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Aktien > Top-Positionen der Gurus

Auf diese 5 Aktien setzen die Profis

(Foto: Charles-McClintock Wilson / Shutterstock)

Unter den Lieblingen der Hedgefonds finden sich ein Chip-Hersteller und ein Gebrauchtwagenhändler. Wo die Großinvestoren gerade noch zugreifen.

Die US-Bank Goldman Sachs veröffentlicht in regelmäßigen Abständen den Hedgefonds Trend Monitor. Darin werten die Finanzanalysten des Geldhauses die jüngsten Portfoliozusammensetzungen der Profi-Investoren aus. Basis sind die sogenannten 13F-Filings, die die US-Börsenaufsicht SEC quartalsweise veröffentlicht. Diese enthalten die vierteljährlichen Portfoliobestände derjenigen Investoren, die mehr als 100 Millionen US-Dollar verwalten. Kernpunkt der Goldman Sachs-Analyse ist die Liste der 50 Aktien, die am häufigsten in den Portfolios der größten Hedgefonds vorkommen. Über den Goldman Sachs Hedge Industry VIP Index, auf den es auch einen ETF gibt, fasst die Bank die Kriterien nochmal enger und listet nur diejenigen Papiere, die am häufigsten unter den zehn größten Positionen der Fonds auftauchen. Der ETF hat sowohl auf Sicht eines Jahres wie auch Dreijahres- und Fünfjahressicht den S&P 500 geschlagen. In diesem Jahr steht er mit rund fünf Prozent im Plus, während der S&P500 kaum etwas hinzugewinnen konnte.

Es hätte sich für Anleger also seit geraumer Zeit mehr gelohnt auf die Lieblinge der Hedgefonds als auf den breiten Markt zu setzten. Umso spannender ist der Blick auf die Top-Positionen des ETFs, also diejenigen Aktien, die sehr viele Hedgefonds mit hohem Portfolioanteil halten.

5. Broadcom

Auf Rang fünf landen die Aktien von Broadcom. Das heißt: die Papiere des Chip-Herstellers waren zuletzt am fünfthäufigsten unter den Top-Ten-Positionen der von Goldman Sachs analysierten Hedgefonds. Ein Blick auf den Kurs zeigt: die Profis lagen wohl richtig. Die Aktie stellte vor kurzem ein neues Rekordhoch bei 265 US-Dollar auf und hat sich binnen zwei Monaten katapultartig vom Einbruch im Zuge des Zoll-Crashs Anfang April erholt. Damals war der Aktienkurs auf rund 145 Dollar gesunken. Ein bemerkenswerter Kursanstieg, da viele der großen US-Tech-Konzerne in einem eher vorsichtigen Comeback-Versuch stecken und ihre Höchststände noch nicht wieder erreicht haben. Auch die Nvidia-Titel, deren Kursentwicklung diejenige von Broadcom in der jüngeren Vergangenheit maßgeblich mit angetrieben hatte, sind noch nicht zurück auf Rekordhoch. Broadcom derweil ist nun wieder über eine Billion US-Dollar wert und entwickelt sich immer deutlicher zur Nummer Zwei am KI-Chip-Markt hinter Nvidia. Das Halbleiterunternehmen mit Sitz im kalifornischen San Jose produziert spezialisierte Netzwerkchips und Custom-Beschleuniger, die in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Besonders stark ist Broadcom bei High-Speed-Verbindungen – ohne diese würden KI-Modelle mit Milliarden Parametern im Datenstau stecken bleiben. Die großen Tech-Konzerne sind darüber hinaus dabei ihre Abhängigkeit von Nvidia zu verringern, entwickeln zunehmend eigene auf ihre speziellen Use-Cases angepasste Chips und lassen diese, unter anderem, von Broadcom fertigen. Im ersten Geschäftsquartal 2025, das bei Broadcom am 31. Januar endete, stiegen die Umsätze um 25 Prozent auf 14,92 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn machte einen gewaltigen Satz von 1,33 auf 5,5 Milliarden Dollar.

Broadcom-Aktie

4. Vistra

Auch die Vistra-Aktie untermauert ihre Platzierung unter den fünf beliebtesten Aktien der Hedgefonds mit einem bärenstarken Kursanstieg. Auf Dreijahressicht konnten sich die Papiere des US-Energieunternehmens verfünffachen. Auf Zwölfmonatssicht steht ein Plus von fast 80 Prozent zu Buche. Vitra ist eigenen Angaben nach mit einer Kapazität von 41 Gigawatt der größte private US-Stromerzeuger und beliefert rund fünf Millionen Kunden. In wirtschaftspolitisch turbulenten Zeiten dürfte Vistra vielen Investoren als sicherer Hafen gelten. Für 2025 hat das Unternehmen bereits 100 Prozent seiner erwarteten Energieerzeugung abgesichert, für 2026 sind es 90 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet Vistra, das seinen Sitz in Texas hat, mit einem Ebitda zwischen 5,5 und 6,1 Milliarden Dollar. Die jüngsten Quartalszahlen verfehlten zwar die Analystenerwartungen, dennoch stiegen die Einnahmen von Januar bis März um 28,8 Prozent auf 3,93 Milliarden Dollar, das bereinigte Ebitda kletterte um rund die Hälfte auf 1,24 Milliarden Dollar. In der jüngeren Vergangenheit profitierte die Vistra-Aktie neben ihren defensiven Qualitäten auch von dem Bestreben der Trump-Regierung die Kernenergie in den USA auszubauen.  

