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Clever investieren während der Niedrigzinsphase

Viele sicherheitsorientierte Anleger parken einen großen Teil ihres Kapitals auf Tages- und Festgeldkonten. Aber mit den mickrigen Zinsen sind sie nicht zufrieden. Deshalb sollten sie in lukrative Zertifikate und ETFs investieren.

BÖRSE am Sonntag

Viele sicherheitsorientierte Anleger parken einen großen Teil ihres Kapitals auf Tages- und Festgeldkonten. Aber mit den mickrigen Zinsen sind sie nicht zufrieden. Deshalb sollten sie in lukrative Zertifikate und ETFs investieren.

Am 4. September 2014 hat die Europäische Zentralbank den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Darüber freuen sich die europäischen Banken und die Personen, die eine Immobilienfinanzierung planen. Die Inhaber von Tagesgeldkonten ärgern sich hingegen, da sie für ihr angelegtes Geld bald eine noch geringere Verzinsung als bisher erhalten werden. Unabhängig davon lohnt es sich schon lange nicht mehr, Geld auf einem Tagesgeldkonto zu parken, weil die Zinsen selten mehr als 1,0 Prozent per annum betragen. Eine geringfügig bessere Verzinsung erhalten Anleger, die ihr Kapital auf einem Festgeldkonto deponieren. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren bekommen sie immerhin bis zu 2,2 Prozent Zinsen pro Jahr. Natürlich ist dies auch keine üppige Rendite. Daher ist sinnvoll, einen kleinen Teil des Geldes zum Beispiel in den von iShares aufgelegten DAX-ETF (WKN: 593393) zu investieren, dessen jährliche Gesamtkostenquote nur 0,16 Prozent beträgt. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die im DAX notierten Aktien mit einem durchschnittlichen 2015er-KGV von 13 günstig bewertet sind. Außerdem macht das aktuelle DAX-Chartbild einen guten Eindruck. Denn der deutsche Leitindex hat im August zwar deutlich korrigiert, aber anschließend die derzeit bei 9.545 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert.

Defensive Zertifikate sind nervenschonende Investments

Manche vorsichtige Anleger möchten zurzeit nicht auf den Aktienmarkt setzen. Dies ist nachvollziehbar. Zum einen, weil sich die Wirtschaft in Deutschland aufgrund der Krise in der Ukraine abkühlt. Und zum anderen, weil mit weiteren negativen Nachrichten aus den Euro-Krisenländern gerechnet werden muss. Allerdings müssen diese sicherheitsorientierten Investoren nicht auf attraktive Renditen verzichten. Schließlich gibt es viele defensive Zertifikate, mit denen sich ohne Nervenkitzel Gewinne erzielen lassen. Interessant sind beispielsweise risikoarme Capped-Bonus-Zertifikate mit einer kurzen Restlaufzeit.

Drei attraktive Bonus-Papiere

Kaufenswert ist ein Capped-Bonus-Zertifikat (WKN: CR29E9) auf die Danone-Aktie, das die Commerzbank auf den Markt gebracht hat. Damit können Anleger bis zum 26. März 2015 eine Rendite von 4,6 Prozent erzielen, sofern der Anteilschein des Lebensmittelkonzerns während der Laufzeit nie die 46-Euro-Marke erreicht oder unterschreitet. Die Besitzer dieses Bonuspapiers können ruhig schlafen, da es sich bei dem Basiswert um einen defensiven Titel handelt, bei dem mittelfristig keine großen Kursverluste zu erwarten sind. Unter 46 Euro notierte die Danone-Aktie übrigens zuletzt im Oktober 2012. Ebenfalls zu den risikoarmen Papieren zählt die E.ON-Aktie. Schließlich hat der größte deutsche Energieversorger im August zufriedenstellende Halbjahreszahlen veröffentlicht. Zudem ist der Kurs dieses DAX-Titels durch eine charttechnische Unterstützung bei 13,00 Euro nach unten abgesichert. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, ein vom Schweizer Bankhaus UBS emittiertes Capped-Bonus-Zertifikat (WKN: UA1RR3) zu ordern, das mit einer Barriere bei 11,50 Euro ausgestattet ist. Die Rendite dieses Finanzprodukts, das am 26. Juni 2015 fällig wird, beträgt 6,6 Prozent. Zugreifen können konservative Anleger auch bei einem Capped-Bonus-Zertifikat (WKN: TD1A5P) auf die Siemens-Aktie, das mit einer Rendite von 4,6 Prozent lockt und am 27. März 2015 fällig wird. Die Barriere dieses Zertifikats liegt bei 80,00 Euro und somit deutlich unter dem aktuellen Kurs der Aktie des Technologiegiganten.

