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Aktien > Top-Picks

Auf diese 3 Dax-Aktien setzen Analysten 2025

(Foto: Picture Alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)

Drei Einzeltitel aus Deutschlands Leitindex stehen bei den Börsenexperten für das neue Jahr hoch im Kurs.

Die Börsen stehen dies- und jenseits des Atlantiks hoch. Zwar sehen sich europäische gegenüber US-amerikanischen Aktien nach wie vor mit einem deutlichen Bewertungsabschlag konfrontiert. Dennoch hat auch der EuroStoxx50 im vergangenen Jahr neue Höhen erklommen, und besonders hierzulande war der Dax von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt. Ende des Jahres hatte Deutschlands Leitindex in diesem Zug erstmals die 20.000-Punkte-Marke übersprungen. Rund 23 Prozent konnte der Dax so binnen eines Jahres zulegen, trotz Rezession am Heimatmarkt. Nach dieser Rally kann der Blick auf 2025 durchaus skeptisch geraten, sollte es vielleicht sogar. Wie weit kann der Dax noch hochlaufen, während sich die Wirtschaftsaussichten in Deutschland und Europa weiter eintrüben, zudem mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump ein neuer globaler Handelskrieg droht, der vor allem die exportorientierte deutsche Wirtschaft treffen würde? Auch viele Analysten positionieren sich zu Jahresbeginn daher eher vorsichtig. Eine Auswertung von 2.200 Experten-Reports des Handelsblatts in Zusammenarbeit mit dem Datenanbieter LSEG zeigt jedoch: es gibt drei Aktien im Dax, für die die Analysten im Schnitt zweistellige Renditen erwarten und für 2025 deutlich positiv gestimmt sind.

1. Fresenius

Die Fresenius-Aktie hat einiges aufzuholen. Von 2017 bis 2023 hatten die Papiere rund 60 Prozent an Wert verloren. 2024 zahlte der der Gesundheits-Konzern mit Sitz im hessischen Bad Homburg nach 30 Jahren nicht einmal mehr eine Dividende. Die Inanspruchnahme staatlicher Leistungen im Rahmen des Entlastungspakets „Energiehilfen“ für die zum Konzern gehörenden Helios-Kliniken zwang Fresenius zu einer Nullrunde. Andernfalls hätten die Hilfen zurückgezahlt werden müssen. Gleichzeitig gelang an der Börse jedoch der Turnaround. 2024 konnten Fresenius-Titel um 19 Prozent zulegen. Anleger fassten Vertrauen in die Strategie von CEO Michael Sen, der im Herbst 2022 den glücklosen Stephan Sturm an der Konzernspitze abgelöst hatte, und seither eine großangelegte Umstrukturierung vorantreibt.

Fresenius-Aktie

Nach zwei Jahren trägt diese ihre ersten Früchte. Bei Fresenius gibt es nach einer Zeit gefloppter Übernahmen wieder einen klaren Fokus auf zwei Kernbereiche: das Medikamentengeschäft Fresenius Kabi und die Klinikkette Helios. Beide Sparten überzeugten in den ersten neun Monaten 2024 mit einem starken organischen Wachstum, bei Kabi entwickelte sich zudem das operative Ergebnis besser als erwartet. Das dürfte auch am konzernweiten Sparprogramm liegen, da besser vorankommt als geplant. 2024 dürften bereits 400 Millionen Euro eingespart worden sein, ein Ziel, das eigentlich erst für 2025 vorgesehen war. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Fresenius sowohl für das Umsatzwachstum als auch beim Ebit ein Plus von neun Prozent. Der Großteil der Analysten ist davon überzeugt, dass es sich hierbei um einen nachhaltigen Trend handelt. Fresenius scheint zurück in der Wachstumsspur, wirtschaftetet wieder profitabler und baut seine hohen Verbindlichkeiten ab. 17 von 20 Analysten empfehlen die Aktie deshalb zum Kauf. Drei Experten raten dazu, die Papiere zu halten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 40 Euro. Damit hätte die Aktie noch fast 15 Prozent Kurspotenzial. Bei Barclays und JPMorgan zählt die Fresenius-Aktie zu den Branchenfavoriten.

