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Der Weg für Midea ist frei: Kuka wird chinesisch

Der Roboterhersteller Kuka wird nach langem Tauziehen vom chinesischen Konzern Midea übernommen. Zwei US-Behörden, die bisher blockiert haben, stimmen nun dem Transfer zu. Der Fall Kuka war zum Auslöser einer Generaldebatte um die Möglichkeit des Verkauf deutscher Technologie nach China geworden.

BÖRSE am Sonntag

Der Roboterhersteller Kuka wird nach langem Tauziehen vom chinesischen Konzern Midea übernommen. Zwei US-Behörden, die bisher blockiert haben, stimmen nun dem Transfer zu. Der Fall Kuka war zum Auslöser einer Generaldebatte um die Möglichkeit des Verkauf deutscher Technologie nach China geworden.

Der Weg für die bisher größte chinesische Firmenübernahme in Europa ist frei. Die US-Behörden haben dem Kauf des Augsburger Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Hausgerätehersteller Midea nun zugestimmt, wie beide Unternehmen zum Jahresultimo 2016 mitteilten. Midea-Chef Fang Hongbo kündigte Investitionen in die künftige Tochter an, nannte aber keine Details. Nach Schätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (Ernst&Young) beläuft sich das Volumen des Deals auf knapp 4,7 Milliarden US-Dollar.

Kuka stellt Roboter für die Industrieproduktion her, Midea dagegen hat keine marktrelevante Erfahrung in der Automatisierung. Das Unternehmen fertigt bislang Klimaanlagen und Hausgeräte und ist in diesem Sektor nach eigenen Angaben Nummer eins in China. Die Zustimmung der US-Behörden war die letzte Hürde für die Übernahme gewesen. Kuka hatte zuvor als Bedingung sein Flugzeugindustrie-Geschäft in den USA an ein US-Unternehmen verkauft, da die Regierung in Washington ihr Veto gegen einen Verkauf militärisch bedeutsamer Technologie an Chinesen eingelegt hatte.

Die Kuka-Aktionäre sollen ihre Anteile dann im Laufe der ersten zwei Januarwochen an Midea abgeben. Das in der südchinesischen Provinz Guangdong nahe Hongkong ansässige Unternehmen wird anschließend knapp 95 Prozent der Kuka-Anteile halten. Neben Kuka hat Midea in diesem Jahr auch den italienischen Klimaanlagenhersteller Clivet übernommen.