Palladium mit kräftiger Gegenbewegung

Der Palladiumpreis hat in der vergangenen Woche eine äußerst dynamische Kehrtwende vollzogen. Ist damit die steile Abwärtsbewegung seit dem Hoch Anfang September wieder beendet?

Die Woche begann wie vorige aufgehört hat: mit fallenden Kursen. Palladium fiel am Montag in der Spitze auf 733,25 US-Dollar und markierte damit das niedrigste Niveau seit Ende Februar dieses Jahres. Ausgehend vom Hoch Anfang September bei mehr als 900 US-Dollar rauschte der Kurs damit binnen kürzester Zeit um beinahe 20 Prozent in die Tiefe. Zu dem Abgabedruck geführt bzw. beigetragen haben könnten die zunehmenden Sorgen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung in einigen Teilen der Welt, zum Beispiel in Europa und China. Dürfte sich die Wachstumsschwäche, so die Befürchtung, doch in einer sinkenden Fahrzeugnachfrage niederschlagen und damit den Bedarf an Palladium bremsen, das vor allem in Autokatalysatoren verwendet wird. Ein weiterer belastender Faktor könnte der starke US-Dollar gewesen sein, der zusammen mit den fallenden Kursen des Edelmetalls die Attraktivität desselben als Anlage schmälerte. Beleg dafür könnten die deutlicheren Abflüsse aus Palladium-ETFs sein.

Nach dem übertrieben anmutenden Ausverkauf in den vergangenen Wochen scheinen die relativ günstigen Kurse nun jedoch verstärkt wieder die Bullen zu Käufen animiert zu haben. Zumal sich auch an der fundamentalen Situation erst einmal nichts geändert haben und weiterhin ein strukturelles Defizit zwischen Angebot und Nachfrage vorhanden sein dürfte. Mit der jüngsten Kehrtwende und den dabei kräftig anziehenden Kursen dürften zudem verstärkt Short-Positionen geschlossen worden sein, was zusätzlich den Anstieg anheizte. Aus charttechnischer Sicht versuchte der Kurs, den langfristigen Aufwärtstrend zurückzuerobern. Indikatoren, wie der MACD, generierten Kaufsignale. Vorerst ist die jüngste dynamische Erholung jedoch nur als technische Gegenbewegung zu werten. Für eine nachhaltige Trendwende sprechen würde wohl erst, wenn der jüngst ebenfalls zwischenzeitlich erreichte, im September verletzte, 200-Tage-EMA wieder überwunden wird.

Derivate auf Palladium (Basiswert: Spotpreis in US-Dollar)