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Süßer die Kassen nie klingeln? Auch zur Weihnachtszeit gilt die weise Regel: möglichst keine Schulden machen!

Noch knapp zwei Wochen bis zum Fest, und das Weihnachtsgeschäft läuft auf Hochtouren. Einkaufen macht Freude, und gerade jetzt ist die Versuchung besonders groß, mehr auszugeben als geplant. Das stellt Andreas Sonnleitner, Business Development Manager bei der Kruk Deutschland, in einem Gastbeitrag dar. Doch er verrät auch, wo in Europa das Einkaufen auf Pump nicht so populär ist.

BÖRSE am Sonntag

Es ist noch etwas Zeit bis zum Fest, doch das Weihnachtsgeschäft läuft längst auf Hochtouren. Einkaufen macht Freude, und gerade jetzt ist die Versuchung groß, mehr auszugeben als geplant. Gerade bei Aktionspreisen greifen die Kunden europaweit gern zu, so eine repräsentative Studie des Forderungsmanagers KRUK in Deutschland, Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei. Zentrales Ergebnis: Schulden machen ist weit verbreitet, Kaufen auf Kredit ist eher die Regel als die Ausnahme. Ein Beispiel: Bietet ein Händler 70 Prozent Rabatt für ein besonderes, lang gewünschtes Gerät, würde mehr als jeder Dritte Deutsche (36 Prozent) Geld dafür ausgeben, das er gar nicht hat. Auch in anderen Ländern Europas sind die Konsumenten empfänglich für solche Angebote. In Tschechien sind die 42, in Rumänien 46 undf in der Slowakei sogar 48 Prozent.

Doch wer glaubt, die Europäer fallen zum Fest kollektiv in den Kaufrausch, der irrt. Fast zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) kaufen nur, was sie sich leisten können. Und damit sind sie nicht einmal die Pfennigfuchser unter den europäischen Studienteilnehmern. Dieser Titel gebührt eher den polnischen Nachbarn: Für mehr als zwei Drittel der Polen kommt Schuldenmachen für den Konsum nicht in Frage: Ganze 69 Prozent widerstehen der Verlockung und vertagen den Kauf lieber, wenn das eigene Geld nicht reicht.

Geschenke machen, keine Schulden

Die Frage, wie es gelingt, dass das Fest kein finanzieller Belastungstest wird, ist jedoch berechtigt: Einer anderen aktuellen Studie zufolge macht sich jeder dritte Deutsche Sorgen wegen der Weihnachtsausgaben. Bei Familien sind es sogar 40 Prozent. Und fast jeder achte Bundesbürger (zwölf Prozent) rechnet damit, während der Festzeit im Dispo-Kredit zu landen.

Und das kann teuer werden, denn bei vielen Banken liegen die Zinssätze weiterhin bei über zehn Prozent. Selbst wer einen günstigeren Überziehungskredit hat, zahlt zwischen fünf und neun Prozent. Auch von Finanzierungsangeboten direkt beim Händler sollten sich Weihnachts- und andere Einkäufer nicht blenden lassen. Zu Recht weisen die Verbraucherzentralen aktuell verstärkt darauf hin, dass auch sogenannte Null-Prozent oder Sofort-Finanzierungen immer ein Kredit sind. Zunächst erscheinen solche Angebote zwar verlockend, doch dahinter können sich Kostenfallen verbergen.

So kann es sein, dass der Verbraucher mit dem Kredit zugleich eine kostenpflichtige Kreditkarte erwirbt. Zum Teil werden gleich zwei Kreditverträge angeboten, ein günstiger für den aktuellen Kauf und ein teurerer für weitere Wünsche. Und mitunter gilt der günstige Zinssatz nur für kurze Zeit, später wird es teurer. Vor Abschluss solcher Verträge sollte man das Kleingedruckte also genau lesen. Oder ganz kategorisch sein: Zum Fest gibt es dieses Jahr – Keinen Konsum auf Pump! ies deckt sich auch mit den Ergebnissen der Kruk-Studie: Während sich in den letzten zwei Jahren jeweils nur etwa jeder Fünfte Bundesbürger bei Banken (20 Prozent) oder im Familienkreis (19 Prozent) Geld borgte, hat sich mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) hierzulande nirgends Geld geliehen. In Rumänien gelang das knapp jedem Dritten (31 Prozent).

Und wenn die Schuldenfalle doch zuschnappt?

Grundsätzlich gilt: Wer etwas kauft, zahlt den Preis. Möglich, dass das, gerade im vorweihnachtlichen Trubel, einmal nicht ganz reibungslos klappt. So etwas kann jedem passieren. Das gilt auch beim Thema Schulden: Selbst im wirtschaftlich starken Deutschland sind aktuell fast 10 Prozent der Bürger über 18 Jahren verschuldet, das entspricht etwa 6,7 Millionen Menschen. Die häufigsten Gründe dafür sind Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen oder die Trennung vom Partner. Soll heißen: Die wenigsten verschuldeten Verbraucher neigen zu irrationalem Konsumverhalten. Das Gros will seine Rechnungen bezahlen, kann aber, wegen der genannten Gründe, finanzielle Engpässe – wie sie zum Jahresende vorkommen können – nicht überbrücken. Als innovativer Schuldenmanager zeigt Kruk den Betroffenen Möglichkeiten auf, wie sie ihre Schulden überwinden können, wenn sie aktiv werden und sich mit dem Thema beschäftigen. Gerade die Adventszeit bietet dafür eine gute Gelegenheit – für mehr Weihnachtsfreude und einen unbeschwerten Start ins neue Jahr.