CTS EVENTIM: Vorhang auf für weiteres profitables Wachstum

Das Geschäft mit Eintrittskarten für Musik, Kultur und Sport erwies sich auch im Auftaktquartal 2011 als wachstumsstark. Europas größter Vermarkter von Eintrittskarten hat damit eigenen Angaben zufolge einmal mehr seine Ausnahmestellung im europäischen Ticket-Markt unter Beweis gestellt. In der zweiten Sparte Live Entertainment lief es indes nicht ganz so rosig, was jedoch teilweise an Sondereffekten lag. Dessen ungeachtet bekräftigte CTS EVENTIM das Ziel, auch im laufenden Jahr Umsatz und Gewinne zu steigern.

Für Zuversicht sorgt vor allem das weiterhin boomende Geschäft mit der Vermarktung von Eintrittskarten. Das Segment verbuchte von Januar bis März ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 35,9% auf 54,8 Mio. Euro. Organisches Wachstum in den europäischen Kernmärkten und erfolgreiche Akquisitionen trugen dazu bei. Daneben läuft der Verkauf übers Internet glänzend. Allein hier legte der Absatz um 24% auf 4,8 Mio. Tickets zu. Rund 106 Mio. Interessenten besuchten die eigenen Online-Portale, nach 87 Mio. im Vorjahr. Der weiter forcierte Ausbau des Internet-Ticketings soll künftig für weiteres profitables Wachstum sorgen. Schließlich ist die Wertschöpfung pro Karte beim Online-Vertrieb sechsmal höher als beim herkömmlichen Verkauf. Außerdem besteht hier angesichts der fortschreitenden Akzeptanz des Kaufs übers Internet weiteres großes Steigerungspotenzial.

Führend in Europa

Insgesamt ist der Konzern im Segment Ticketing marktführend in Europa. Aktiv in 20 Ländern werden über die Systeme des Unternehmens jährlich europaweit insgesamt mehr als 100 Mio. Eintrittskarten für mehr als 140.000 Veranstaltungen vermarktet. Dazu nutzt CTS EVENTIM ein europaweites Netz von mehr als 20.000 Vorverkaufsstellen, mehrere Callcenter sowie insbesondere auch Internet-Plattformen wie www.eventim.de und www.getgo.de. Laut Gesellschaft zählten die eigenen Websites im vergangenen Jahr zusammen mehr als 360 Mio. Besucher, womit sie den Angaben zufolge bei Weitem die erfolgreichsten europäischen Ticket-Portale betrieb. Die hohe Reichweite und der große Bekanntheitsgrad von CTS EVENTIM sind klare Pluspunkte, was sich insgesamt in den steigenden Absatzzahlen niederschlägt, wie auch das erste Quartal 2011 zeigte. Die Gewinne im Segment Ticketing wurden allerdings von einigen Sondereffekten geschmälert. Dazu gehörten Abschreibungen im Zusammenhang mit den 2010 im Rahmen der Expansionsstrategie erfolgten Firmenkäufen (Ticketcorner Holding AG und See Tickets Germany GmbH) sowie Restrukturierungsaufwendungen. Hinzu kamen Kosten für den Rechtsstreit mit dem US-Rivalen Live Nation.

Sinnvolle Verbindung

Einen Sondereffekt gab es auch in der zweiten Konzernsäule Live Entertainment. Hier bietet CTS EVENTIM die Planung, Organisation und Abwicklung von Konzertveranstaltungen, Konzerttourneen, Festivals und anderen Live-Events an. Mit Töchtern und Beteiligungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, langjährigen Kontakten zu nationalen und internationalen Künstlern sowie erfolgreichen Open-Air-Festivals und zahlreichen weiteren Veranstaltungen stellt der Konzern dabei auch in diesem Bereich seine starke Position unter Beweis. Außerdem ist die Verbindung aus der Vermarktung von Eintrittskarten mit der eigenen Planung und Durchführung von Veranstaltungen sinnvoll. CTS EVENTIM hat damit eine interessante, vielversprechende Wertschöpfungskette und hebt sich mit dieser Kombination vom Wettbewerb ab, weshalb der Konzern auch gefragter Kooperationspartner ist. Im ersten Quartal 2011 konnte der Bereich Live Entertainment wie erwartet aber nicht den Umsatzrekord von 2010 erreichen. Zum einen gab es im Vorjahresquartal eine Vielzahl außergewöhnlich erfolgreicher Tourneen und Veranstaltungen. Zum anderen führte die Entkonsolidierung der FKP Scorpio Gruppe, zu wegfallenden Ergebnisbeiträgen, da man sich bei der verhältnismäßig margenschwachen Tochter auf einen Minderheitsanteil zurückzog. Daher lagen die Umsätze mit 48,2 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 89,1 Mio. Euro. Einhergehend damit schrumpften auch die Erträge.