Im günstigen Einkauf liegt der Gewinn

Für vorsichtige Anleger eignen sich auch Discount-Zertifikate – sie werden während der Laufzeit mit einem Abschlag zum jeweiligen Basiswert gehandelt werden. Die Wertsteigerung solcher Zertifikate ist immer durch eine Obergrenze (Cap) limitiert. Zum Beispiel ist ein von der Commerzbank emittiertes Discount-Zertifikat (WKN: CR11TF) auf LPKF Laser mit einem Cap bei 13,00 Euro ausgestattet. Zuletzt war dieses Rabattpapier für 12,09 Euro zu haben, aber die Aktie des TecDAX-Konzerns kostete 14,08 Euro (Stand: 18.09.2014). Bis zum 26. März 2015 erzielen die Besitzer dieses Discounters eine Rendite von 7,5 Prozent, sofern der Kurs des Basiswerts am Ausübungstag (19. März 2015) mindestens bei 13,00 Euro notiert. Einen geringeren Gewinn erzielen Anleger, wenn der Aktienkurs am Ausübungstag unter dem Cap-Nivau, aber über dem Kaufpreis liegt. Sollte der Aktienkurs bis zum 19. März 2015 unter den Kaufpreis sinken, müssten Anleger einen Verlust hinnehmen. Dieser Verlust würde jedoch wesentlich geringer ausfallen als wenn sie Aktien von LPKF Laser gekauft hätten. Anzumerken ist noch, dass dieser Anteilschein in den kommenden Monaten kaum an Wert verlieren dürfte, da der Auftragsbestand des Unternehmens Ende Juni ein Rekordhoch von 51,8 Millionen Euro erreicht hat.

Rund 3,7 Prozent Rendite bis zum Weihnachtsfest

Ebenfalls gute Konditionen bietet ein Discount-Zertifikat (WKN: DX4Y87) auf die Aktie des Modekonzerns Gerry Weber, das am 23. Dezember 2014 fällig wird. Bei diesem Finanzprodukt liegt der Cap bei 32,00 Euro. Notiert der Basiswert am 18. Dezember 2014 nicht unter diese Marke, erzielen Anleger mit dem Rabattpapier in etwa drei Monaten eine Rendite von rund 3,7 Prozent. Wer sein Geld bis zum 26. Juni 2015 anlegen will, kann sich ein Discount-Zertifikat (WKN: DZS8X1) auf den Anteilschein der Deutschen Post ins Depot legen, das zuletzt 22,69 Euro kostet (Stand: 18.09.2014). Basierend auf dem Cap des Zertifikats (24,00 Euro) errechnet sich eine maximal mögliche Rendite von rund 5,8 Prozent.

Eine kerngesunde Branche

Eine interessante Alternative zu den vorgestellten Zertifikaten ist ein ETF (WKN: LYX0AS) von Lyxor auf den Stoxx Europe 600 Healthcare, in dem die Aktien von Novartis, Roche und GlaxoSmithKline die drei am höchsten gewichteten Positionen sind. Erfreulicherweise wächst die Gesundheitsbranche weitgehend unabhängig von der allgemeinen Konjunkturentwicklung. Gründe hierfür sind die Überalterung der Gesellschaft in den Industriestaaten und die Tatsache, dass insbesondere alte Menschen an Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes erkranken. In diesen ETF sollten Anleger nur einen geringen Betrag investieren, da er moderat an Wert verlieren dürfte, wenn sich die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten erneut eintrüben würde.

Überzeugende Strategie

Langfristinvestoren können in den von Deutsche Asset & Wealth Management aufgelegten Portfolio Total Return-ETF (WKN: DBX0BT) investieren. Die diesem Indexfonds zugrunde liegende Strategie zielt darauf ab, mit einem minimierten Verlustrisiko eine attraktive Rendite zu erzielen. Der Aktienanteil in dem Index liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Darüber hinaus werden mit ETFs die Bereiche Staatsanleihen, inflationsgebundene Anleihen und der Geldmarkt abgedeckt. Die Index-Zusammensetzung wird mindestens viermal jährlich überprüft und angepasst. Seit Anfang 2014 hat sich ein Anteil des Portfolio Total Return-ETFs um 12,5 Prozent verteuert. Der DAX ist im selben Zeitraum lediglich um 2,1 Prozent gestiegen.

Breit gestreut auf Unternehmensanleihen setzen

Es gibt auch risikoarme ETFs, denen Indizes mit Unternehmensanleihen zugrunde liegen – zum Beispiel den von der Fondsgesellschaft Deka aufgelegten ETF (WKN: ETFL37) auf den iBoxx EUR Liquid Corporates Diversified. Die 1-Jahres-Performance dieses Finanzprodukts beträgt plus 5,5 Prozent. Positiv zu werten ist die gute Diversifikation des zugrunde liegenden Indexes: Darin sind bis zu 75 liquide Euro-Unternehmensanleihen von Emittenten mit Hauptsitz in Großbritannien, Schweden, Norwegen, Dänemark, der Schweiz und dem Euro-Raum enthalten.