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Phoenix Solar: Sonne fürs Depot!

Die weltweite Konjunktur schwächelt und die Anzeichen einer Rezession nehmen zu. Trotz dieses schwierigen Umfeldes zeigt sich das Geschäftsmodell des Photovoltaik-Systemhauses nach wie vor sehr robust.

BÖRSE am Sonntag

Eindrucksvoll untermauert wird dies von den jüngst vorgelegten Zahlen. Phoenix Solar meldete Rekordergebnisse, und die Geschäfte laufen anscheinend nach wie vor bestens. Hinzu kommt eine günstige Bewertung der Aktie, die daher auf dem aktuellen Kursniveau durchaus interessant ist!

In den vergangenen Wochen im Zuge der Gesamtmarktschwäche ebenfalls deutlich an Wert einbüßend könnte das Papier von Phoenix Solar angesichts der jüngst vorgelegten Ergebnisse nun wieder verstärkt in den Fokus der Investoren rücken. Verwundern würde es nicht. Der Konzern, der früher unter dem Namen Phönix SonnenStrom AG firmierte, meldete kräftige Steigerungsraten und neue Spitzenwerte. Er konnte demnach im dritten Quartal 2008, dem bislang besten seit der Firmengründung 1999, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 73,2 auf 149,3 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Zu dem kräftigen Anstieg trugen beide Segmente bei. Das Geschäftsfeld Kraftwerke, in dem Phoenix Solar Photovoltaik-Großkraftwerke plant, baut und betreibt, steigerte die Erlöse von 43,9 auf 80,9 Mio. Euro. Hier profitierte das Unternehmen vor allem von einem starken Auslandsgeschäft. Beim zweiten Standbein, Fachgroßhandel für Solarstrom-Komplettanlagen, Solarmodule und Zubehör, verbesserte sich der Umsatz von 29,3 auf 68,4 Mio. Euro. Neben den Einnahmen erhöhten sich auch die Gewinne kräftig. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 9,5 auf 17,6 Mio. Euro. Dies entspricht einem Plus von 85%. Noch deutlicher konnte der Nettoprofit, der von 5,9 auf 13,8 Mio. Euro und damit um 134% in die Höhe schnellte, zulegen.

Hervorragende Werte

Hervorragende Werte ergeben sich auch für die ersten neun Monate insgesamt. Im Zeitraum Januar bis September 2008 nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 128% auf 301,1 Mio. zu. Etwa 52% davon wurden im Ausland erzielt, was den zunehmenden Stellenwert des internationalen Geschäfts untermauert. Dass gilt auch, wenn man auf die Zuwächse außerhalb des Heimatmarktes blickt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnete der Auslandsumsatz ein sattes Plus von 330%. Phoenix Solar ist neben Deutschland in Spanien, Italien, Griechenland, Singapur und Australien mit eigenen Töchtern vertreten. Wie schon im dritten Quartal gab es ferner auf Neunmonatsbasis neue Spitzenwerte bei den Gewinnen. Das EBIT kletterte von 9 auf 29,1 Mio. Euro und damit um 223%. Gleichzeitig verbesserte sich die EBIT-Marge von 6,8% auf 9,7%. Der Nachsteuergewinn legte von 5,4 auf 21,9 Mio. Euro zu und vervierfachte sich damit. Zudem stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,89 auf 3,27 Euro.

Volle Bücher und höhere Prognosen

Neben dem starken Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten versprechen zudem die gut gefüllten Orderbücher anhaltend gute Geschäfte. Der Auftragsbestand am 30. September lag mit 275 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 134 Mio. Euro. Die Bestellungen in dem Segment Kraftwerke summierten sich dabei auf 199 Mio. Euro und für das Jahr 2009 meldete Phoenix Solar bereits Aufträge für Solarkraftwerke im Wert von mehr als 34 Mio. Euro. Im Segment Komponenten & Systeme stehen zudem Orders mit einem Volumen von 76 Mio. Euro in den Büchern. Der um unfertige Leistungen bereinigte Auftragsbestand beläuft sich auf 132 Mio. Euro. Angesichts des sehr erfolgreichen Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten, der Nachfrage in beiden Segmenten sowie des guten Auftragsbestandes hob Phoenix Solar seine Prognosen trotz der schwer prognostizierbaren Entwicklung auf den Finanzmärkten für das Gesamtjahr 2008 erneut an. Der Vorstand rechnet nun mit Umsätzen von 380 Mio. Euro, nach bislang 370 Mio. Euro. Beim EBIT stockte er das bisherige Ziel von 23 Mio. Euro, das bereits nach den ersten neun Monaten übertroffen wurde, auf nun rund 33 Mio. Euro auf.

