Kakao: Bullen mögen Ostereier

Gut ein Monat noch, dann ist Ostern. Unzählige Hasen, Eier und andere Schokoleckereien, werden dann von Groß und Klein verputzt. Und auch die Bullen scheinen nachhaltig auf den Geschmack zu kommen. Der Preis für Kakao, den wichtigsten Rohstoff der Nascherei, zieht seit einiger Zeit wieder an.

Im Januar dieses Jahres sah es aus, als wenn der Kakaopreis eine neue größere Abwärtswelle innerhalb der seit September 2014 auszumachenden Korrektur gestartet hat. Die fallenden Notierungen fußten auf einer sinkenden Verarbeitung von Kakaobohnen in den Schokoladenfabriken Europas, Asiens und Nordamerikas im Schlussquartal 2014 sowie den starken Produktionsdaten aus Westafrika. Ende Januar rutschte der Kakaopreis daher unter das Zwischentief von November 2014 bei 2.780 US-Dollar.

Das daraus resultierende bearishe Signal erwies sich jedoch nicht als nachhaltig. Es handelte sich vielmehr um eine Bärenfalle. Der Preis drehte schnell und es formte sich eine dynamische Gegenbewegung, die sich inzwischen zu einem formidablen Anstieg mauserte. Seit dem Zwischentief bei 2.674 US-Dollar ging es bis zum vorläufigen Hoch in der vergangenen Woche um mehr als 13 Prozent aufwärts.

Aus charttechnischer Sicht gab es zudem einige Signale, die für weiter steigende Kurse sprechen könnten. Der Kakaopreis hatte in der Vorwoche seinen 200-Tage-EMA sowie die Abwärtstrendlinie seit September deutlicher überwunden. Jüngst versuchte er sich nun am Erholungshoch von Januar bei 2.994 US-Dollar, dem 50%-Retracement der Korrektur seit September sowie der Widerstandszone bei 2.992 bis 3.003 US-Dollar.

Dabei war der Kakaopreis erstmals seit Oktober wieder über der Marke von 3.000 US-Dollar geklettert. Kann er sich nun sofort wieder nachhaltig darüber festsetzen? Oder kommt es zu einem neuerlichen Abwärtsimpuls, der mehr ist als ein möglicher Pullback zur Abwärtstrendlinie? Impulse für die weitere Entwicklung könnten die vom Kakaoverband ICCO anstehenden ersten Ernteprognosen für das aktuelle Wirtschaftsjahr 2014/15 (bis im September) liefern, die für Ende Februar erwartet wurden, bislang aber noch nicht vorlagen.

Derivate auf Kakao (Basiswerte: Cocoa-Futures (ICE))