CropEnergies: Glänzende Geschäftsentwicklung
Kurz vor Weihnachten hatte der Hersteller von Bioethanol erste Eckdaten zur Entwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 (bis Ende Februar) genannt und die Prognose für das Gesamtjahr abermals angehoben. Diese wurde jüngst bei Vorlage der vollständigen 9-Monats-Bilanz bekräftigt. Zahlen und Ausblick können offenbar überzeugen, wie auch die jüngst positive Kursentwicklung impliziert.
Kurz vor Weihnachten hatte der Hersteller von Bioethanol erste Eckdaten zur Entwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 (bis Ende Februar) genannt und die Prognose für das Gesamtjahr abermals angehoben. Diese wurde jüngst bei Vorlage der vollständigen 9-Monats-Bilanz bekräftigt. Zahlen und Ausblick können offenbar überzeugen, wie auch die jüngst positive Kursentwicklung impliziert.
Seit September 2012, als der Kurs die aus dem Zwischentief von August 2011 resultierende Unterstützung bei 4,15 Euro testete, ist die Aktie von CropEnergies im Aufwärtsmodus. Zwischenzeitlich von einer Konsolidierung unterbrochen, geht es seit Dezember jedoch wieder recht dynamisch aufwärts. Nachdem bereits die kurz vor Weihnachten vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monaten 2012/13 mit kräftigen Steigerungsraten sowie auch die angehobenen Gesamtjahresprognosen überzeugen konnten, was sich in steigenden Kursen manifestierte, legten die Investoren jüngst nach Veröffentlichung der vollständigen 9-Monats-Bilanz nach und trieben die Aktie weiter an.
Spitzenergebnisse
Die Ergebnisse liefern dazu auch etliche Argumente. Schließlich war die Geschäftsentwicklung glänzend und es gab neue Rekorde. Nachdem bereits in den ersten zwei Quartalen kräftige Zuwächse zu verzeichnen waren, legten Einnahmen und Gewinn auch im dritten deutlich zu. Der Umsatz erhöhte sich zum Vorjahreszeitraum um 26% auf 189,8 Mio. Euro. So viel hatte die Gesellschaft noch nie seit der Gründung im Jahr 2006 in einem Quartal umgesetzt. Zum Plus trug der höhere Absatz an Bioethanol bei, der vor allem durch die gestiegene Produktion ermöglicht wurde. Aber auch die Erlöse für eiweißhaltige Lebens- und Futtermittel nahmen kräftig zu. Noch stärker als die Einnahmen verbesserten sich die Erträge. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 21,6 auf 40,9 Mio. Euro und konnte sich damit fast verdoppeln. Abgesehen von den gestiegenen Absatzmengen trugen zu diesem neuen Quartalsrekord insbesondere die höheren Verkaufspreise für die Lebens- und Futtermittel bei. Zudem konnte sich das Unternehmen durch eine frühzeitige Absicherung den steigenden Rohstoffpreisen erfolgreich entziehen. Alles zusammen führte zu einer von 14,4% auf 21,5% erhöhten EBITDA-Marge – ebenfalls eine Bestleistung in der bisherigen Firmengeschichte. Nach Steuern verdiente CropEnergies mit 22,6 Mio. Euro sogar beinahe dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum mit 7,9 Mio. Euro. Auch dies war ein neuer Spitzenwert. Hierzu trug ein deutlich verbessertes Finanzergebnis bei. Neue Höchstwerte bei sämtlichen Kennzahlen gab es ebenfalls in den ersten neun Monaten insgesamt. Der Umsatz kletterte um 19,7% auf 509,7 Mio. Euro. Das EBITDA schnellte um 42,3% auf 94 Mio. Euro in die Höhe. Daraus resultierte eine von 15,5% auf 18,5% verbesserte EBITDA-Marge. Noch stärker als das EBITDA wuchsen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereffekten mit 64% auf 70,2 Mio. Euro sowie der Nachsteuerprofit mit 79,8% auf 47,5 Mio. Euro.
Saubere Bilanz
Die glänzende Geschäftsentwicklung manifestiert sich ferner in einem starken operativen Cashflow, der binnen Jahresfrist von 63,7 auf 93,6 Mio. Euro zulegte, sowie in der erneut gestärkten Bilanz. Aus dem kräftig ausgebauten Profit resultierte ein deutlich wachsendes Eigenkapital, was zusammen mit der Verringerung der Nettofinanzschulden gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 155,4 auf 89,4 Mio. Euro zu einer von 55,4% auf 64,9% verbesserten Eigenkapitalquote führte. CropEnergies kann somit auch mit einer weiterhin gestärkten sauberen Bilanzstruktur glänzen. Auch das sicherlich ein Grund, der für das Unternehmen spricht.
