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US-Automarkt kriselt

Nach vielen Jahres des Booms scheint der für die Hersteller so eminent wichtige US-Automarkt langsam den Bremsgang einzulegen. Im Oktober mussten die Autobauer schon den dritten Monat in Folge sinkende Verkaufszahlen hinnehmen. Besonders VW hat weiter mit den unliebsamen Folgen des Diesel-Skandals zu kämpfen, aber auch BMW verliert an Fahrt.

BÖRSE am Sonntag

Nach vielen Jahres des Booms scheint der für die Hersteller so eminent wichtige US-Automarkt langsam den Bremsgang einzulegen. Im Oktober mussten die Autobauer schon den dritten Monat in Folge sinkende Verkaufszahlen hinnehmen. Besonders VW hat weiter mit den unliebsamen Folgen des Diesel-Skandals zu kämpfen, aber auch BMW verliert an Fahrt.

18,5 Prozent! So viel verlor VW im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat und zählte nur noch 24.779 Autos, die in den USA einen neuen Abnehmer fanden. Das Verkaufsstopp für Dieselfahrzeuge sowie das angekratzte Image machte den Wolfsburgern in den Vereinigten Staaten dabei besonders zu schaffen. Immerhin färbte sich der Schaden nicht auf das Tochterunternehmen Audi ab, das unverändert gegenüber dem Vorjahr 17.700 Fahrzeugen absetzen konnte. Bei den Amerikanern standen SUVs sowie der A4 besonders hoch im Kurs. 

Wenngleich der Konkurrent aus dem Premiumsegment BMW mit 27.971 verkauften Autos gegenüber Audi in den USA noch deutlich die Nase vorn hatte, fühlen sich auch die Münchner momentan von der Kundschaft ausgebremst. Nahezu minus 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat sprechen hierfür eine durchaus deutliche Sprache. Bei Daimler lief es im Oktober ebenfalls nicht wie auf Schienen, allerdings fiel der Absatzrückgang in Höhe von einem Prozent wesentlich milder aus als bei VW oder BMW. Porsche hingegen gab Gas und verkaufte mit 4.506 Fahrzeuge mehr als im Vorjahresmonat- damals waren es 4.070 Autos.

Die Stuttgarter stellten damit aber eine Ausnahme dar. Schließlich legten auch weitere Hersteller enttäuschende Zahlen vor. Fiat Chrysler etwa musste Verkaufsrückgänge im Bereich von minus 10 Prozent schlucken, Toyota brachte 8,7 Prozent weniger Autos an den Kunden als noch im Vorjahreszeitraum, und auch bei Honda und Nissan sanken die Verkäufe um 4,2 bzw. 2,2 Prozent. US-Marktführer GM verlor mit 1,7 Prozent vergleichsweise wenig, während die Zahlen von Rivale Ford wegen eines Feuers am Firmensitz in Dearborn/Michigan noch nicht bekannt sind. Der Trend zeigt also in der gesamten Branche nach unten.

Der lange Zeit von Billigsprit und Niedrigzins befeuerte Verkaufsboom im zweitgrößten Automobilmarkt weltweit scheint sich also dem Ende zu neigen. Jessica Caldwell, Analystin beim Fachdienst Edmunds.com, macht allerdings Mut: Selbst bei Rückgängen im Monats- sowie im Jahresvergleich seien bereinigt um den saisonalen Faktor und auf das Jahr hochgerechnete 17,8 Millionen Autos einer der besten Werte in diesem Jahr.