Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Unternehmen >

Investitionsperspektive für das „Neue China“ ist unverändert positiv

In den vergangenen Wochen konzentrierten sich die Nachrichten auf China. Viele Anleger äußerten Bedenken über die Geschwindigkeit des Wirtschaftswachstums und darüber, ob sieben Prozent erreicht werden können, und man machte sich Gedanken über die kürzliche Entscheidung der Regierungsbehörden zur Abwertung des Yuan.

BÖRSE am Sonntag

In den vergangenen Wochen konzentrierten sich die Nachrichten auf China. Viele Anleger äußerten Bedenken über die Geschwindigkeit des Wirtschaftswachstums und darüber, ob sieben Prozent erreicht werden können, und man machte sich Gedanken über die kürzliche Entscheidung der Regierungsbehörden zur Abwertung des Yuan.

All dies traf auf eine grundsätzlich vorherrschende Nervosität, die mit dem Eintritt in einen neuen Zinszyklus in den USA einhergeht, der im September oder zumindest zeitnah eingeläutet werden wird.
Nach den Einbrüchen im Juni und Juli kam es am chinesischen Markt zu übermäßigen Verkäufen. Seit Jahresbeginn ist der MSCI China Index um 11,8 Prozent in US-Dollar gefallen und befindet sich somit wieder auf dem Niveau von Mitte des Jahres 2014.

Obwohl sich die Schlagzeilen auf China konzentrieren, sollte für einen umfassenden Zusammenhang erwähnt werden, dass die Risikobereitschaft auf breiterer Ebene zurückgegangen ist. Der MSCI Asia ex Japan Index und der MSCI Global Emerging Markets Index notierten im gleichen Zeitraum um 15,3 bzw. 17,7 Prozent in US-Dollar schwächer. Insofern hat es den chinesischen Markt nicht am schlimmsten getroffen. Unserer Ansicht nach sollte dies als Teil einer grundsätzlichen Reduzierung der Risikobereitschaft angesichts eines neuen Zinszyklus betrachtet werden.

Die unmittelbare Ursache liegt in Chinas Wirtschaftswachstum, jedoch ist dies nicht der einzige Grund. Wir sind davon überzeugt, dass der Rückgang nicht durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt wird und dass durch die Konzentration auf bestimmte wirtschaftliche Datenpunkte der Umfang der Veränderung in Chinas Wirtschaft der letzten Jahre sowie die Entstehung neuer Wachstumstreiber dort nicht ausreichend erfasst werden.

Unserer Auffassung nach ist es möglich, Unternehmen zu identifizieren, die gut positioniert sind, um diese Wachstumstreiber über die kommenden drei bis fünf Jahre gewinnbringend zu nutzen. Die jüngste Volatilitätsphase sorgte für Chancen im Bereich der Titelselektion, drückte das Bewertungsniveau für Investoren und erhöhte das Potenzial für robuste Unternehmen, als Konsolidierer aufzutreten und sich noch stärker zu entwickeln.

Das Alte weicht, das Neue kommt


Die größte Sorge für Anleger liegt in der Frage, ob sich die Geschwindigkeit des Wirtschaftswachstums in China, ausgehend von dem Ziel der Regierung von 7%, noch weiter verlangsamt. Dafür werden weitläufig Indikatoren beobachtet wie beispielsweise die Stromnachfrage und die Stahlproduktion. Unserer Erfahrung nach ist das Wirtschaftswachstum nicht zwangsläufig ein guter Maßstab für Aktienerträge, die weitaus mehr von unternehmensspezifischen Faktoren abhängen. Darüber hinaus lässt der Fokus auf solch traditionelle Einflussgrößen das Ausmaß der Neuausrichtung von Chinas Wirtschaft der vergangenen Jahre außer Acht.

Wie man an der nachfolgend aufgeführten Grafik erkennen kann, sind Schwerindustrie und Immobilien-/Infrastrukturbau seit einigen Jahren rückläufige Bereiche der chinesischen Wirtschaft. Der neue Wachstumstreiber ist der Dienstleistungssektor. Indikatoren wie Einzelhandelsumsätze, Telekommunikationsvolumina und Personenverkehr weisen ein konstantes Wachstum auf. Dies gilt ebenso für Löhne, was die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen unterstützt.