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Sojabohnen: Rekordernte könnte Preis drücken

Die Sojapreise erholten sich in den vergangenen vier Wochen kräftig. Ist damit die Talfahrt seit Mai dieses Jahres beendet? Oder drückt die aktuell auf Hochtouren laufende Ernte in den USA schon bald wieder auf die Kurse?

BÖRSE am Sonntag

Die Sojapreise erholten sich in den vergangenen vier Wochen kräftig. Ist damit die Talfahrt seit Mai dieses Jahres beendet? Oder drückt die aktuell auf Hochtouren laufende Ernte in den USA schon bald wieder auf die Kurse?

Die zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörende Sojapflanze eroberte seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Landwirtschaft. Anbauflächen, Produktion und Verbrauch stiegen rasant. Hohe Gehalte an Eiweiß und Öl in den Samen macht die Bohne so begehrt. Zunächst auf das Öl abgesehen, wurde der bei der Ölpressung anfallende, eiweißreiche Rest, das Sojamehl, zunehmend als Viehfutter genutzt. Vor allem in den letzten drei Jahrzehnten erwies sich diese Verwendung als treibende Kraft für die Ausweitung der Sojaproduktion, aufgrund des weltweit rasant wachsenden Fleischkonsums.

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2014/15 (bis Ende September) werden in den USA und weltweit aufgrund einer deutlich gestiegenen Anbaufläche sowie dank günstiger Wetterbedingungen neue Rekorde bei der Produktion erwartet. Die Ernte dürfte dabei mit 9,2 Prozent stärker steigen als der Verbrauch mit rund 5 Prozent. Dadurch würde der Überschuss zwischen Angebot und Nachfrage noch größer ausfallen als im Vorjahr. Ein Punkt, der den Sojapreis in den vergangenen Monaten belastete. Der am 14. November auslaufende November-Kontrakt verbilligte sich vom Zwischenhoch im Mai bis zum Tief Anfang Oktober um 29,2 Prozent. Seither zeigt die Tendenz jedoch wieder aufwärts. So auch bei dem nun aktivsten Future, dem für Januar 2015.

Eine treibende Kraft ist die Rallye bei den Preisen für Sojamehl. Dazu könnten die hohen Fleischpreise beitragen. Zudem scheint das derzeitige Angebot für Sojamehl begrenzt. Zum einen gibt es in den USA wohl logistische Probleme. Darüber hinaus halten sich offenbar die US-Bauern damit zurück, ihre Sojabohnen aus der derzeit auf Hochtouren laufenden Ernte zu verkaufen, um höhere Preise abzuwarten. Kurzfristig könnte dies vielleicht für einen fortgesetzten Anstieg führen. Die Richtung könnte sich jedoch schnell wieder ändern, wenn immer mehr von der neuen Ernte auf den Markt kommt.

Derivate auf Sojabohnen (Basiswerte: Soybean Futures (CME))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat (Quanto)

ABN0RY

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

GS9VWC

748,25/815,00 US-Cent

open end

3,57

Hebel-Zert. (short)

RCE0SX

1.439,58/1.389,58 US-Cent

open end

2,28