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AIXTRON: Rekordergebnisse

Die Aktie des Spezialmaschinenbauers zeigte 2009 eine beeindruckende Rally. Vom Tief im März ging es bis Anfang Dezember um rund 850% aufwärts. Vor dem Jahreswechsel folgte eine Korrektur, die sich bis Ende Januar fortsetzte. Die jüngst vorgelegten Eckdaten für 2009 trieben das Papier nun zunächst wieder kräftig an.

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Kein Wunder, AIXTRON meldete neue Rekorde. Zunächst einmal lief es im Schlussquartal 2009 glänzend. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42% auf 117 Mio. Euro. Gleichzeitig schnellte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,4 auf 33 Mio. Euro. Die EBIT-Marge legte deutlich von 9% auf 28% zu. Mit diesen Zahlen setzte das Unternehmen, das im ersten Halbjahr 2009 ebenfalls unter der weltweiten Wirtschaftsflaute litt, was sich in sinkenden Ergebnissen manifestierte, die Erholung aus dem dritten Quartal fort. Und nicht nur dies. Das zweite Halbjahr lief derart glänzend, dass im Gesamtjahr sogar Zuwächse und neue Spitzenwerte erzielt wurden. Der Umsatz stieg im Vergleich zu 2008 um 10% auf 302 Mio. Euro. Das EBIT sprang von 32,5 auf 62 Mio. Euro, was sich positiv auf die EBIT-Marge auswirkte, die von 12% auf 20% zulegte. Weitere Angaben machte AIXTRON noch nicht. Die komplette Bilanz sowie Prognosen für 2010 will der Konzern am 11. März vorlegen.

Starke LED-Nachfrage

Die Aussichten für die Geschäftsentwicklung dürften aber weiterhin gut sein. Der Konzern profitierte 2009 von der weiter steigenden Nachfrage nach LED-Anwendungen. Vor allem der Bedarf nach TV-Hintergrundbeleuchtungen, die schneller als erwartet vom Markt angenommen wurden, kurbelte die Geschäfte an. Der Trend zeigt hier weiter aufwärts und Marktforscher gehen von weiterem Wachstum auf diesem Gebiet aus. Dies gilt nicht nur für die Hintergrundbeleuchtung von Fernsehern, sondern auch für die allgemeine Beleuchtung. LEDs, englisch für Light Emitting Diode (Leuchtdiode), sind elektronische Halbleiterbauelemente, mit denen sich sehr effizient Licht erzeugen lässt. Zunächst in Anzeigeelementen oder Statusanzeigen eingesetzt, nehmen die Anwendungen mit der Entwicklung von Hochleistungs-LEDs zu und könnten künftig verstärkt herkömmliche Leuchtmittel ersetzen. Ein Wachstumstrend, von dem AIXTRON profitieren dürfte. Aber nicht nur auf diesem vielversprechenden Gebiet mischt die Gesellschaft mit.

Spezialist für Beschichtungen

Sie zielt mit ihren Maschinen auf weitere vielversprechende Bereiche. AIXTRON zählt sich selbst zu den weltweit führenden Herstellern von sogenannten Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Der Konzern bietet Massenproduktionsanlagen, mit denen sich durch spezielle Beschichtungsverfahren elektronische Bauelemente herstellen lassen. Sie nutzt dazu eine Schlüsseltechnologie, bei der mit Hilfe chemischer Reaktionen Feststoffkomponenten aus einem Gasgemisch abgeschieden und so Beschichtungen hergestellt werden können. Die durch ständige Forschung weiterentwickelten Anlagen beruhen auf einem standardisierten Plattformkonzept, das speziell auf Kundenwünsche zugeschnitten werden kann.

Vielfältige Einsatzgebiete

Die Einsatzgebiete sind vielfältig, sodass die Produkte von einem breiten Abnehmerkreis genutzt werden. Sie stellen damit Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs-, Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen her. Eingesetzt werden diese Bauelemente als Lichtquelle, in Glasfaser-Kommunikationsnetzen sowie drahtlosen und mobilen Telefonieanwendungen, in der optischen und elektronischen Datenspeicherung, der Computertechnik sowie einer Reihe anderer hochtechnologischer Applikationen. Konkrete Beispiele sind LEDs für Beleuchtung, Laserbauelemente für die Nutzung von optischen Speichermedien (CDs, DVDs, Blu-Ray) in der Unterhaltungselektronik oder Arbeitsspeicher (DRAM) für Computer. Ein weiteres zukunftsträchtiges Gebiet ist die Solarzellentechnologie. Hier bietet AIXTRON Maschinen zur Herstellung von Dünnschichtsolarzellen. Um die Effizienz von Solarzellen zu erhöhen, wird ständig geforscht. Aber nicht nur hier arbeiten die Ingenieure an neuen Lösungen.

Ausbau der Forschung

Forschung und Entwicklung stellen nach Firmenangaben seit jeher die Technologieführerschaft des Unternehmens sicher. Um die ehrgeizige F&E-Strategie der Firma voranzutreiben, kündigte die Gesellschaft Ende Januar an, die Errichtung eines neuen Forschungsund Entwicklungszentrums zu planen. Damit will sie die Laborfläche und die Kapazitäten für den Prototypenbau erweitern, was für die Entwicklung der nächsten Generation von Depositionsanlagen für immer komplexer werdende Materialien erforderlich ist. Für den Aufbau der dafür nötigen hochmodernen Einrichtungen, die mit einem zukunftsweisenden, modularen Konzept auch erneuerbare Energien berücksichtigen, sind Investitionen von bis zu 40 Mio. Euro während der nächsten 2 bis 3 Jahre vorgesehen. Firmenlenker Paul Hyland sprach von einem nächsten Schritt bei der Umsetzung der Produktentwicklungsstrategie, wobei der vorgezogene Zeitpunkt das enorme Wachstum und die Dynamik des Marktes reflektiert, den AIXTRON beliefert. Wie der Vorstand weiter erläuterte, basiert die führende Position auf dem technologischen Vorsprung. Da man einer sehr aufregenden Phase der Neuerungen und des Wachstums entgegensieht, will der Konzern daher nun einen Gang höher schalten, um weiterhin immer einen Schritt voraus zu sein.

Fazit:

Die Vision, herkömmliche Leuchtmittel wie Glühbirnen durch LEDs zu ersetzen, trieb laut Unternehmen von Anfang an die Entwicklung bei AIXTRON voran. Heute bezeichnet sich der Konzern selbst als Global Player und zählt sich zu den führenden Anbietern von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Dank der intensiven Forschung und Entwicklung bleibt der Konzern am Puls der Zeit und setzt damit die konsequente Strategie der vergangenen Jahre fort. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider, die Gesellschaft konnte sich 2009 trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes nach einem mäßigen ersten Halbjahr im zweiten wieder fangen. Vor allem die Nachfrage nach LEDs kurbelte die Geschäfte an, sodass im Gesamtjahr sogar neue Spitzenwerte bei den Ergebnissen erzielt werden konnten. Die erfolgreiche Entwicklung spiegelt sich auch im Kurs wider. Anfang Dezember hatte die Aktie ein Niveau erreicht wie seit Januar 2002 nicht mehr. Es folgte eine Verschnaufpause. Die Eckdaten für 2009 wurden zunächst mit kräftig steigenden Kursen honoriert, dann rutschte das Papier aber wieder etwas ab. Trotz der recht hohen Bewertung, sind angesichts der weiterhin guten Aussichten, spekulative Käufe denkbar, die mittels Stop- Loss im Bereich von 18,50 Euro abgesichert werden sollten.

 

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