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Analytik Jena AG: höchster Profit seit Börsendebüt!

Innovative Technologien für die Labors der Welt, so lautet eine Maxime des Anbieters von analytischen und bioanalytischen Messsystemen. Jüngst hat der Konzern seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2007/08 (bis Ende September) vorgelegt, die den anhaltenden Wachstumskurs im Kerngeschäft untermauerten. Außerdem erzielte Analytik Jena den höchsten Profit seit dem Börsendebüt im Jahr 2000. Gründe genug, den Wert einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!

BÖRSE am Sonntag

Analytik Jena weiß, wie man Kleinstwelten sichtbar macht und feste, flüssige oder gasförmige Stoffe auf ihre Bestandteile hin untersucht. Die Anwendungen sind vielfältig und entsprechend groß ist der Kundenkreis. Eingesetzt werden die Instrumente und Analysesysteme in den Labors der Lebensmittel-, Umwelt-, Medizin-, Pharmaund Biotechnologieindustrie, aber auch in Forschungseinrichtungen und Universitäten der öffentlichen Hand sowie privaten Stiftungen und Institutionen. Mit Hilfe der Gerätschaften wird beispielsweise untersucht, ob Lebensmittel schädliche Substanzen enthalten, im Joghurt die richtigen Enzyme sind oder Medikamente die optimale Wirkstoffmenge aufweisen. Andere Instrumente dienen zum Nachweis von Bakterien und Viren oder geben Aufschluss über genetische Veränderungen.

Fokussierung auf Instrumente

Der 1997 gegründete Konzern hat sich in den vergangenen Jahren durch organisches Wachstum und Akquisitionen zu einem nach eigenen Angaben führenden Anbieter auf dem Gebiet der Analysetechnik gemausert. Das Unternehmen bietet industriellen und wissenschaftlichen Anwendern umfassende Lösungen aus einer Hand. Seit diesem Jahr konzentriert sich die Gesellschaft dabei auf das Instrumentengeschäft. Zu der Kernkompetenz gehören klassische Analysesysteme, Bioinstrumente, Reagenzien und Verbrauchsmaterialien, Labor-Datensysteme sowie optische Konsumerprodukte. Gegliedert ist das Geschäft in drei Bereiche. In der Sparte „analytical solutions“ bietet der Konzern Geräte und Systeme zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von chemischen Elementen und deren Konzentrationen sowie die Charakterisierung, Identifizierung und Quantifizierung von Molekülen und Substanzgruppen. Im zweiten Segment „bio solutions“ werden Optik, Sensorik und Mikrosystemtechniken mit der Biotechnologie verknüpft. Die Erforschung von Lebensmitteln, Pharmazeutika oder umweltrelevanten Aufgabenstellungen im biotechnischen Labor soll so noch effizienter gestaltet werden. Im drittes Feld „optical solutions“ bietet Analytik Jena unter der Marke DOCTER Produkte für Jagd, Sport, Freizeit, Umweltschutz, Zivilschutz, Sicherheitsdienste und Outdoor-Aktivitäten an. Dazu gehören Ferngläser, Aussichtsfernrohre, Zielfernrohre, Reflexvisiere, Kompaktstrahler und Lupen.

Konzentration auf Wachstumsbereich

Mit der Ausrichtung auf das Instrumentengeschäft konzentriert sich die Gesellschaft eigenen Angaben zufolge künftig auf den Wachstumsbereich des Konzerns. Das Projektgeschäft, in dem er als Projektmanager, Ingenieurbüro, Generalübernehmer und Komplettausstatter von Kliniken oder Laboratorien tätig war, wurde indes im März mehrheitlich verkauft. Für 0,9 Mio. Euro gab die Gesellschaft 51% der Anteile an der für den Bereich zuständigen AJZ Engineering GmbH an eine vom Management der Tochter gegründete Beteiligungsgesellschaft ab. Analytik Jena verspricht sich durch den Fokus auf das Wachstumssegment Instrumente eine höhere Transparenz und Planbarkeit für die eigenen Anteilseigner, sichert sich durch die Minderheitsbeteiligung aber weiterhin die langfristigen Interessen am Projektgeschäft. Das Modell ermöglicht demnach die weitere Nutzung von Synergien, wie beispielsweise die Integration eigener gerätetechnischer Ausrüstungen für analytische oder bioanalytische Laboratorien.

Wachstumskurs fortgesetzt

Die Rechnung scheint im vergangenen Geschäftsjahr 2007/08 (bis Ende September) bereits aufgegangen zu sein. Analytik Jena setzte seinen Wachstumskurs im Kerngeschäft weiter fort. Auf Basis vorläufiger Zahlen erzielte die Gesellschaft in dem alleinig fortgeführten Bereich Instrumente Umsätze von 53,1 Mio. Euro und damit 23,1% mehr als im Vorjahr. Wie es hieß, konnten alle drei Segmente zulegen. Gleichzeitig steigerte der Konzern den operativen Gewinn um 29,9%, und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im fortgeführten Geschäft verbesserte sich von 3,6 auf 4,7 Mio. Euro. Inklusive des ausgegliederten Geschäftsbereichs Projekte, der 15,1 Mio. Euro Erlöse beisteuerte, lag der Gesamtumsatz des Konzerns bei 68,1 Mio. Euro und damit leicht unter dem Vorjahreswert von 69,3 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss kletterte von 1,9 auf 2,4 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie (EPS) erreichte mit 0,51 Euro den höchsten Wert seit dem Börsendebüt im Jahr 2000. Betrachtet man den alleinig fortgeführten Geschäftsbereich Instrumente, dann erreichte das EPS laut Unternehmen sogar 0,70 Euro. Die endgültige Bilanz 2007/08 will der Konzern am 18. Dezember 2008 vorlegen.

Fazit:

Unserer Meinung nach konnte Analytik Jena mit den vorgelegten Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 gute Zahlen vorlegen. Vor allem das ordentliche Wachstum in dem Bereich Instrumente, auf dem nun der Fokus liegt, überzeugte. Zwar machte die Gesellschaft noch keine Angaben zur künftigen Entwicklung, aufgrund ihres großen Kreises von Anwendern in unterschiedlichsten Bereichen, sollte sie jedoch Nachfrageschwankungen in einzelnen Branchen gut ausgleichen können. Allerdings wird wohl auch sie sich nicht dem zuletzt eingetrübten gesamten konjunkturellen Umfeld entziehen können. Trotz dieses Risikos erscheint das Geschäftsmodell mittel- bis langfristig solide und tragfähig. Analytik Jena sollte daher auch weiterhin profitabel wachsen. Entsprechend können auf dem aktuellen Niveau spekulative Käufe in Erwägung gezogen werden. Zur Absicherung bietet sich ein Stop-Loss auf Tagesschlusskursbasis unter der charttechnischen Unterstützung von 4,80 Euro an.