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Fidelity: Geldpolitik und niedrige Rohstoffpreise treiben globales Wachstum

Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity Worldwide Investment, gibt ihren makroökonomischen Ausblick für das zweite Halbjahr 2015. Seit einigen Monaten werde die Konjunktur weltweit von zwei Faktoren getrieben: den niedrigen Energiepreisen und der lockeren Geldpolitik, so Stupnytska.

BÖRSE am Sonntag

Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity Worldwide Investment, gibt ihren makroökonomischen Ausblick für das zweite Halbjahr 2015. Seit einigen Monaten werde die Konjunktur weltweit von zwei Faktoren getrieben: den niedrigen Energiepreisen und der lockeren Geldpolitik, so Stupnytska.

Das wirke wie ein Konjunkturprogramm: „Das wird sich meines Erachtens in der zweiten Jahreshälfte weltweit stärker positiv auf das Wachstum auswirken. Zugleich gibt es praktisch nirgendwo Anzeichen für eine zunehmende Inflation.“ Dies gebe den Zentralbanken Spielraum, ihre Geldpolitik zu lockern oder den Beginn des Normalisierungsprozesses erneut zu verschieben, etwa in den USA. Stupnytska rechnet deshalb rund um den Globus mit einer stärkeren und zunehmend im Gleichschritt verlaufenden Konjunkturbelebung. Im Euroraum sollte sich nicht zuletzt der schwächere Euro positiv auswirken.

Japan werde besonders vom günstigen weltwirtschaftlichen Umfeld profitieren, sodass die Volkswirtin dort steigendes Wachstum erwartet. In den USA werde sich das Wachstum nach der Flaute im ersten Halbjahr auf ein überdurchschnittliches Niveau beschleunigen, „allerdings wird der stärkere Dollar die Exporte und Unternehmensgewinne weiter belasten“. In den Schwellenländern werde die Entwicklung weiter auseinanderdriften; die besten Aussichten erwartet Stupnytska für Osteuropa und Asien: „Beide Regionen dürften sich gegenüber einer Zinsanhebung in den USA als relativ widerstandsfähig erweisen.“ Aus ihrer Sicht wird die US-Notenbank Fed jedoch in der Lage sein, die Zinsen noch länger niedrig zu halten.

Mit einer Zinsanhebung sei nicht vor Dezember und vielleicht sogar erst Anfang 2016 zu rechnen: „Zwar ist das Verbrauchervertrauen hoch, und der Arbeitsmarkt boomt. Steigende Verbraucherausgaben sind daher wahrscheinlich – was allerdings nur einen allmählichen Anstieg der Inflation und der Löhne bewirken dürfte. Die Fed wird daher wohl auf eindeutige Hinweise auf steigenden Ausgaben der privaten Haushalte warten und auch dann nur vorsichtig an der Zinsschraube drehen.“