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Rückruf bei Tesla: die Bremsen!

Der Autobauer Tesla hat wegen eines möglichen Defekts der Standbremse weltweit rund 53.000 seiner elektrisch betriebenen Fahrzeuge der großen Baureihen zurückgerufen. Betroffen sind die Typen Model S und Model X, die zwischen Februar und Oktober 2016 gebaut worden seien, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Tesla-Aktie reagierte erkennbar.

BÖRSE am Sonntag

Der Autobauer Tesla hat wegen eines möglichen Defekts der Standbremse weltweit rund 53.000 seiner elektrisch betriebenen Fahrzeuge der großen Baureihen zurückgerufen. Betroffen sind die Typen Model S und Model X, die zwischen Februar und Oktober 2016 gebaut worden seien, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Tesla-Aktie reagierte erkennbar.

Probleme mit den Bremsen – das klingt nicht gut, egal, wie sich der Fehler im Detail präsentiert. Das Problem könne zu einem Fehler beim elektrischen Parkbremssystem führen, durch den die Bremse sich nicht löse, teilte das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk mit. Man gehe nicht davon aus, dass diese von einem Zulieferer verschuldeten Mängel die Sicherheit der Kunden gefährden und wisse von keinen Unfällen oder Verletzungen in diesem Zusammenhang. Laut Tesla handelt es sich um eine freiwillige Maßnahme. Nur fünf Prozent der zurückgerufenen Autos sollen tatsächlich von dem Defekt betroffen sein, berichtet der Hersteller.

Die Aktie reagierte dennoch mit gut einem Prozent Abschlag. Im vergangenen Jahr rief Tesla in den USA 2.700 Fahrzeuge des Model X in die Werkstätten zurück. Im Falle eines Unfalls könnten Sitze in der dritten Reihe des Fahrzeugs unerwartet nach vorn rutschen, begründete das Unternehmen damals den Schritt. Die 53.000 Rückrufe jetzt sind schon ein etwas tieferer Kratzer im Image des Herstellers, der sich auf rein elektrisch betriebene Fahrzeuge spezialisiert hat.

Der Marktführer hat einen Ruf zu verlieren

Die Rückrufe kommen für den Tech-Autobauer aus Kalifornien zur Unzeit. Tesla konnte eben erst die Marktführer auf dem höchst überschaubaren Markt für Elektroautos bekanntgeben. Mit deutschlandweit 670 Neuzulassungen hat das Unternehmen von Elon Musk im März den bisherigen E-Mobilitäts-Primus Renault, der 640 Neuzulassungen aufweist, von der Spitze verdrängt, wie aus einer Statistik des Center of Automotive Research (CAR) hervorgeht. Stärkster deutscher Hersteller war BMW mit 406 neu angemeldeten E-Modellen. Insgesamt wurden im vergangenen Monat in Deutschland 2.642 reine Elektroautos neu zugelassen, mehr als jemals zuvor in einem Monat. Der bisherige Höchstwert resultiert aus dem Dezember 2015, damals waren es 2.215 Fahrzeuge.

Ob das Brems-Malheur die Marktstellung von Tesla in Deutschland gefährden kann, dürfte wirtschaftlich nicht allzusehr von Belang sein. Es geht nicht um Millionen von Fahrzeugen wie bei Volkswagen. Und doch ist da eine gewisse Spannung bei den Tesla-Verantwortlichen auch in Deutschland zu bemerken. Es geht im Markt für elektrisch betriebene Autos, der sich eben erst entwickelt, um die ersten wichtigen Pflöcke, die nun eingerammt werden. Wer diesen Markt dominiert, solange das E-Auto-Segment noch klein ist, hat die besten Chancen für exponentielles Wachstum. Und um die Möglichkeiten dafür, um, die Visionen geht es derzeit. Nur so ist der enorm hohe Kurs der Tesla-Aktie überhaupt zu erklären. Und deswegen ist es auch für die Anleger von Belang, zu sehen, wie damit Amerikaner diesen überschaubaren Krisenfall handhaben. Denn die Herausforderungen wachsen mit der Anzalh der ausgelieferten Autos.