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Biotech-Werte: Hillarys bittere Pille

Noch ist die bittere Medizin nicht verabreicht. Die mögliche US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, hatte zuletzt mit einem Tweet jedoch für helle Aufregung bei den Biotech-Investoren gesorgt. Die Folge war eine dynamische Verkaufswelle bei den Aktien des Sektors.

BÖRSE am Sonntag

Noch ist die bittere Medizin nicht verabreicht. Die mögliche US-Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, hatte zuletzt mit einem Tweet jedoch für helle Aufregung bei den Biotech-Investoren gesorgt. Die Folge war eine dynamische Verkaufswelle bei den Aktien des Sektors.

Die Kritik an der Preispolitik von Biotech-Konzernen bei neuen oder konkurrenzlosen Medikamenten ist nicht neu. Wegen des Kostendrucks im Gesundheitssektor in vielen Ländern sowie des Umstands, dass sich viele Patienten die Therapien notgedrungen leisten müssen oder aber nicht leisten können, geben die oft extrem hohen Verkaufspreise immer wieder Anlass zu Kontroversen. Durch die dadurch erzeugte öffentliche Aufregung steigt der Druck auf die Politik. Beim Versuch des Stimmenfangs könnte sie schließlich geneigt sein, dem angeprangerten Geschäftsgebaren durch regulatorische Eingriffe Einhalt zu gebieten.

Genährt wurde dies zuletzt durch Hillary Clinton. Nachdem die Firma Turing Pharmaceuticals ankündigte, den Preis für das Mittel Daraprim (Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen mit Protozoen) von 13,50 auf 750 US-Dollar je Tablette zu erhöhen, was für einen Sturm der Empörung sorgte, kündigte Clinton am 21. September an, künftig gegen hohe Arzneipreise vorgehen zu wollen.

NYSE Arca Biotechnology: Absturz um über 18 Prozent

Die Reaktion an der Börse war deutlich. Das Risiko eventueller staatlicher Eingriffe führte bei den Biotech-Werten, die seit Ende Juli ohnehin im Korrekturmodus sind, zu einer neuen dynamischen Verkaufswelle in den beiden vergangenen Wochen. Der Sektorindex NYSE Arca Biotechnology stürzte seit dem 21. September bis zum jüngsten Tief um mehr als 18 Prozent ab. Dabei fiel er unter das bisherige Korrekturtief von August bei 3.413 Punkten.

Dann griffen jedoch offenbar Schnäppchenjäger zu. Es kam zu einer Gegenbewegung. Die 3.413er-Marke wurde zurückerobert. Ist damit der Ausverkauf beendet? Wurde vielleicht sogar der Grundstein für eine Bodenbildung gelegt? Oder handelt es sich nur um eine technische Gegenreaktion?