Sonnige Aussichten

Trotz des Risikos, das sich aufgrund der durch die Kreditkrise schwieriger gewordenen Finanzierungsbedingungen, insbesondere für Großkraftwerke, ergibt, wodurch laut Vorstand im viertem Quartal 2008 vorübergehende Verzögerungen im Projektgeschäft nicht auszuschließen sind, erscheinen die mittel- bis langfristigen Aussichten weiterhin bestens. Zwar ist auch der Ölpreis zuletzt deutlich gesunken, dennoch dürfte die Erzeugung von „grünem Strom“ mittels Sonnenenergie in den nächsten Jahren eine zunehmende Rolle spielen. Zum einen haben die Kapriolen beim Ölpreis und deren Höchstwerte zur Jahresmitte 2008 einmal mehr deutlich gemacht, dass die Abhängigkeit von diesem Energieträger zu groß ist. Daneben spielt der Klimaschutz eine immer größere Rolle und es wächst das Interesse an erneuerbaren Energien, die keine Treibhausgase wie Kohlendioxid erzeugen. Für die am 18. November 1999 und damit fast auf den Tag genau neun Jahre alte Gesellschaft bestehen somit gute Chancen, den profitablen Wachstumskurs fortzusetzen.

Solide finanziert

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich zudem die Bilanzstruktur verbessert, sodass der Konzern auf einer soliden finanziellen Basis steht. Die Eigenkapitalquote per 30. September erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 33,2% auf 52,1%. Neben der Anfang April durchgeführten Kapitalerhöhung trugen dazu die kräftig gestiegenen Gewinne bei. Mit den eigenen finanziellen Mitteln sowie auch ausreichend Fremdkapital ist Phoenix Solar eigenen Angaben zufolge gut aufgestellt und kann bis ins Jahr 2009 hinein die weitere Expansion ohne Finanzierungsprobleme bewerkstelligen. Der Vorstand hob dies angesichts des aktuellen Kapitalmarktumfeldes als erfreulichen Fakt hervor.

Günstig bewertet

Dem pflichten wir bei, und unserer Meinung nach ist Phoenix Solar aus fundamentaler Sicht ein interessantes Unternehmen. Ein solides Geschäftsmodell, glänzende Zahlen und auch gute Aussichten sind dabei klare Pluspunkte. Hinzu kommt eine äußerst günstige Bewertung. Das KGV auf Basis des von uns geschätzten EPS 2008 von 3,89 Euro liegt gerade einmal bei rund sechs. Legt man für das nächste Geschäftsjahr eine EPSSteigerung von nur 5% bis 10% zugrunde, ergibt sich ein KGV (2009e) von 5,7 bis 5,5. Außerdem entspricht die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 154 Mio. Euro weniger als der Hälfte des für 2008 erwarteten Umsatzes. Entsprechend sind auf dem aktuellen Kursniveau trotz des weiterhin unsicheren Börsenumfeldes spekulative Käufe durchaus erwägenswert. Anschließend sollte dann jedoch eine Absicherung mittel Stop-Loss, knapp unter der Unterstützungszone von 21,59 bis 20,80 Euro, vorgenommen werden. Zwar dürfte es bis zu dem im September dieses Jahres erreichten bisherigen Allzeithoch von 53,20 Euro eine Weile dauern, aber schon ein Anstieg bis zum nächsten Kursziel von etwa 37 Euro würde reichlich Sonne ins Depot bringen.

OPTIONSSCHEIN-TRADING

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert Phoenix Solar gibt es dazu auch ein paar Hebelzertifikate. Interessant ist beispielsweise der WAVE XXL Call der Deutschen Bank. Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit, liegt die Knock-out-Schwelle aktuell bei 17,35 Euro und damit ein gutes Stück unter unserem bevorzugten Stop-Loss auf Aktienkursbasis von 20,40 Euro.