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Douglas wartet auf den Weihnachtsmann - Erwin Müller steht vor der Tür!

Wenn am heutigen 1. Advent für viele eine wunderbare und beschauliche Zeit beginnt, könnten für den Handelskonzern in den nächsten Wochen weniger besinnliche Tage ins Haus stehen. Während DOUGLAS auf einen fleißigen Weihnachtsmann wartet, klopfte jüngst Erwin Müller, Chef einer großen Drogeriekette, laut an die Tür.

BÖRSE am Sonntag

Für Einzelhändler ist das Weihnachtsgeschäft in der Regel das wichtigste, weil umsatzstärkste, des Jahres. Dies gilt auch für den DOUGLAS- Konzern, der jedes Jahr aufs Neue vor allem mit seinen Düften, Büchern, Schmuck und Süßigkeiten um die Gunst der Kundschaft buhlt.

Während der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten haben die deutschen Verbraucher ihm dabei im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 (bis Ende September) die Treue gehalten, wie die Anfang Oktober vorgelegten ersten Eckdaten zeigen. Dies lässt für das nun beginnende Weihnachtsgeschäft 2009 hoffen, zumal sich auch die Konsumstimmung im größten Absatzmarkt Deutschland in den vergangenen Monaten robust zeigte. Sie trübte sich jüngst allerdings etwas ein, sodass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr sicher nicht einfach wird.

Müller steigt ein

Und als wenn dies nicht schon genug Energie kosten würde, hat DOUGLAS wohl nun auch einen weiteren unangemeldeten Gast zu betreuen. Der Drogeriemarkt-Unternehmer Erwin Müller ist mit einem Anteil von etwas mehr als 3% beim Handelskonzern eingestiegen. Das Wirtschaftsmagazin „Focus“ berichtete jedoch, dass Müller weiter reichende Ambitionen verfolgt. Er kündigte in dem Blatt an, im großen Stil DOUGLAS-Aktien kaufen und sich unternehmerisch einbringen zu wollen. Ziel ist demnach eine Beteiligung von 18%. „DOUGLAS ist mein zweites Standbein“, sagte der Milliardär, dessen Drogeriemarktkette laut „Focus“ die viertgrößte in Deutschland nach Schlecker, Rossmann und dm ist.

Er sieht große Potenziale bei beiden Firmen, die gemeinsam bei Einkauf und Logistik Kosten sparen könnten. Müller hatte im Herbst ein 55 Mio. Euro teures neues Zentrallager eröffnet, das so beispielsweise besser ausgelastet werden würde. In dem Bericht hieß es ferner, dass die Schweizer Privatbank Sarasin & Cie. in den vergangenen Monaten weitere gut 14% Douglas-Aktien erworben hat, die Müller ebenfalls kaufen will. Diese dementierte jedoch, heimlich weitere Aktien für Müller erworben zu haben. Die Privatbank habe zwar im Sommer ihren Anteil auf 10,8% der Stimmrechte an DOUGLAS ausgebaut, die Käufe sind laut einem Firmensprecher aber weder im Auftrag von Müller oder eines Dritten, sondern auf eigene Rechnung erfolgt.

Droht ein Konflikt?

Mit den vollmundigen Ankündigungen von Müller sowie den Vorschlägen für eine Zusammenarbeit wurden die Großaktionäre von DOUGLAS offenbar überrascht. Firmenchef Henning Kreke, der wohl nicht in die Pläne eingeweiht wurde und davon sprach, dass bis auf die Pflichtmitteilung über den Einstieg keine weiteren Informationen vorliegen, teilte der Financial Times Deutschland (FTD) in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Wir sind gut aufgestellt – auch in den Bereichen Einkauf und Logistik.“ Ob dies eine Absage an eine Kooperation ist, wird sich zeigen. Vielleicht droht sogar ein Konflikt mit Müller, der als streitlustig und brachial gilt. Jedoch ist offen, wie Müller Einfluss nehmen will. Die beiden bisherigen Großaktionäre hallten zusammen etwa 56% der Anteile. Dazu gehören die Dr. August Oetker Finanzierungs- und Beteiligungs GmbH mit 25,84% sowie Firmenchef Henning Kreke und sein Vater, Aufsichtsratschef Jörn Kreke mit zusammen 12,3%. Die Familien Eklöh/Kreke halten nach eigenen Angaben insgesamt sogar rund 30%. Wie Henning Kreke der FTD mitteilte, sind die Familien Kreke/Eklöh sowie die Oetker-Gruppe seit mehr als 40 Jahren mehrheitlich an der DOUGALS-Gruppe beteiligt und beabsichtigen, ihre Aktien auch weiterhin langfristig zu halten.