Vistra-Aktie

3. AppLovin

Die AppLovin-Aktie hat zuletzt eine rasante Rally aufs Börsenparkett gezaubert. In eineinhalb Jahren hat sich der Kurs mehr als verneunfacht. Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei 128 Milliarden US-Dollar. Geht da ein neuer Stern am Tech-Himmel des Silicon Valley auf? Tatsächlich ist die Geschwindigkeit der Kurssteigerung atemberaubend und fußt auf einem ganz speziellen Geschäftsmodell, das mithilfe neuester KI-Technologie noch einmal eine deutliche Wertsteigerung erfahren hat. AppLovin hat eine Plattform entwickelt, die App-Entwicklern dabei hilft ihre Apps an die richtigen Nutzer zu bekommen, womit diese entsprechend optimal monetarisiert werden können. Ursprünglich auf die App-Spieleentwicklung fokussiert, hat AppLovin diesen Bereich vor kurzem abgestoßen und konzentriert sich nun auf sein Marketing-Tool, das Werbekunden und App-Anbieter zusammenbringt, indem es die Nachfrage ersterer und das Angebot zweiterer KI-gestützt miteinander vergleicht. Am Ende verdient AppLovin unter anderem durch eine Umsatzbeteiligung an den jeweiligen Werbeeinnahmen. Dieses Modell erfährt riesigen Zulauf. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar, der Gewinn verdoppelte sich auf 576 Millionen Dollar. Beide Werte hatten die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Das Werbegeschäft boomt regelrecht und erzielte ein Umsatzplus von 71 Prozent auf 1,16 Milliarden Dollar.

AppLovin-Aktie

2. GE Vernova

GE Vernova ist aus der Zusammenlegung der Sparten GE Power und GE Energy entstanden, nachdem sich der Mutterkonzern General Electric 2024 in drei Teile aufgespalten hatte. Das Unternehmen stellt Energie- und Strominfrastruktur zur Verfügung und gilt als US-Pendant zu Siemens Energy. Ähnlich der Aktie der deutschen Siemens-Tochter konnten auch die Papiere von GE Vernova zuletzt hohe Kursgewinne verzeichnen. Auf Zwölfmonatssicht hat sich der Kurs verdreifacht. Die jüngsten Quartalszahlen überraschten äußerst positiv. Die Umsätze stiegen von Januar bis März um zehn Prozent auf 7,55 Milliarden Dollar, der Gewinn je Aktie verdoppelte sich auf 91 Cent – ein Rekordergebnis seit Beginn der Eigenständigkeit. GE Vernova profitiert von der globalen Elektrifizierung, die besonders durch den Aufbau von KI-Rechenzentren noch einmal einen Schub erfahren hat. Gut entwickelte sich zuletzt auch das Gaskraft-Geschäft, das in den USA unter der Regierung Trump Aufwind erfährt. Für Optimismus unter Investoren sorgt auch der Auftragsbestand, der sich im ersten Quartal um acht Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar verbesserte. Die Geschäfte bei GE Vernova dürften also noch eine Weile rund laufen.

1. Carvana

Die beliebteste Aktie der Profi-Investoren ist die eines Gebrauchtwagenhändlers. Natürlich nicht die eines x-beliebigen, sondern die von Carvana, einem Internet-Auto-Händler, der als das „Amazon für Autos“ gehandelt wird. Im Eiltempo transformiert Carvana den Gebrauchtwagenmarkt in den USA. Kauf und Verkauf laufen komplett online, abgeholt werden kann das Auto vom Kunden an einem der mehrstöckigen Autoautomaten, für die das Unternehmen aus Arizona berühmt ist. Kein Gebrauchtwagenhändler in den USA wächst derzeit schneller als Carvana. Im ersten Quartal übertraf das Unternehmen mit 4,2 Milliarden US-Dollar die Umsatzprognosen deutlich. Das bereinigte Ebitda verdoppelte sich auf 488 Millionen Dollar. Für den Moment profitiert Carvana neben seiner Technologieführerschaft im Digitalen Fahrzeughandel auch von der Erwartung eines insgesamt florierenden Gebrauchtwagenmarktes in den USA. Dazu dürfte nicht zuletzt Trumps Zollpolitik beitragen, die Neuwagen stark verteuern könnte. Carvana will in den kommenden Jahren weiter wachsen, die Anzahl seiner Standorte von 23 auf 60 erhöhen und bis zu drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. An der Börse ist ein echter Hype um die Aktien des Unternehmens ausgebrochen. Allein seit Anfang April hat sich der Aktienkurs fast verdoppelt. Auf Dreijahressicht steht dieser mit 1160 Prozent im Plus. Die Hedgefonds-Gurus haben ganz offenbar auf das richtige Pferd an vorderster Front ihrer Depots gesetzt.

Carvana-Aktie

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