Gute Aussichten
Darüber hinaus scheinen die Geschäftsaussichten weiterhin positiv. Zunächst einmal lassen die Mitte Dezember erhöhten und jüngst bekräftigten Prognosen für das Gesamtjahr kaum Anlegerwünsche offen. CropEnergies peilt Umsätze von 670 Mio. Euro an (Vorjahr: 572,1 Mio. Euro), nach zuvor erwarteten 610 bis 630 Mio. Euro. Das EBIT soll sich von 53 Mio. Euro im Vorjahr auf mehr als 80 Mio. Euro verbessern. Hier wurden bislang 62 bis 68 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Neue Rekorde sind somit zu erwarten. Ohnehin lagen die in den ersten neun Monaten 2012/13 erzielten Werte für EBITDA, EBIT, Überschuss und EPS bereits über den Vorjahreskennzahlen.
Erfolgsgeschichte
CropEnergies scheint somit seine noch junge Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. 2006 von Europas größtem Zuckerproduzenten, Südzucker, gegründet, mauserte sich der Pionier im deutschen Bioethanolmarkt dank umfangreicher Investitionen schnell zu einem der führenden Hersteller von Bioethanol für den europäischen Kraftstoffsektor. Das Wachstum ist weiterhin rasant und die Firma ist inzwischen hoch profitabel. Außerdem ist sie eigenen Angaben zufolge technologisch führend. Kernkompetenz ist die großtechnische Verarbeitung von Agrarrohstoffen zu hochwertigen Produkten. Das Know-how erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette der Produktion, angefangen beim Pflanzenanbau über die Herstellung bis hin zum Transport. Darüber hinaus ist CropEnergies innovativ, optimiert kontinuierlich die Herstellungsprozesse und forscht nach künftigen weiteren Anwendungen. Zur Herstellung seines Bioethanols nutzt das Unternehmen Getreide wie Weizen, Mais, Triticale und Gerste sowie Zuckerrübensirup. Die anfallenden Reststoffe veredelt es dann zu Lebens- und Futtermitteln.
Fokus Bioethanol
Der Fokus liegt aber auf dem Wachstumsmarkt Bioethanol. Zwar ist dieser energiereiche Stoff nicht unumstritten, vor allem wegen der „Teller-Tank-Konkurrenz“, dennoch wird dieses Substitut für fossile Brennstoffe wohl zunehmend als Alternative gefragt sein, vor allem, wenn die Preise für Erdöl weiter steigen. Ein zusätzlicher Wachstumstreiber sind die rechtlichen Rahmenbedingungen wie die Beimischungspflichten in einigen Ländern, wie auch in Deutschland (Stichwort: E10). Zwar sind solche gesetzlichen Vorschriften ebenfalls kritisch zu hinterfragen, dies dürfte aber wohl nichts daran ändern, dass verstärkt zertifiziertes, nachhaltig produziertes Bioethanol gefordert wird, wie es CropEnergies liefern kann, und auf mittel- bis langfristige Sicht generell die weltweite Nachfrage steigt. Das Unternehmen hat sich für diese Entwicklung glänzend positioniert, baut seine Stellung aus und forscht zudem intensiv an weiteren Rohstoffen und Verfahren zur effizienten und auch wirtschaftlich sinnvollen Produktion von Bioethanol, um damit die sich bietenden Chancen auch weiterhin zu nutzen.
Fazit
Für Anleger, die an eine Zukunft von Bioethanol und dessen Wachstumsperspektiven glauben, bleibt die Aktie von CropEnergies ein interessantes Investment. Das Unternehmen hat sich binnen weniger Jahre eine starke Marktposition in Europa erarbeitet, glänzt durch kräftiges Ergebniswachstum und wirtschaftet dabei zunehmend profitabel, wie auch die jüngst vorgelegten Rekordergebnisse eindrucksvoll verdeutlichen. Eine gesunde Bilanz sowie ein starker Rückhalt durch die Südzucker AG, die mit mehr als 70% nach wie vor größter Eigentümer ist, sind weitere Punkte, die dafür sprechen, dass CropEnergies die eigene Marktstellung weiter festigt und ausbaut. Zu diesen fundamentalen Argumenten gesellt sich ein vielversprechendes charttechnisches Bild, sodass spekulative Käufe in Erwägung gezogen werden könnten, wenn die jüngst getesteten Hürden bei 5,40 und 5,55 Euro nachhaltig überschritten werden.