Rückläufige Gewinne

Die Entkonsolidierung im Bereich Live Entertainment sowie die Sondereffekte im Segment Ticketing (Abschreibungen auf Akquisitionskosten, Rechtsberatungskosten, Restrukturierungsaufwendungen) wirkten sich auch auf Konzernebene aus. Der Gesamtumsatz verringerte sich von 127,8 auf 101 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 25,1 auf 20,2 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging es von 22,7 auf 14,5 Mio. Euro abwärts. Um Sondereffekte bereinigt fallen die Rückgänge indes weniger deutlich aus. Das EBITDA verringerte sich von 25,6 auf 23,6 Mio. Euro. Das EBIT ging von 23,4 auf 20,7 Mio. Euro zurück. Ungeachtet der Rückgänge sind die Gewinne solide. Zudem handelt es sich nur um temporäre belastende Effekte, die nichts daran ändern, dass CTS EVENTIM wohl weiter auf einem profitablen Wachstumskurs bleiben dürfte.

Prognosen bekräftigt

Auch das Unternehmen selbst zeigte sich trotz der Rückgänge im ersten Quartal zuversichtlich und hielt an den im März veröffentlichten Zielen für das Gesamtjahr fest. Der Vorstand geht somit von weiteren Zuwächsen bei Umsatz und Profit aus. Im vergangenen Jahr hatte CTS EVENTIM Rekordergebnisse erzielt. Der Umsatz kletterte seinerzeit um 11,3% auf 519,6 Mio. Euro. Das EBITDA legte von 80 auf 88 Mio. Euro zu. Akquisitions-, Integrations- sowie Rechtsberatungskosten drückten zwar das EBIT leicht von 71,3 auf 70,6 Mio. Euro, der Nachsteuergewinn verbessere sich aber von 39,9 auf 41,8 Mio. Euro. Daher wurde auch die Dividende von 0,83 auf 0,87 Euro je Aktie erhöht, die der Konzern am vergangenen Montag ausgeschüttete, sodass nun das sechste Jahr in Folge eine Dividende gezahlt wurde.

Fazit

Im Mittelpunkt der Konzernaktivitäten im laufenden Jahr 2011 stehen weiterhin der kontinuierliche Ausbau des Internet-Ticketings, die internationale Expansion sowie die Integration der neu akquirierten Gesellschaften. CTS EVENTIM sollte damit seinen profitablen Wachstumskurs fortsetzen. Auch langfristig stimmen die Aussichten, hat sich der Konzern in den vergangenen Jahren doch eine starke Marktposition in Europa mit einer großen Reichweite über verschiedene Vertriebskanäle erarbeitet. Darauf lässt sich aufbauen. Zudem ist die Verknüpfung aus der Vermarktung von Eintrittskarten mit der eigenen Planung und Durchführung von Veranstaltungen ein Wettbewerbsvorteil. Das Geschäftsmodell hat sich ferner grundsätzlich als äußerst robust und tragfähig erwiesen, selbst in den zurückliegenden Jahren der Wirtschafts- und Finanzkrise. Insgesamt betrachtet bleibt das Unternehmen damit ein aussichtsreiches Investment, auch wenn die Aktie gemessen am KGV (2010) mit derzeit etwa 28 nicht gerade ein Schnäppchen ist. Im Falle einer fortgesetzten Korrektur bieten sich aber eventuell etwas günstigere Einstiegschancen. Entsprechend könnte man sich angesichts der langfristig guten Geschäftsperspektiven sowie des nach wie vor intakten Aufwärtstrends auf die Lauer legen. Käufe sind beispielsweise denkbar, wenn der Kurs in den Bereich von 46,60 bis 45,44 Euro eintaucht, der aus dem 50%-Retracement sowie dem 61,8%-Fibonacci-Retracement des jüngsten Aufwärtsimpulses resultiert. Ein Stop-Loss sollte dann knapp unter dem Verlaufstief von März dieses Jahres bei 41,70 Euro platziert werden. Anschließend könnte es dann heißen: Vorhang auf für weiteres profitables Wachstum.