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Aktien > Erwarten Anleger endgültig zu viel?

Cathie Wood erwartet bei Nvidia „schmerzhafte Korrektur“

(Foto: Michael Vi / Shutterstock)

Der rasante Kursanstieg der Nvidia-Aktie setzt sich weiter fort. Star-Investorin Cathie Wood aber ist kaum noch investiert. Sie fürchtet „Überbestellungen“ der Kunden.

Trotz der Kursexplosion infolge berauschender Quartalszahlen, konnte die Nvidia-Aktie auch in der vergangenen Woche noch einmal kräftig zulegen, von Gewinnmitnahmen keine Spur. Die Nachricht, dass Tesla-Gründer Elon Musk rund sechs Milliarden US-Dollar neu für sein KI-Startup xAI einsammeln konnte und diese nun in einen Supercomputer investieren will, der aus mehreren Gruppen von Nvidias H100 Grafikprozessoren bestehen soll, schickte die Papiere des Chipherstellers direkt auf ein neues All Time High. Und auch in dieser Woche klettert der Kurs weiter, wenn auch nur zaghaft. Am Donnerstag kosteten Nvdia-Titel 1.224 US-Dollar. Die Marktkapitalisierung lag damit erstmals bei über drei Billionen US-Dollar. Damit ist der Halbleiterkonzern nun auch wertvoller als Apple. Nur Microsoft liegt noch knapp vor dem Halbleiterkonzern.

In diesem Jahr hat sich der Wert der Nvidia-Aktie verdoppelt, auf Zwölfmonatssicht hat er sich verdreifacht. Nvidia nährt diese Rally mit Zahlen, die auf den ersten Blick kaum zu glauben sind. Im abgelaufenen Quartal stieg der Nettogewinn des Konzerns um 600 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar, der Umsatz legte um 262 Prozent auf 26 Milliarden Dollar zu. Das laufende Quartal soll dann nochmal etwas bessere Ergebnisse liefern. Den Umsatz erwartet Konzernchef Jensen Huang bei 28 Milliarden Dollar.

Nvidia-Aktie

Ausgerechnet Tech-Starinvestorin Cathie Wood, bekannt für ihren ARK Innovation ETF, mit dem sie ausschließlich in disruptive Technologien investiert und damit vor allem während der Coronapandemie hohe Gewinne erzielte, überzeugt diese Erfolgsgeschichte nur noch wenig. „Ich beobachte Nvidia schon meine ganze Karriere lang, seit das Unternehmen an die Börse gegangen ist“, erklärte Wood dieses Jahr gegenüber dem Wall Street Journal. Es handele sich um eine „sehr zyklische“ Aktie. Damit einhergehend warnte sie vor Überbestellungen. „Jeder ist begeistert und versucht nun zur gleichen Zeit einzusteigen, es kommt zu doppelten, dreifachen, vierfachen Bestellungen – und dann gibt es irgendwann eine Bestandskorrektur“, glaubt Wood.

Tatsächlich gibt es Risiken auch mit Blick auf die erwachende Konkurrenz. Mit der Zeit würde die Gefahr steigen, das finanzstarke Kunden ihre eigenen KI-Chips entwickelten, schrieb DZ-Bank-Analyst Ingo Wermann in einer Studie. Nvidia ist stark von diesem Geschäftsfeld abhängig und Konzerne wie Microsoft oder Amazon arbeiten schon länger an eigenen Chips, die bislang zwar noch nicht mit denen von Nvidia mithalten können, es aber vielleicht in Zukunft können.

Skepsis kostete Cathie Wood bislang wohl mehr als eine Milliarde US-Dollar

Bislang aber hat Nvidia Quartal um Quartal seine Kritiker eines Besseren belehrt. Und das hat nicht zuletzt Cathie Wood sehr viel Geld gekostet. Im vierten Quartal 2022, noch vor der durch die Veröffentlichung von ChatGPT ausgelösten Tech-Rally, hatte Wood 859.000 Nvidia-Aktien verkauft. Damals lag der Kurs noch bei rund 145 US-Dollar. Jetzt steht er in etwa um das Achtfache höher. Damit ergibt sich ein nicht realisierter Gewinn von 854 Millionen Dollar. Im ersten Quartal 2023 hatte Wood weiter Aktien des Chipherstellers verkauft, diesmal 109.000. In einem Interview mit CNBC gab sie als Begründung die hohe Bewertung an. Damals lag die Marktkapitalisierung gerade einmal bei 575 Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres verkaufte Wood erneut 118.000 Papiere. Weitere 147.000 folgten von Juli bis Dezember 2023. Und auch im ersten Quartal 2024 verkaufte die Star-Investorin rund 81.000 Nvidia-Aktien. Zwar hält Cathie Wood noch immer Aktien des Chip-Konzerns im Wert von rund 75 Millionen Dollar, doch durch die 2022 begonnen Verkäufe, dürfte sie Schätzungen von BusinessInsider nach Gewinne in Höhe von rund 1,2 Milliarden Dollar verschenkt haben.

Während die schmerzhafte Korrektur bei Nvidia noch auf sich warten lässt, dürfte diese Zahl Wood und ihrem Fondsmanagement schon jetzt ziemlich weh tun.

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