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Fünf Argumente für die DAX-Jahresendrallye

Der DAX erreichte in dieser Woche zwischenzeitlich den höchsten Stand des Jahres und knackte die Marke von 10.800 Punkten. Zwar entfernte er sich im Tagesverlauf von diesem Wert, doch Aktionäre träumen unvermindert von der großen Jahresendrallye. Was spricht dafür?

BÖRSE am Sonntag

Der DAX erreichte in dieser Woche zwischenzeitlich den höchsten Stand des Jahres und knackte die Marke von 10.800 Punkten. Zwar entfernte er sich im Tagesverlauf von diesem Wert, doch Aktionäre träumen unvermindert von der großen Jahresendrallye. Was spricht dafür?

„Das war das Signal für die Jahresendrallye. Das nächste Ziel lautet 11.000 Punkte“, blickt ein euphorisierter Jochen Stanzl von CMC Markets zuversichtlich in die nähere Zukunft. Grund für Optimismus scheint in der Tat angebracht. Der DAX konnte einen Widerstand bei 10.707 Punkten knacken, nun könnte der Weg für weitere Anstiege frei sein. Allerdings gilt es zu bedenken, dass es dem führenden deutschen Aktienindex bereits im August schon einmal geglückt war, die Grenze von 10.800 zu passieren. Damals konnte dieser Stand jedoch nur sehr kurz gehalten werden, sodass sich das Frankfurter Börsenbarometer in der Folgezeit zwischen 10.300 und 10.750 Punkten einpendelte und vornehmlich seitwärts bewegte. Diesmal wünschen sich die Aktionäre eine länger anhaltende Fortsetzung des Höhenflugs. Dabei gibt es viele gute Gründe für eine Jahresendrallye. Die Börse am Sonntag hat sich für Sie, liebe Leserinnen und Leser, einige davon angeschaut. Fünf gewichtige Argumente sprechen für einen weiteren Dax-Anstieg bis zum Jahresultimo 2017.

1. Die Historie

Der Dax hat seit 1965 im Oktober und November im Schnitt um jeweils 1,2 Prozent zugelegt. Im Dezember waren es sogar im langjährigen Mittel rund 1,3 Prozent. Warum sollte es diesmal anders sein? Konkrete Gründe für ein Ausbleiben der Rallye liegen nicht vor.

2. Positive Konjunkturdaten in Europa und Deutschland

Die Unternehmen des Euro-Raums konnten im Oktober deutlich zulegen. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in der Eurozone stieg einer Markit-Umfrage unter rund 4.000 Betrieben zufolge stärker als erwartet um 1,1 auf 53,7 Punkte. Das bedeutet den höchsten Stand seit Dezember. In Deutschland sind die Daten besonders gut. Laut einer monatlichen Markit-Umfrage konnten die Firmen von rund 900 befragten Managern im Oktober das größte Auftragsplus seit Jahresbeginn verzeichnen. Zudem wurden so viele Stellen geschaffen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der Markit-Einkaufsmanagerindex, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg überraschend kräftig um 2,3 Punkte auf 55,1 Zähler. Das Barometer liegt somit klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. „Die deutsche Wirtschaft ist im Oktober nach der leichten Wachstumsdelle in den beiden Vormonaten wieder auf die Überholspur zurückgekehrt", so Markit-Ökonom Oliver Kolodseike.

3. „Sorgenfall“ Spanien fällt weg

Die Regierungskrise in Spanien, der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, geht nach zehnmonatiger Hängepartie endlich zu Ende. Am Wochenende machen die Sozialisten den Weg für die Wiederwahl des konservativen Regierungschefs Mariano Rajoy frei. Bisher ist dieser nur geschäftsführend im Amt, somit hat sein Land wegen einer Pattsituation bei der letzten Wahl keine reguläre Regierung. Das wird sich nun ändern, und die Finanzmärkte – insbesondere die Aktien aus der Bankenbranche - dürften weiter aufatmen.

4. Clinton liegt in den Umfragen vor Trump

Am 8. November steht die große Präsidentschaftswahl in den USA an, auf die nicht nur die weltweite Politik, sondern auch die internationalen Finanzmärkte gebannt blicken. Aktuell hat die Demokratin Hillary Clinton laut Umfragen die Nase vorn. ABC News beispielsweise sieht sie zwölf Prozentpunkte vor ihrem Widersacher Donald Trump. „Wir liegen hinten“, gesteht selbst die sonst so siegessichere Wahlkampmanagerin der Republikaner, Kellyanne Conway. Ein Sieg Clintons könnte eine mögliche Jahresendrally erst so richtig in Schwung bringen.

5. Geld soll weiterhin günstig bleiben

James Bullard, Chef der regionalen US-Notenbank Federal Reserve Bank von St. Louis und stimmberechtigtes Mitglied im entscheidenden Fed-Gremium, kündigt an: „Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein.“ An Aktien dürfte also auch weiterhin kein Weg vorbei führen.