Wichtig für die Aktienkultur

Der Microsoft Deutschland Chef kehrt zur Deutschen Telekom zurück. Der künftige Personalvorstand wird Teil eines Managementteams, auf dessen Arbeit nun alle Augen gerichtet sein werden.

München verlassen – für Bonn? Christian Illek, derzeit noch Chef von Microsoft Deutschland, weiß genau, worauf er sich einlässt. Nach zweieinhalb Jahren kehrt er zurück zur Deutschen Telekom. Als Personalvorstand übernimmt er nun die Verantwortung für 240.000 Mitarbeiter. Vor der microsoften Unterbrechung war der 50-Jährige fünf Jahre lang bei dem Telekomriesen für das Marketing auf dem hart umkämpften Heimatmarkt zuständig.

Die Aufgabe des studierten Chemikers und Betriebswirtschaftlers wird es sein, die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro bis zum Jahr 2018 auf der Personalseite zu realisieren. Die Poduktivität bei den Bonnern muss sich erhöhen, Kostennachteile gegenüber der europäischen Konkurrenz gilt es abzufangen. Die Deutsche Telekom will zudem Vorreiterin in puncto vernetztes Leben und Arbeiten werden. Was könnte hier besser helfen als Illeks Erfahrungen bei Microsoft?

Die Bestellung Illeks verleiht der Telekom-Aktie zusätzliche Kursphantasie. In den vergangenen sechs Monaten kletterte die Aktie bereits um 43 Prozent. Der Titel, der ab 1996 das Interesse der Deutschen für die Kapitalmärkte weckte wie keine Aktie zuvor, dann aber böse floppte – sie bleibt interessant. Nicht zuletzt beteiligt das Unternehmen die Anleger angemessen am Gewinn: die Dividendenrendite liegt derzeit bei über drei Prozent. Vor allem aber will die Telekom in großem Stil investieren.

Bis 2018 soll der Erlös jährlich um ein bis zwei Prozent steigen. Zwar bleibt der europäische Markt insbesondere auf Grund von Wettbewerbsregeln schwierig, doch die US-Mobilfunktochter legt deutlich zu. Gut möglich, dass die harte Arbeit des Managements in Mangenta doch noch dazu führt, dass die Deutschen ihre Aktienscheu ein wenig überwinden. Christian Illek kann viel dazu beitragen.