Einstieg nährt Spekulationen

Auf dem Börsenparkett fragt man sich nun, was das Manöver von Müller soll, und es wird heftig spekuliert. Dabei gehen die Meinungen auseinander, ob die beiden Konkurrenten Synergien heben können oder die trotz ähnlicher Warengruppen unterschiedlichen Absatzkonzepte sich nicht dafür eignen. Müller betreibt in Deutschland sowie sechs verschiedenen Ländern (Österreich, Schweiz, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Spanien) 600 Filialen. In denen wird unter einem Dach ein breites Sortiment angeboten, angefangen bei Drogerieartikeln, Kosmetik und Parfüm, über Süß-, Schreib- und Spielwaren, Haushaltsprodukte, CDs, DVDs bis hin zu Tiernahrung. DOUGALS geht einen etwas anderen Weg und betreibt seine fünf Sparten Parfüm (Douglas), Bücher (Thalia), Schmuck (Christ), Mode (Appelrath-Cüpper) sowie Süßwaren (Hussel) in getrennten Ketten und bietet dort ein tieferes Sortiment. Neben dem Heimatmarkt Deutschland ist die Gruppe in 21 europäischen Ländern präsent. Ende des vergangenen Geschäftsjahres 2008/09 (bis Ende September) führte die Gruppe insgesamt 2.005 eigene Filialen, davon 840 im Ausland. Vor allem mit Parfümerien (768 Läden) ist man dort präsent.

Erste Eckdaten

Die ersten Eckdaten zeigen, dass das Konzept auch weiterhin aufzugehen scheint. Der Umsatz 2008/09 verbesserte sich zum Vorjahr auf Basis vorläufiger Zahlen um 2,2% auf 3,2 Mrd. Euro. DOUGLAS zeigte sich vor dem Hintergrund der derzeitigen Rahmenbedingungen damit nicht unzufrieden. Auf vergleichbarer Fläche, hierbei werden nur die im Berichts- und Vorjahreszeitraum bereits geöffneten Filialen betrachtet, gingen die Einnahmen jedoch leicht um 1% zurück. Vor allem im osteuropäischen Ausland aber auch in Spanien liefen die Geschäfte schwächer als im Heimatmarkt, in dem man sich laut Vorstand im Wettbewerb erneut behaupten und weitere Marktanteile gewinnen konnte. Er bestätigte zudem das Ergebnisziel, einen operativen Gewinn vor Steuern zwischen 120 und 130 Mio. Euro vor Sondereffekten zu erreichen. Die Sondereffekte werden voraussichtlich rund 20 bis 30 Mio. Euro ausmachen. Die vollständige Bilanz will das Unternehmen am 13. Januar 2010 vorlegen.

Fazit:

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen präsentiert sich DOUGALS nach wie vor robust. Spannend ist nun einerseits, wie das Weihnachtsgeschäft 2009 läuft. Mit dem jüngsten Einstieg von Müller haben die Investoren aber auch andererseits ein weiteres Gesprächsthema. Zwar bleibt abzuwarten, was dieser nun vorhat, sein Einstieg könnte jedoch auch dahin gehend interpretiert werden, dass das DOUGLAS-Geschäftsmodell für strategische Investoren attraktiv und interessant ist, was sicherlich Übernahmefantasien schürt. Der Aktienkurs legte wohl vor allem deshalb jüngst kräftig zu. Dabei wurden aus charttechnischer Sicht die flachen langfristigen Abwärtstrends überwunden, was für weiter steigende Notierungen sprechen könnte. Alles zusammen sind daher spekulative Käufe erwägenswert.

Auf dem Börsenparkett fragt man sich nun, was das Manöver von Müller soll, und es wird heftig spekuliert. Dabei gehen die Meinungen auseinander, ob die beiden Konkurrenten Synergien heben können oder die trotz ähnlicher Warengruppen unterschiedlichen Absatzkonzepte sich nicht dafür eignen. Müller betreibt in Deutschland sowie sechs verschiedenen Ländern (Österreich, Schweiz, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Spanien) 600 Filialen. In denen wird unter einem Dach ein breites Sortiment angeboten, angefangen bei Drogerieartikeln, Kosmetik und Parfüm, über Süß-, Schreib- und Spielwaren, Haushaltsprodukte, CDs, DVDs bis hin zu Tiernahrung. DOUGALS geht einen etwas anderen Weg und betreibt seine fünf Sparten Parfüm (Douglas), Bücher (Thalia), Schmuck (Christ), Mode (Appelrath-Cüpper) sowie Süßwaren (Hussel) in getrennten Ketten und bietet dort ein tieferes Sortiment. Neben dem Heimatmarkt Deutschland ist die Gruppe in 21 europäischen Ländern präsent. Ende des vergangenen Geschäftsjahres 2008/09 (bis Ende September) führte die Gruppe insgesamt 2.005 eigene Filialen, davon 840 im Ausland. Vor allem mit Parfümerien (768 Läden) ist man dort präsent.