Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Aktien > Star-Investoren

Cash ist King: So investiert Warren Buffett

(Foto: Picture Alliance / zzDennis Van TineSTAR MAXIPx)

Der wohl berühmteste Investor der Welt kauft auch mit 93 Jahren weiter nur das, was bei geringem Risiko hohe Renditen verspricht. Viel findet er da aktuell nicht, weshalb die Barbestände neue Rekordniveaus erreichen.

„Liebend gern“, erklärte Warren Buffett auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway, würde er es ausgeben. Das viele Cash, das sich über die vergangenen Jahre bei seiner weltberühmten Holdinggesellschaft angehäuft hat. „Aber wir werden es nicht ausgeben, solange wir damit unserer Meinung nach nicht ein sehr geringes Risiko eingehen und viel Geld verdienen können“, beeilte sich der Star-Investor anzufügen.

Typisch Buffett. Mit dieser Art zu investieren, ist er erfolgreich geworden – und ist es nach wie vor. Egal, welcher Mega-Hype die Börsenkurse explodieren lässt, Buffett bleibt fast schon stoisch konservativ an der Seitenlinie stehen. Gekauft wird nur, was er versteht. Oft sind das Unternehmen mit starken Marken, starker Marktposition und hohen, vergleichsweise sicheren Gewinnen, weil wenig konjunkturabhängig und kaum krisenanfällig. Und auch die eben nur zu adäquaten Preisen.

In jüngster Zeit gibt es da offenbar immer weniger Optionen, die in dieses Schema passen. Einmal mehr stiegen im zweiten Quartal die Cash-Bestände bei Berkshire an. Nach 189 Milliarden US-Dollar Ende März, waren es Ende Juni 276,9 Milliarden Dollar. Wie ein Blick ins Portfolio zeigt, war Buffett einmal mehr in Verkaufslaune und trennte sich unter anderem von fast der Hälfte seiner Apple-Anteile. Seit Jahresbeginn hat das „Orakel von Omaha“, wie Buffett auch genannt wird, damit über 500 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers verkauft. Gegenwert: rund 90 Milliarden Dollar. Ebenfalls verkaufte Buffett zuletzt seine gesamten Anteile an Paramount und Snowflake.

Gekauft hat Buffett dazu im Vergleich so gut wie nichts. Im zweiten Quartal stieg er für 266 Millionen Dollar neu beim Kosmetikeinzelhändler Ulta Beauty ein, sowie für 186 Millionen Dollar beim Luftfahrttechniker Heico. Zudem erhöhte er seine Positionen bei Sirius XM, Liberty Media, Chubb und Occidental Petroleum.

Der Ausverkauf an den Börsen Anfang August gab der Investoren-Legende in seinem defensiven Verhalten wohl schneller recht, als ihm selbst lieb sein konnte.

Die 8 größten Positionen

8. Moody‘s (3,7 Prozent)

24.669 Aktien der Ratingagentur Moody’s hält Warren Buffett. Daran hat sich im zweiten Quartal 2024 nichts geändert. Der Wert: 10,4 Milliarden US-Dollar. Moody’s beherrscht rund 40 Prozent des weltweiten Rating-Marktes. Und ob es ein krisensicheres Geschäfts, als das mit Bonitätsbewertungen gibt? Die Aktie passt perfekt in Buffetts Beuteschema.

Moody's-Aktie

7. Kraft Heinz (3,8 Prozent)

2013 stieg Buffett mit Berkshire bei Kraft Foods ein und finanzierte zwei Jahre später die Fusion mit H.J. Heinz. Es entstand einer der größten Nahrungsmittelhersteller der Welt. Die Kursentwicklung der Kraft Heinz-Aktie ist seither eine Enttäuschung. Doch Buffett dürfte die Dividendenrendite von 4,6 Prozent freuen.

The Kraft Heinz Company-Aktie

6. Occidental Petroleum (5,8 Prozent)

Der Erdöl- und Erdgasförderer aus Kalifornien gehörte zuletzt zu Buffetts Lieblingsinvestments. Im zweiten Quartal 2024 erhöhte er seine Beteiligung um rund drei Prozent. Damit hat sie nun einen Wert von 16,1 Milliarden US-Dollar.

Occidental Petroleum-Aktie

5. Chevron (6,6 Prozent)

Die fünftgrößte Position im Portfolio von Berkshire nimmt mit Chevron ein weiterer Konzern ein, der sein Geld mit der Förderung von Erdöl und Erdgas verdient. Buffett verdient wohl vor allem durch eine Dividendenrendite von 4,5 Prozent mit. Im zweiten Quartal reduzierte der Star-Investor seine Anteile allerdings leicht.

Chevron-Aktie

4.  Coca-Cola (9,0 Prozent)

Der Klassiker in Buffetts Portfolio. Aktien des Getränke-Konzerns hält der Investmentguru seit den 80er Jahren. Der Inbegriff eines Value-Investments. Gerüchten zufolge soll Buffett selbst jeden Tag um die fünf Dosen der Kult-Brause trinken.

Coca-Cola-Aktie

3. American Express (12,5 Prozent)

An der Größe der Beteiligung hat Buffett zuletzt nichts verändert, ihr Marktwert aber ist erneut gestiegen. Inzwischen sind die von Berkshire gehaltenen Anteile des Kreditkartenanbieters über 35 Milliarden Dollar wert. Seit Herbst 2023 hat der Aktienkurs 65 Prozent zugelegt.

American Express-Aktie

2. Bank of America (14,7 Prozent)

Über 41 Milliarden Dollar wert sind die rund eine Million Aktien der Bank of America. Die Kursentwicklung über die vergangenen Jahre war nicht berauschend. Allerdings hat Buffett die Titel bereits 2011 gekauft. Kursanstieg seither: rund 350 Prozent.

Bank of America-Aktie

1. Apple (30,1 Prozent)

Trotz der großangelegten Verkäufe im zweiten Quartal, ist Apple immer noch mit weitem Abstand die größte Position in Buffetts Portfolio. Zeitweise lag der Anteil bei über 50 Prozent. Für Buffett ein gigantisches Geschäft. Seit er mit Berkshire 2016 erstmal bei Apple eingestiegen war, hat sich die Aktie in etwa verachtfacht. Der jüngste Verkaufszeitpunkt von rund der Hälfte der bis dato gehaltenen Anteile schien derweil gut gewählt. Kurz darauf brach der Kurs im Zuge einer marktübergreifenden Korrektur ein.

Apple-Aktie

Sonstige (13,8 Prozent)

Ähnliche Artikel