michael Krogmann: Die Deutschen sind ein Volk der Sparer. Mehr als 500 Milliarden Euro lagern auf den Sparbüchern der Deutschen - eine beeindruckende Zahl. Doch viele verdrängen, dass ihr reales Vermögen aufgrund der Niedrigzinsen sinkt. Mit dem „Tag der Aktie“ wollen wir Aufklärungsarbeit leisten und die Sparer auf die Bedeutung der Aktie als Anlageform aufmerksam machen.

BaS: Woher kommt diese Skepsis Aktien gegenüber?

Krogmann: Die Gründe sind vielfältig, es liegt nicht allein am ausgeprägten Spar-Gedanken. Möglicherweise haben Investoren schlechte Erfahrungen während der Finanzkrise gemacht. Allerdings gilt: Auf lange Sicht bringen Aktien eine höhere Rendite als das klassische Sparbuch oder das Tagesgeld-Konto. Deshalb sollten Aktien auf jeden Fall Bestandteil einer Altersvorsorge sein. Aber dafür müsste auch schon im Schulunterricht die Funktion von Wertpapieren und Börse besser erklärt werden, damit die Anleger später informierte Entscheidungen treffen.

BaS: Dann lassen Sie uns damit gleich mal anfangen: Warum geben Unternehmen überhaupt Aktien aus?

Krogmann: Das Kapital aus Aktien ermöglicht jungen Unternehmen neue Geschäftsideen umzusetzen und sichert Großunternehmen die Finanzierung von Wachstum und damit letztlich auch von Arbeitsplätzen. Die Aktie ist damit seit Jahrhunderten ein wichtiges Element für Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft.

BaS: Und wer bestimmt den Preis einer Aktie? Oder anders gefragt: Wie kommt es, dass eine Aktie mal mehr, mal weniger wert ist?

Krogmann: Wie an jedem Marktplatz, werden auch an der Börse die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt. An der Frankfurter Börse beispielsweise kommen täglich Tausende von Käufern und Verkäufern für einzelne Wertpapiere zusammen. Je nachdem wie die Wirtschaftslage ist, wie die Unternehmenserwartungen und die Gewinnerwartungen sind, kommen hier die Preise zustande.

BaS: Wie können Anleger denn mit einer Aktie Vermögen aufbauen?

Krogmann: Die beiden Zauberworte heißen eindeutig: Langfristigkeit und Streuung. Dadurch lässt sich das Risiko von Aktien deutlich verringern. Aber um Langfristigkeit geht es schließlich auch bei der Altersvorsorge. Zahlen des Deutschen Aktieninstituts zeigen, dass Geldanlagen in Aktien der größten deutschen Unternehmen zwischen 1964 und heute immer für eine positive Rendite gesorgt haben, sobald ein Anleger mehr als 14 Jahre investiert war. Wer also regelmäßig einen Teil seines Geldes in Aktien spart und die Investments auch breit streut, der profitiert auf lange Sicht. Einmal über die Dividende, die Unternehmen aus ihren Gewinnen an die Aktionäre ausschütten, andererseits über mögliche Preissteigerungen an der Börse.

BaS: Worauf sollte man als Einsteiger ins Aktiengeschäft unbedingt achten?

Krogmann: Wo höhere Chancen sind, sind natürlich auch höhere Risiken. Um Aktionär zu werden, sollten sich Börsenneulinge daher unbedingt über die Risiken genau informieren. Banken helfen da gerne, wir erklären aber auch auf unserer Website, wie der Handel funktioniert und worauf Anleger achten sollten. Wenn Anleger aktuell den Einstieg ins Aktiengeschäft planen, dann sollten sie sich den 16. März im Kalender rot markieren. Das ist der Tag der Aktie an der Börse Frankfurt. Da können Aktien großer DAX-Unternehmen über die beteiligten Banken ohne Gebühren gekauft werden.

BaS: Ist der „Tag der Aktie“ ausreichend, um die Aktie in der Bevölkerung bekannt zu machen?

Krogmann: Sicherlich nicht. Aber der Tag der Aktie ist ja auch nur ein Beitrag, die Aktienkultur in Deutschland zu verbessern. Ganz wichtig ist auch unser Handelssaal in der Frankfurter Innenstadt – der mittlerweile einzige seiner Art in Europa. Dort wird Börse erlebbar. Jährlich kommen bis zu 40.000 Besucher zu uns, die den Handel am Parkett live verfolgen oder sich in Vorträgen über den Börsenhandel informieren. Das geht aber auch über unser Privatanleger-Portal Börse Frankfurt oder unsere hauseigene Capital Markets Academy, dem Trainingscenter der Deutschen Börse. Hier bieten wir zum Beispiel Seminare zum Finanzmarkt oder zu einzelnen Börsenprodukten an.

BaS: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Krogmann.