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Brent: Wie weit abwärts auf dem Ölfilm?

Der Preis für das Nordseeöl Brent fällt und fällt. Zur Freude derjenigen, die besonders viel aus Erdöl hergestellte Produkte konsumieren, wie Benzin oder Heizöl. Auch deren Preise gaben zuletzt nach. Aber wird die Schwäche beim Rohöl andauern? Oder ziehen die Kurse bald wieder nachhaltig an?

BÖRSE am Sonntag

Der Preis für das Nordseeöl Brent fällt und fällt. Zur Freude derjenigen, die besonders viel aus Erdöl hergestellte Produkte konsumieren, wie Benzin oder Heizöl. Auch deren Preise gaben zuletzt nach. Aber wird die Schwäche beim Rohöl andauern? Oder ziehen die Kurse bald wieder nachhaltig an?

Der Preisverfall beim Brent-Öl ist beachtlich. Seit dem Zwischenhoch im Juni war der Kurs des aktuell aktivsten Futures, der für Dezember, von mehr als 113 auf jüngst weniger als 83 US-Dollar abgerutscht. Das entspricht einem Minus von fast 27 Prozent, bevor der Kurs sich etwas erholte. Die zunehmenden Konjunktursorgen in Europa, was eine weniger dynamische Nachfrage vermuten lässt, war ein belastender Faktor. Zumal sich auch die Versorgungslage entspannte, weil es zum Beispiel in für Europa wichtigen Öl-Lieferländern, wie Libyen, zu einer Stabilisierung der Rohölproduktion kam. Ferner wurde die im Juni eingepreiste Risikoprämie aufgrund geopolitischer Entwicklungen (Ukraine, Irak) wieder abgebaut. Und nicht zu vergessen, dürfte auch die Aufwertung des US-Dollars in den vergangenen Wochen ihr Scherflein zum Preisrückgang beim Brent-Öl beigetragen haben.

Ob der mittlerweile als massiv zu bezeichnende Einbruch gerechtfertigt ist, lässt sich nicht beantworten. Gleiches gilt für die Frage, wie lange der Ausverkauf noch andauert? Die inzwischen zu verzeichnende Talfahrt mutet jedoch übertrieben an. Daraus lassen sich zwar nicht schon bald wieder steigende Preise ableiten, allerdings könnte die weitere Entwicklung des Preises auf potenzielle bullishe Signale untersucht werden. So gibt es Anhaltspunkte, die in den nächsten Wochen zumindest eine größere Gegenbewegung erwarten lassen könnten. Abgesehen von stark überverkauften technischen Indikatoren gehören dazu fundamentale Gründe. In der nördlichen Hemisphäre beginnt bald die Kälteperiode, was für eine wieder steigende Nachfragedynamik sprechen dürfte. Zudem könnte die aktuell eingepreiste Risikoprämie zu gering sein, und damit nicht die Risiken angemessen widerspiegeln, die sich aus der nach wie vor brisanten geopolitischen Lage ergeben.

Derivate auf Brent-Öl (Basiswerte: JPMCCI Brent Crude TR und Brent-Crude-Futures (ICE))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat (Quanto)

VT10MV

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

CM5ES8

63,21/64,55 US-Dollar

open end

3,85

Hebel-Zert. (short)

DG1VYR

105,73/102,86 US-Dollar

open end

4,27