In jeder Disziplin erfolgreich

Deutschlands Bankenwelt wird von Männern beherrscht, Frauen gewähren die Herren im Nadelstreifen nur selten Zutritt zu den Führungszirkeln der Finanzwelt. HSBC Trinkaus denkt da anders. Ab Juni wird Carola Gräfin von Schmettow als Vorstandssprecherin die Privatbank leiten. Sie sei keine Quotenfrau,  sondern einfach gut, versichert der scheidende Vorstandschef Alfred Schmitz. Er wechselt in den Aufsichtsrat.

Auf die 51-Jährige warten große Herausforderungen. Vor allem im internationalen Geschäft mit Mittelständlern möchte das Tochterhaus der britisch-chinesischen Großbank kräftig zulegen. Um das Ziel zu erreichen, investiert HSCB Trinkaus 500 Millionen Euro in neue Mitarbeiter und Filialen. Andere Institute bauen dagegen Stellen ab. Die für diese Aufgabe notwendige Qualifikation, Expertise und auch Stressresistenz bringt Gräfin Schmettow zweifelsfrei mit. Obwohl ihre Ausbildung nicht der der meisten Banker entspricht, studierte sie doch Musik und Mathematik.

Dennoch entschied sie sich für eine Bankkarriere, denn Gräfin Schmettow entwickelte schon früh Interesse an einem weiteren Thema: an Aktien. HSBC Trinkaus bot ihr 1992 die Gelegenheit, sich auf diesem Feld zu beweisen. Es ist ihr eindrucksvoll gelungen. 1993 übernahm sie den Vorsitzder Geschäftsführung im Bereich Asset Management. Dreizehn Jahre später rückte die überaus disziplinierte Gräfin in den HSBC-Vorstand auf.

Trotz des enormen Arbeitsumfangs schaffte es Frau von Schmettow zudem,  Beruf und Familie erfolgreich miteinander zu vereinbaren. Sie ist Mutter von fünf Kindern. Nach mittlerweile 23 Jahren in den verschiedenen Leitungsfunktionen sind ihr Kultur und Philosophie des als renommiert geltenden Bankhauses wohlvertraut. Diese Kultur wird sie weiter pflegen, riskante Entscheidungen zulasten der Kunden sind nicht erwarten.