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Apple ist nicht unbesiegbar

Mit einem einzigen Blogeintrag hat Taylor Swift Apple zu einer millionenschweren Änderung bei seinem neuen Musikdienst gezwungen. Drei Monate lang, in einer als „Probezeit“ apostrophierten Startphase, sollten Musiker keine Tantiemen von Apple erhalten. Die 25-jährige Swift hatte diesen Plan als „schockierend und enttäuschend“ verurteilt.

BÖRSE am Sonntag

Mit einem einzigen Blogeintrag hat Taylor Swift Apple zu einer millionenschweren Änderung bei seinem neuen Musikdienst gezwungen. Drei Monate lang, in einer als „Probezeit“ apostrophierten Startphase, sollten Musiker keine Tantiemen von Apple erhalten. Die 25-jährige Swift hatte diesen Plan als „schockierend und enttäuschend“ verurteilt.
 
Wenige Stunden später fiel Apple um. Der Chef der Apple-Plattform iTunes, Eddy Cue, gab gegenüber dem Technologie-Blog „Recode“ offen zu, das Umdenken sei von Swifts offenem Brief ausgelöst worden. Er habe die Änderung mit Konzernchef Tim Cook besprochen. Taylor Swift scheint immer neue Höhen des Ruhmes mühelos zu erklimmen. Wie der Weltverband der Phonoindustrie (IFPI) im Februar bekanntgab, war die 25-Jährige im Jahr 2014 gemessen am Verkauf von Alben sowie an Downloads und Streaming-Diensten die erfolgreichste Künstlerin. Taylor Swift hatte im vergangenen Jahr ihr Album „1989", allein in der ersten Woche in den USA 1,2 Millionen Mal verkauft, insgesamt wurden es 3,7 Millionen. Vom „Time“-Magazin wurde sie daraufhin auf das Cover gehoben und zur „wichtigsten aktuellen Künstlerin“ ernannt. Drei ihrer Alben („Speak Now“, „RED“, „1989“) konnte sie innerhalb von nur einer Woche jeweils über eine Millionen Mal verkaufen.

Swift startete als Country-Sängerin mit selbstgeschriebenen Liedern. Schon als Kind soll sie ihre Eltern überredet, wegen der Musik in den US-Bundesstaat Tennessee umzuziehen. Heute ist sie in den sozialen Netzwerken sehr aktiv, bei Twitter hat sie mehr als 50 Millionen Fans. Nur US-Präsident Barack Obama, Katy Perry und Justin Bieber knackten diese Marke ebenfalls. Die musikalische Gipfelstürmerin wurde bereits mit siebenfach mit einem Grammy ausgezeichnet – und das als die jüngste Gewinnerin aller Zeiten. Der Computergigant kann indes aufatmen: „Danke für euren Sinneswandel“ twitterte die Pop-Königin gegen Ende der Woche. Alles ist wieder gut – aber die Weltmarke Apple hat eine empfindliche Schlappe hinnehmen müssen. 

sig / mit Material vom Handelsblatt / dpa