Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Rohöl: Hält der Aufwärtstrend an?

Nach den heftigen Preiseinbrüchen im vergangenen Jahr klettert der Kurs der US-Ölsorte WTI in diesem Jahr wieder nach oben. Experten glauben jedoch nicht, dass der jüngste Trend ungebrochen bleibt.

BÖRSE am Sonntag

Nach den heftigen Preiseinbrüchen im vergangenen Jahr klettert der Kurs der US-Ölsorte WTI in diesem Jahr wieder nach oben. Experten glauben jedoch nicht, dass der jüngste Trend ungebrochen bleibt.

Die Talfahrt ist gestoppt. Nach dem heftigen Einbruch des Ölpreises im vergangenen Jahr zeigt der Trend in diesem Jahr nach oben. So kostete ein Barrel, also 159 Liter, der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) zu Jahresbeginn 52,50 US-Dollar. Inzwischen sind daraus 56,80 Dollar geworden – ein Anstieg um acht Prozent. Allerdings gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob dies gerechtfertigt ist oder ob die Investoren den Preis aufgrund ihrer Zuversicht durch ihre Spekulationen auf weiterhin steigende Preise künstlich beflügeln. Marktbeobachter warnen davor, dass die Anleger vor allem eines auf dem Schirm haben sollten: Die neue Preispolitik der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder), allen voran Saudi-Arabien.

„Der Ölpreisrückgang aus dem vergangenen Jahr geht vor allem auf eine kaum vorherzusehende Verhaltensänderung Saudi-Arabiens zurück. Das Land überschwemmt derzeit den Weltmarkt mit billigem Öl, um die Fracking-Konkurrenz aus dem Markt zu drängen“, sagt Thorsten Proettel, Rohstoffanalyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Kurzfristig könnte es daher zu keinen großen Preissprüngen nach oben kommen. Aber: „Wenn die OPEC-Strategie aufgeht, dann wird der Ölpreis langfristig eher wieder zulegen“, so Proettel.

Die Analysten der Commerzbank verweisen darauf, dass die Marktteilnehmer sich derzeit eher auf das sich abzeichnende (vorläufige) Ende des Schieferölbooms in den USA fokussieren. So meldete Baker Hughes jüngst den 19. Wochenrückgang in Folge bei den aktiven Ölbohrungen. Diese seien in der letzten Woche um weitere 26 auf 734 gefallen, was dem niedrigsten Niveau seit November 2010 entspricht. Seit Jahresbeginn habe sich die Zahl damit mehr als halbiert. „Die spekulativen Finanzanleger springen auf den Zug auf und verstärken mit ihren Käufen den Preisanstieg“, so die Commerzbanker.