Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Märkte >

Ein Mann der leisen Töne

Der Versicherungsexperte Felix Hufeld wird im März neuer Chef der Finanzaufsicht BaFin. Die Bundesregierung berief den 53-Jährigen am Mittwoch zum Präsidenten der Bonner Behörde, die unter anderem für die Kontrolle von Banken, Investmentfonds und Versicherungen zuständig ist. Aus Sicht von Experten ist Hufeld eine gute Wahl, da die Assekuranz wegen dauerhaft niedriger Zinsen derzeit besonders unter Druck steht.

BÖRSE am Sonntag

Der Versicherungsexperte Felix Hufeld wird im März neuer Chef der Finanzaufsicht BaFin. Die Bundesregierung berief den 53-Jährigen am Mittwoch zum Präsidenten der Bonner Behörde, die unter anderem für die Kontrolle von Banken, Investmentfonds und Versicherungen zuständig ist. Aus Sicht von Experten ist Hufeld eine gute Wahl, da die Assekuranz wegen dauerhaft niedriger Zinsen derzeit besonders unter Druck steht.

Hufeld tritt die Nachfolge von Elke König an, die Ende des Monats nach Brüssel wechselt und dort die neue europäische Behörde für die Abwicklung maroder Banken leiten wird. Hufeld ist bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) seit 2013 für die Kontrolle von Versicherungen zuständig. Zuvor hat er in der Privatwirtschaft gearbeitet – unter anderem für die Unternehmensberatung Boston Consulting, die Dresdner Bank und den Versicherungsmakler Marsh. Insider hoffen, dass durch Personal von außen frischer Wind in die Behörde kommt, die von Kritikern als bürokratisch und altmodisch beschrieben wird.

Hufeld ist verheiratet, hat zwei Kinder und gilt als Mann der leisen Töne. Wenn er etwas sagt, hören die Vorstandschefs jedoch genau zu. Besonders im Versicherungssektor genießt der Jurist, der in Mainz, Freiburg und Harvard studiert hat, hohes Ansehen. Er übernimmt eine Institution, die gerade dabei ist, sich neu auszurichten. „Die BaFin ist für die EZB eine wichtige Brücke, um die Besonderheiten des deutschen Finanzsystems zu verstehen – sie hat schließlich einen Informationsvorsprung“, erklärt Finanzexperte Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim.

Hauptverantwortlich ist die BaFin weiter für die Wertpapieraufsicht sowie die Kontrolle von kleineren Banken, Investmentfonds und Versicherungen. „Ich mache mir keine Sorgen, dass die BaFin arbeitslos wird“, sagt Unions-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus. Künftige solle sich die Behörde, die der Fachaufsicht des Bundesfinanzministeriums unterliegt, schließlich auch verstärkt um Verbraucherschutz kümmern. Handelsblatt / rtr