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Kein goldenes Händchen mit dem gelben Metall

Mit dem Goldpreis geht es bergab. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA sowie das „Nein“ der Schotten zur Abspaltung von Großbritannien drücken den Kurs.

BÖRSE am Sonntag

Mit dem Goldpreis geht es bergab. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA sowie das „Nein“ der Schotten zur Abspaltung von Großbritannien drücken den Kurs.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Eigentlich waren jüngst die Freunde des gelben Metalls wieder zuversichtlich, dass es nach der Talfahrt, die seit Juli anhält, wieder bergauf geht. Denn es gab vorübergehend Aufwärtspotenzial durch den Volksentscheid über die Abspaltung Schottlands von Großbritannien. Hätten die Schotten „Ja“ gesagt, hätte es durchaus sein können, dass viele aus Unsicherheit in den „Sicheren Hafen“ Gold zurückgekehrt wären. Aber das ist nun Schnee von gestern. Zum anderen belasteten Spekulationen auf eine Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank den Preis. Die Fed hat signalisiert, dass sie die Zinsschraube im kommenden Jahr stärker als bislang erwartet anziehen könnte. Damit würde Gold als Inflationsschutz unattraktiver. Mit steigenden Zinsen könnten zudem wieder viele Investoren ihr Geld aus dem unverzinsten Gold abziehen und in verzinsliche Papiere anlegen.

So fiel der Goldpreis innerhalb einer Woche um ein Prozent, derzeit kostet eine Feinunze (31,1 Gramm) rund 1.220 US-Dollar. Mitte März hatte das Edelmetall noch bei 1.380 Dollar gestanden. Und der Trend zeigt weiter nach unten: So berichtet die Agentur Thomson Reuters GFMS in ihrem halbjährlichen Report von sinkender physischer Nachfrage, die im ersten Halbjahr weltweit um 15,9 Prozent auf 4.174 Tonnen zurückgegangen war. Die Analysten der DZ Bank gehen davon aus, dass der Preis je Feinunze in den kommenden zwölf Monaten weiter auf rund 1.100 US-Dollar sinken wird. Zu dieser Entwicklung dürfte insbesondere die Stärke des Greenbacks beitragen. Gold notiert wie die meisten anderen Rohstoffe in US-Dollar. Sollte der Dollarkurs ansteigen, verteuert sich dementsprechend die Beschaffung des gelben Metalls. Dies lässt die Nachfrage aus den Nicht-Dollar-Ländern sinken.