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Salesforce könnte SAP schon 2022 überholen

Der US-Softwarekonzern bleibt auf Erfolgskurs. Der Umsatz könnte den neuesten Schätzungen nach im kommenden Geschäftsjahr auf über 30 Milliarden US-Dollar steigen. Damit käme man dem von SAP immer näher.

Salesforce-CEO Marc Benioff (Foto: chairman / Shutterstock)

Der US-Softwarekonzern bleibt auf Erfolgskurs. Der Umsatz könnte den neuesten Schätzungen nach im kommenden Geschäftsjahr auf über 30 Milliarden US-Dollar steigen. Damit käme man dem von SAP immer näher.

Die SAP-Aktie hat in den vergangenen Monaten gut performt. Das könnte aber allein daran liegen, dass es der Software-Branche aktuell allgemein gut geht. Obwohl mit Salesforce die Konkurrenz davonzuziehen droht, sind die Panikattacken unter Anlegern deshalb wohl noch ausgeblieben. Es könnte die Ruhe vor dem Sturm sein, der aus SAP-Sicht mit bedrohlichem Tempo aus dem Westen heranrollt.

Wer in Zukunft die Branche für Unternehmenssoftware anführt, scheint inzwischen fast schon eine ausgemachte Sache. Es dürften die US-Amerikaner um CEO Marc Benioff sein. Unter der Woche hat der Software- und Cloud-Gigant die schon zuvor starke Prognose für das laufende wie auch das Geschäftsjahr 2022/2023 angehoben. In Zahlen heißt das: Der Umsatz soll in diesem Jahr auf bis zu 26,35 Milliarden US-Dollar steigen. Im darauffolgenden Geschäftsjahr werden statt 27 bis 27,1 Milliarden nun 31,65 bis 31,80 Milliarden US-Dollar anvisiert. Bis zum Geschäftsjahr 2025/2026 will Benioff die 50 Milliarden Dollar-Marke knacken. Bei SAP ist man da vorsichtiger und rechnet bis 2025 mit Umsätzen in Höhe von 36 Milliarden Euro, umgerechnet 42 Milliarden US-Dollar.

Den Prognosen nach dürfte es also spätestens 2026 so weit sein und Salesforce hätte SAP überholt. Es könnte allerdings auch schon früher passieren. In Sachen Wachstum sind die Amerikaner schließlich weit enteilt. Im ersten Quartal 2021 nahm SAP rund 6,3 Milliarden Euro ein, drei Prozent weniger als im Vorjahr. Salesforce steigerte den Umsatz währenddessen von 4,87 Milliarden auf 5,96 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 22 Prozent.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg dürfte SAP im kommenden Jahr im Schnitt um vier Prozent wachsen und umgerechnet 33,5 Milliarden US-Dollar verdienen. Das wären nur noch zwei mehr als Salesforce, sollten die US-Amerikaner ihre eigene Prognose bestätigen. Bereits im kommenden Jahr könnte Salesforce also zumindest sehr nahe an SAP heranrücken.

Noch deutlicher ist, was die Wachstumsraten angeht, der Unterschied beim Gewinn. Zwar lag das Salesforce-Ergebnis mit 469 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2021 noch deutlich unter den 960 Millionen Euro von SAP. Während SAP im Vergleich zum Vorjahresquartal aber aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen 21 Prozent weniger verdiente, kletterte der Gewinn von Salesforce um fast 400 Prozent. In puncto Börsenwert sind die US-Amerikaner mit einer Marktkapitalisierung von 217 Milliarden Euro schon lange enteilt. SAP kommt auf 151 Milliarden Euro.

Die zuletzt gute Performance der SAP-Aktie könnte ein Trugschluss sein. Anleger sollten zumindest auch ein Auge auf die US-Konkurrenz haben und sich die Titel je nachdem zusätzlich mit ins Depot legen, um die drohende Wachablösung nicht zu verpassen.

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