Neben der fundamentalen Comeback-Story spricht für die Aktie auch die angekündigte Rückkehr der Dividende sowie ein im historischen Vergleich niedriges KGV von 10. Die Aktie könnte als defensiver Pharma-Titel wieder attraktiv werden

2. Eon

Der zweite Analystenliebling für das neue Jahr ist Deutschlands größter Netzbetreiber. Eon verantwortet hierzulande tausende Kilometer Strom- und Gasleitungen, was stabile Erträge verspricht. Netze müssen betrieben werden, egal wie es um die Wirtschaft oder die Geopolitik steht. Durch die Energiewende und den steigenden Strombedarf durch Rechenzentren kommen nun neue Wachstumsaussichten hinzu.  42 Milliarden Euro will Eon bis 2028 europaweit investieren und das Ebitda im Gleichschritt auf über elf Milliarden Euro steigern, 8,3 Milliarden Euro davon soll das Netzgeschäft liefern. Eine solche Aussicht auf profitables Wachstum kommt an der Börse gut an. Gleichzeitig vergünstigten die sinkenden Zinsen die dafür notwendigen Schulden. Die Eon-Aktie gehört dazu noch zu den Papieren mit der höchsten Dividendenrendite im Dax. Mit einem KGV von 10 sind die Papiere überdies moderat bewertet. Allein der Kurs hat in den vergangenen Monaten nachgegeben, hatte sich zuvor innerhalb von zwei Jahren aber auch verdoppelt. Möglicherweise eine gute Möglichkeit, die Aktie jetzt mit Bewertungsabschlag zu kaufen. Die Wachstumsaussichten bei Eon stimmen schließlich, dazu profitiert der Konzern im gegenwärtigen Marktumfeld von seinem defensiven Geschäftsmodell.

Eon-Aktie

Den LSEG-Daten nach raten derzeit 19 von 22 Analysten zum Kauf der Eon-Aktie, drei zum Halten. Im Schnitt erwarten die Experten einen Kurs von 15 Euro. Das entspricht beim derzeitigen Kurs von 11,20 Euro einem Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent. Goldman Sachs-Analyst Alberto Gandolfi setzt sein Kursziel mit 17,50 Euro noch einmal deutlich höher. Der Markt unterschätze das Gewinnwachstum der Essener, schrieb er kürzlich in einer Studie. Womöglich sorgt sich der Markt aktuell aber auch um die politischen Rahmenbedingungen. Der plötzliche Atomausstieg hatte Eons Aktienkurs einst geviertelt. Nun schiebt ihn die ebenfalls staatlich forcierte Energiewende an. Wie lange noch mit der derzeitig hohen Priorität, darüber dürften unter anderem die kommenden Bundestageswahlen entscheiden. Eon dürfte auch weiterhin ein Spielball der Politik bleiben.

3. Siemens Healthineers

Der Medizintechnikkonzern mit Sitz in Erlangen ist nach den Auswertungen des Handelsblatts und LSEG der dritte Top-Pick der Analysten für 2025. Die Siemens-Tochter ist Weltmarktführer in der bildgebenden Diagnostik – ein Wachstumsmarkt und eigentlich einer, der stabile und planbare Erträge bringt. Röntgengeräte werden auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten benötigt. Doch im vergangenen Jahr machte Siemens Healthineers ein schwache China-Geschäft zu schaffen. Dort hielten sich viele Krankenhäuser mit Investitionen zurück, weshalb das dortige Geschäft deutlich schlechter lief als erhofft. Dabei dürfte auch die Antikorruptionskampagne der chinesischen Regierung, vor deren Hintergrund auch das Einkaufsverhalten im Gesundheitssektor kritischer geprüft werden soll, eine Rolle gespielt haben. Die Aktie brachte das in eine volatile Seitwärtsbewegung. Nicht gerade das, was Anleger von einer Qualitätsaktie, die das Papier in der krisenresistenten und trotzdem Wachstum versprechenden Medizintechnikbranche eigentlich sein müsste, erwarten.

Siemens Healthineers-Aktie

Trotzdem raten laut LSEG-Daten 19 von 23 Analysten zum Kauf der Aktie, vier zum Halten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 60 Euro und damit rund 16 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Hoffnung der Experten: die aktuelle Durststrecke könnte inzwischen im Kurs eingepreist sein, während sich die Auftragslage laut Konzerninformationen insgesamt verbessert. In China plant die Regierung zudem ein staatliches Programm zur Förderung von Investitionen in das Gesundheitssystem. Denkbar also, dass es für Siemens Healthineers mittelfristig auch in der Volksrepublik wieder aufwärts geht. Günstig bewertet wirkt die Aktie mit einem KGV von 25 trotz Kursschwäche nicht unbedingt. Allerdings lag die Kennzahl auf Jahressicht seit dem Börsengang auch nie darunter.  

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